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Martin Brundle: Sieg Max Verstappen, neue Ära beginnt

Von Rob La Salle
​Der frühere Formel-1-Fahrer Martin Brundle ist davon überzeugt: Der Sieg von Max Verstappen mit Red Bull Racing hat in der Formel 1 eine neue Ära eingeläutet.

So oft hat die Formel 1 in den vergangenen Jahren Schlagzeilen aus den falschen Gründen gemacht: Der Schritt in die neue Turbo-Ära – für viele Fans nicht nur akustisch eine Enttäuschung. Der Sport von Machtkämpfen zerfleddert. Umstrittene Kunstgriffe wie doppelte WM-Punkte beim Finale von Abu Dhabi oder das vermurkste Trainingsformat in Australien und Bahrain 2016. Die Einführung eines Kopfschutzes. Die Dominanz von Mercedes. Viel komplizierte Regeln rund um die Hybridtechnik. Teams am Rande des Ruins.

Aber es gibt endlich auch positive Signale: Die Rennen in diesem Jahr fast durchgehend Klasse, ein Rosberg, der gegen Hamilton einen Gang zugelegt hat, und dann das Formel-1-Märchen Max Verstappen. Auch Martin Brundle, der GP-Experte der englischen Sky, findet in seiner Kolumne: «Die Formel 1 hat frische Energie erhalten, der Sport ist wieder aufregend, endlich mal gute Nachrichten.»

Der 158fache GP-Teilnehmer Brundle weiter: «Die Zweifler am Sport dürfen sich jetzt trollen und eine Weile jemand anderen langweilen gehen. Jeder Grand Prix dieses Jahres war es wert, dass wir den Fernseher einschalten, ganz besonders Barcelona, was für ein Grand-Prix-Wochenende!»

«Der Schlüssel zum Sieg von Max Verstappen lag in der Strategie. Nach dem Ausfall der beiden Mercedes wurde bei Ferrari und bei Red Bull Racing beschlossen, die Siegchancen aufzuteilen. Ich hatte den Eindruck, mit der Umstellung auf einen Dreistopper sollte es eigentlich zu einem Siegduell zwischen Daniel Ricciardo mit Red Bull Racing und Sebastian Vettel im Ferrari kommen. Denn ich konnte mir nicht vorstellen, dass Verstappen mit seinem letzten Satz Reifen 32 Runden bis ins Ziel zurücklegen kann, ohne dass seine Walzen mindestens stark abbauen. Ferrari beschloss, diese Spielvariante von Red Bull Racing in Form von Kimi Räikkönen zu kontern.»

«Aber dann entwickelte sich der Spanien-GP ganz anders – auf einmal wurde klar, dass die Reifen von Max und Kimi sehr wohl halten würden und dass Ricciardo drei Autos überholen muss, um dieses Rennen noch zu gewinnen. Der Reifenvorteil war dahin, weil er und Vettel mehr Autos überholen mussten. Im Windschatten anderer Autos bauen die Reifen einfach stärker ab.»

«Verstappen konnte an der Spitze hingegen in unverwirbelter Luft fahren, das war elementar, um seine Reifen in Form zu halten. Der Niederländer hielt sich ganz geschickt nur so weit vor Kimi, wie er musste. Also so weit, dass der Finne die Vorteile eines flach gestellten Heckflügels nicht nutzen konnte. Max wusste exakt, wo er besonders vorsichtig sein musste, aus der letzten Kurvenkombination heraus, um sich auf der folgenden Start/Ziel-Geraden nicht angreifbar zu machen.»

«Ich bin sehr beeindruckt davon, mit welch kühlem Kopf Verstappen diesen Sieg nach Hause getragen hat. Und ich fand es erfrischend, welch ehrlicher Respekt im Fahrerlager für den neuen GP-Sieger zu spüren war.»

Brundle, Sportwagenweltmeister 1988 mit Jaguar, blickt voraus: «Der Sieg bedeutet zunächst einmal – Red Bull Racing ist wieder siegfähig, ganz besonders auf dem kommenden, langsamen Kurs von Monaco und dann ab Kanada, wenn Renault mehr Power garantiert.»

«Ich habe nach dem Rennen Max’ Vater Jos aufgesucht und ihm gesagt: Geniess das Gefühl, denn ich habe den Eindruck, in ein paar Jahren wird Verstappen vorgeworfen, er ruiniere die Formel 1, so wie das vorher Michael Schumacher und Ferrari vorgeworfen wurde – weil sie einfach so erfolgreich waren. Wir haben am Sonntag den Beginn einer neuen Ära erlebt.»

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