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Rio Haryanto: Pastor Maldonado Nachfolger bei Manor?

Von Mathias Brunner
​Rio Haryanto, der erste GP-Fahrer aus Indonesien, gibt zu: Das Budget reicht nur bis zum elften WM-Lauf (Ungarn). Nun wird über eine Rückkehr von Pastor Maldonado spekuliert.

Der Indonesier Rio Haryanto schlägt sich in seiner ersten Formel-1-Saison wacker. Niemand wird widersprechen, wenn wir festhalten – er ist kein Max Verstappen. Aber viele hatten erwartet, dass Mercedes-Rohdiamant Pascal Wehrlein den Asiaten deutlicher hinter sich lässt.

Doch Haryanto hat Sorgen: Wie sein Management bestätigt, reicht sein Sponsorpaket nur bis zum elften WM-Lauf, das ist in diesem Jahr Ungarn. Sollten bis dann keine neuen Geldquellen erschlossen worden sein, dann wird schon in Hockenheim Ende Juli ein anderer Mann im Manor sitzen.

Im Fahrerlager von Monaco wird offen darüber spekuliert, wer ihn ersetzen würde. Die erste Wahl wäre der US-Amerikaner Alexander Rossi. Aber Rossi bestreitet in diesem Jahr auch die IndyCar-Meisterschaft.

Zweite Wahl ist der Engländer Will Stevens, der im vergangenen Jahr für das Team gefahren ist, aber im direktn Vergleich mit Rossi nicht gut abgeschnitten hat.

Dritte Wahl wäre Jordan King, Entwicklungsfahrer von Manor. Doch King, Sohn des früheren Sainsbury-CEO Justin King (Teilhaber von Manor), ist in diesem Jahr in der GP2-Serie beschäftigt.

Wahrscheinlicher als beide Varianten ist, dass sich Manor einen Mann anlacht, der mehr Geld in die Kasse spült. Bereits wird darüber spekuliert, dass Pastor Maldonado in die Formel 1 zurückkommen könnte. Aber wieso soll sich Maldonado das langsamste Formel-1-Auto und einen Pascal Wehrlein antun?

Maldonados langjähriger Sponsor PDVSA (die staatlich venezolanische Erdölgesellschaft) hat grössere Probleme als Rennsport. Die Petróleos de Venezuela S.A. (PDVSA) hatte 2010 für den langjährigen GP2-Fahrer Pastor Maldonado bei Williams einen Fünfjahresvertrag ausgehandelt, jedes Jahr wurden ab 2011 rund 30 Mio Dollar fällig. Das Geld von PDVSA hielt den englischen Traditionsrennstall über Wasser. Für 2014 sprengte sich Maldonado aus dem Williams-Abkommen frei und dockte bei Lotus an – mit dem Ergebnis, dass Williams auch so bezahlt werden musste und der gleiche Betrag nochmals bei Lotus fällig wurde! Die Südamerikaner schluckten diese Kröte.

Steigbügelhalter von Maldonados Rennkarriere war der frühere Staatschef Hugo Chávez (im März 2013 verstorben), doch die Hilfe für Pastor war in Venezuela stets umstritten. Chávez’ Nachfolger Nicolás Maduro erlitt dann bei den Wahlen in Venezuela von Sonntag, 6. Dezember 2015, eine Niederlage. Nach sechzehn Jahren wurden die Sozialisten vom rechtsgerichteten Parteienbündnis «Demokratische Einheit» geschlagen – Zeichen der grossen Unzufriedenheit der Bürger.

Venezuela leidet unter dem Ölpreisverfall, der die staatlichen Einnahmen schmälert, sowie unter sehr hohen Zahlungsverpflichtungen. Für venezolanische Experten ist klar: Angesichts der schweren Wirtschaftskrise verlor die sozialistische Regierung um Maduro den Rückhalt. 720 Prozent Inflation, ein Ölpreis der ins Bodenlose fällt: Seit Mitte 2014 ist der Ölpreis um 75 Prozent eingebrochen.

Die Weiterbeschäftigung von Maldonado bei Lotus (jetzt Renault) scheiterte grundsätzlich am Geld. Kevin Magnussen erhielt das Auto.

Seither kursiert im Internet hartnäckig: Pastor Maldonado arbeite an einer Rückkehr in die Formel 1. Aber Manor?

Maldonados Manager Nicolas Todt gegenüber Reuters: «Wir versuchen, 2017 zurück zu kommen. Manor ist für uns keine Option. Bei allem Respekt für diesen Rennstall – nach fünf Jahren bei Williams und Lotus würde das wenig Sinn machen.»

Pastor Maldonado, der in Monaco lebt, sagt hier meinem Kollegen Alan Baldwin von Reuters: «Mein Plan A bleibt die Formel 1. Wir versuchen, in ein gutes Team zurück zu kommen, ein Rennstall, wo ich konkurrenzfähig sein kann. Erst, wenn kein Platz in der Formel 1 in Aussicht ist, werde ich mich anderswo umsehen.»

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