Sebastian Vettel (Ferrari): Kanada-GP als Durchbruch

Von Mathias Brunner
Sebastian Vettel: Gelingt in Kanada endlich der erste Sieg?

Sebastian Vettel: Gelingt in Kanada endlich der erste Sieg?

Firmenchef Sergio Marchionne hat im Winter gefordert, Ferrari müsse vom ersten Rennen an siegen können. Nun stehen wir vor Lauf 7 in Montreal, und Ferrari ist noch immer ohne Saisonerfolg.

Die Vorgabe war klar. Fiat-Geschäftsleiter und Ferrari-Präsident Sergio Marchionne wollte vom ersten Rennen in Australien an ein konkurrenzfähiges Ferrari sehen, das Mercedes-Benz auf Augenhöhe begegnet. Sechs Rennen später haben wir diese Bilanz: Noch immer kein Saisonsieg, doch inzwischen ist mit Red Bull Racing ein zweiter starker Gegner erwachsen – Max Verstappen gewann in Spanien vor den beiden Ferrari, Daniel Ricciardo stand in Monaco auf Pole und hätte ohne den Boxenstoppfehler von Red Bull Racing gewonnen. Einfacher ist die Aufgabe für Ferrari nicht geworden.

Der neunfache GP-Sieger Mark Webber: «Ferrari ist für mich die Enttäuschung des Jahres. Sie haben bislang aus ihrem Potenzial viel zu wenig gemacht. Aber ich sage voraus – ihre Saison geht in Kanada erst so richtig los!»

In Monaco stand erstmals 2016 kein Ferrari-Fahrer auf dem Siegerpodest, aber Teamchef Maurizio Arrivabene kündigte trotzig an: «Wir werden einige Entwicklungen beschleunigen, schon in Kanada werdet ihr ein anderes Ferrari sehen. Um konkurrenzfähiger zu werden, müssen wir bei jedem Rennen Verbesserungen haben, und genau das ist geplant.»

Was also ist denn für Kanada geplant? Auf die Frage, in welchen Bereichen Ferrari besser werden müsse, pflegt Kimi Räikkönen jeweils zu sagen: «In allen. Es ist immer das Gleiche – du brauchst mehr Leistung, du brauchst mehr aerodynamische Effizienz.»

Die Rede ist dabei von einem verbesserten Turbolader (der Firma «Honeywell Turbo Technology», früher Garrett), dazu habe Kraftstoffpartner Shell weitere PS durch einen verbesserten Sprit ermöglicht. Wie viele der so genannten Wertmarken für die Entwicklungen hergegeben werden, ist vom Autoverband FIA noch nicht bestätigt. Zwei oder drei dürften es schon sein.

Der Automobilweltverband hatte in Monaco die verbleibende Anzahl von Entwicklungstoken der Formel-1-Motorenhersteller bestätigt. Demnach hat Renault mit 21 Token noch den grössten Entwicklungsspielraum. WM-Leader Mercedes darf in diesem Jahr noch elf Token einsetzen, Honda hat noch 14 Token zur Verfügung und Ferrari muss mit sechs Token auskommen. Nach Kanada wären es also noch vier oder fünf.

Das grössere Problem als die Leistung ist jedoch das Verhalten der Reifen, wie Arrivabene bestätigte: «Wir hatten in Monaco ein Auto, das im ersten Quali-Segment schnell war, aber dann verloren wir Speed. Im dritten Segment war Sebastian langsamer als im zweiten, wo doch die meisten Fahrer dann zulegen. Dem müssen wir auf den Grund gehen. Wir können uns das nur mit dem Verhalten der Reifen erklären.»

«Wenn wir im Training weiter vorne sind, dann würden sich die Rennen ganz anders entwickeln. Es ist doch absurd, dass wir in Quali 1 Bestzeit fahren und dann nicht mehr in der Lage sind, dieses Ergebnis im zweiten und dritten Quali-Segment zu wiederholen. Wir brauchen eine tiefe Analyse, was im feinen Zusammenspiel von Chassis mit den Reifen passiert, mit den Temperaturen, mit dem Druck.»

Aus diesem Grund wird an der Geometrie der Hinterradaufhängung gearbeitet. Die Reifen sollen nicht nur schneller auf Temperatur kommen, sie sollen auch dann im optimalen Betriebsfenster bleiben, wenn sich die Bedingungen minimal ändern.

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