Nullrunde für Toro Rosso: Rückwärtsgang wegen Ferrari
Daniil Kvyat ist neben der Spur
Nach zuletzt drei achten Rängen von Carlos Sainz in Folge konnte die Scuderia Toro Rosso in Hockenheim nicht überzeugen: Keine Punkte, und ohne den starken Madrilenen Sainz sähe es sowieso trübe aus – Toro-Rückkehrer Daniil Kvyat hat erst einmal gepunktet, als Zehnter in England. In Baden-Württemberg war der Russe komplett neben der Spur und wirkte demoralisiert. So wird das nichts im Fernduell mit McLaren-Duell, das noch 45:44 für die Italiener steht. Und schuld daran sind primär: andere Italiener.
Für die Saison 2016 hat die Scuderia einen Vertrag mit Ferrari abgeschlossen, zum Einsatz von 2015er Triebwerken. Jetzt das Problem: Diese Antriebseinheit wird nicht weiterentwickelt. Während Ferrari, Honda, Renault und Mercedes die 2016er Aggregate stetig verbessern, sind die Motoren von Toro Rosso seit Saisonbeginn unverändert. Da hilft auch die gute Arbeit der Designer um Technikchef James Key oder das Talent von Carlos Sainz wenig.
In Hockenheim kommentierte der Sohn des gleichnamigen Rallye-Champions: «Mir war schon klar, dass es von Startplatz 15 aus kein leichtes Rennen werden würde. Aber mein Start war gut, und zunächst lief mein Grand Prix gar nicht übel. Zeitweise lag ich auf Rang 11 und hoffte auf Punkte. Aber dann haben wir beim ersten Reifenwechsel recht viel Zeit verloren. Später steckte ich auf Rang 14 fest. Schade, ich hätte mir vor der Sommerpause ein positiveres Ergebnis gewünscht.»
Daniil Kvyats Laune war nach Rang 15 nicht viel besser als nach dem Abschlusstraining. Dort hatte er nur noch den Kopf schütteln können: «Ich weiss wirklich nicht, was los ist.» Ob er damit sich selber meinte oder die Arbeit mit dem Wagen, wollte er nicht verfeinern.
Kvyat nach dem GP: «Wir hatten für die Geraden zu wenig Dampf und in den Kurven zu wenig Haftung. So war es nicht einfach, Ränge gutzumachen. Wir müssen herausfinden, wie wir unsere Stärken betonen können. Der Speed von heute wird in der zweiten Saisonhälfte nicht reichen.»
Teamchef Franz Tost: «Unsere direkten WM-Rivalen haben heute gepunktet, wir nicht. Auch wenn beide Fahrer hart gekämpft haben, war das Auto heute nicht schnell genug für eine Top-Ten-Platzierung. Das ist seltsam, denn der Wagen war fast in jedem anderen Rennen gut genug, um unter die besten Zehn vorzudringen. Dem müssen wir auf den Grund gehen. Aber jetzt soll die ganze Truppe mal in den Ferien durchatmen können. Sie hat es sich verdient.»