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Überrunden: Romain Grosjean versteht Gutiérrez

Von Rob La Salle
Romain Grosjean: «Wir sind natürlich nicht happy, wenn wir zur Seite müssen, denn auch wir fahren ein Rennen»

Romain Grosjean: «Wir sind natürlich nicht happy, wenn wir zur Seite müssen, denn auch wir fahren ein Rennen»

Von Formel-1-Champion Lewis Hamilton erntete Esteban Gutiérrez beim Überrunden den Mittelfinger und auch Daniel Ricciardo regte sich bereits über ihn auf. Doch Romain Grosjean nimmt seinen Teamkollegen in Schutz.

Es ist mittlerweile zur Gewohnheit geworden, dass sich die Spitzenreiter der Formel 1 über die zu überrundenden Gegner aufregen. Manche machen ihrem Ärger über Boxenfunk Luft. So etwa Sebastian Vettel im Ungarn-GP, als er hinter den sich duellierenden Gegnern Felipe Massa und Marcus Ericsson feststeckte.

Der vierfache Weltmeister relativierte sich nach dem Rennen aber mit Verweis auf die Hitze des Gefechts selbst und erklärte: «Ich war auch schon in dieser Situation und weiss, dass es nicht einfach ist, das Tempo des herannahenden Spitzenreiters richtig einzuschätzen.»

Einer, der zuletzt besonders viel – und teilweise sehr deutliche – Kritik beim Überrunden einstecken musste, ist Haas-Rückkehrer Esteban Gutiérrez. Der Mexikaner erntete auf dem Hungaroring den gestreckten Mittelfinger von Formel-1-Champion Lewis Hamilton, weil dieser das Gefühl hatte, dass der 25-Jährige aus Monterrey nicht schnell genug Platz machte. Die Regelhüter sahen sich das Ganze an und brummten Gutiérrez eine 5-Sekunden-Strafe auf.

Nur ein Wochenende später stand Gutiérrez schon wieder im Mittelpunkt der Kritik. Diesmal stand der GP3-Meister von 2010 Red Bull Racing-Strahlemann Daniel Ricciardo im Weg. Anders als Hamilton formulierte der Australier seinen Frust viel charmanter: «Och, Gutiérrez, ich liebe diesen Kerl!», bellte er in den Funk, und sein Renningenieur erwiderte, dass er das bei allen so mache und Ricciardo dieses Verhalten nicht persönlich nehmen sollte.

Doch Romain Grosjean nimmt seinen Teamkollegen in Schutz. Der Genfer erklärte nach dem Rennen: «Ich hatte in Deutschland Vettel hinter mir und er war nur etwa zwei Zehntel schneller, denn er fuhr auf alten Reifen und ich war auf der superweichen Mischung unterwegs. Es war klar, dass er zehn Runden brauchen würde, um die Lücke zu schliessen.»

Grosjean schilderte: «Ich fuhr einige Runden vor Seb und dann gab es eine Warnung von FIA-Rennleiter Charlie Whiting, deshalb liess ich ihn gleich vorbei. Aber es kostete mich 2,6 Sekunden, was sehr viel Zeit ist, die verlorengeht. Wir sind natürlich nicht happy, wenn wir zur Seite müssen, denn auch wir fahren ein Rennen. Andererseits sind sie die Spitzenreiter... Es gibt also keine richtige oder falsche Antwort in dieser Frage.»

Der 30-Jährige weiss: «Es kommt ganz auf die Situation an. Wenn die Spitzenreiter auf neuen Reifen anbrausen und klar schneller sind, ist es einfach. Wir haben das Ganze im Fahrer-Meeting vor dem Deutschland-GP diskutiert und es kam die Idee auf, eine 1-Sekunden-Schwelle einzuführen, ab der man zur Seite gehen muss. Ich denke, das könnte eine gute Idee sein. Aber nicht jeder ist dafür.»

Und Grosjean verrät: «Ich würde gerne ein System einführen, das die relative Geschwindigkeit der Autos mit berücksichtigt. Wenn die Spitzenreiter eine Sekunde schneller pro Runde fahren, ist die 2-Sekunden-Schwelle in Ordnung. Aber wenn sie nur zwei Zehntel pro Runde wettmachen und noch Meilen entfernt sind, schaut man in den Rückspiegel und denkt sich: Wieso sollte ich jetzt schon Platz machen? Es wäre aber schwierig, die entsprechende Software richtig hinzubekommen.»

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