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Kritik nach Lynn-Crash: «Da kotze ich innerlich»

Von Andreas Reiners
Alex Lynn geht es nach dem Horrorcrash gut

Alex Lynn geht es nach dem Horrorcrash gut

Sat.1 hat für das Formel-E-Wochenende eine Menge positive Resonanz bekommen. Kritik gab es dafür, dass der Crash von Alex Lynn übersehen wurde. Dabei gilt die Kritik vor allem der Formel E.

Das Ende des zweiten Formel-E-Saisonrennens in Riad war spektakulär. Nach mehreren Unfällen wurde der Lauf kurz vor dem Ende abgebrochen, Sam Bird feierte so den Sieg. Ein etwas unbefriedigendes Ende eines unterhaltsamen Rennens.

Wie spektakulär das Ende tatsächlich war, wusste zu dem Zeitpunkt allerdings kaum jemand, auch der neue deutsche TV-Partner Sat.1 nicht. Erst nach und nach bahnte sich der Horrorcrash von Alex Lynn seinen Weg durch die sozialen Medien. Der Mahindra-Pilot war nach einer Kollision mit Mitch Evans im Jaguar abgehoben und auf dem Dach in die Auslaufzone gerutscht. Das Auto? Ein Totalschaden. Das Wichtigste dabei: Lynn geht es gut.

Wie Kommentator Eddie Mielke verriet, hatte Experte Daniel Abt den Lynn-Crash nach dem Ende der Übertragung in den sozialen Medien entdeckt. Der Unfall war einer der heftigsten in der Geschichte der Formel E, gezeigt wurde er im Fernsehen aber überhaupt nicht, trotz zwölf Minuten Restrennzeit inklusive Nachberichterstattung.

Für die gezeigten Bilder ist übrigens die Elektro-Rennserie zuständig und nicht der übertragende Sender. Statt Lynn waren Bilder von Maximilian Günther und Tom Blomqvist gezeigt worden, die ebenfalls verunfallt waren, was für Verwirrung sorgte. Die Annahme, das Rennen sei wegen zu vieler Teile auf der Strecke abgebrochen worden, war falsch. Der wirkliche Grund wurde allerdings gar nicht erst kommuniziert. Was natürlich unprofessionell ist.

«Da war ich total sauer als Kommentator. Sie hätten uns mindestens informieren müssen. Mich hat das kolossal auf die Palme gebracht», sagte Mielke im ran-podcast.

Auch für Moderator Matthias Killing war der Crash «der Stimmungskiller», denn natürlich ist der erste Reflex, dass Sat.1 geschlafen hat. Für den Sender war das besonders ärgerlich, da die Premiere in der Formel E glückte, die Mannschaft die ganze Erfahrung aus drei Jahren DTM souverän ausspielte und dabei auch nicht vergaß, dem Publikum die Serie näherzubringen. Beim Unfall sah Sat.1 aber alt aus - unverschuldet.

«Ich wusste nicht, dass sich Lynn im Mahindra auf dem Kopf gedreht hat und das Rennen deshalb abgebrochen wurde. Warum bekommen wir das nicht mit? Es wurde uns komplett verschwiegen. Bis nach Rennende wussten wir nicht, was da passiert ist. Das war der größte Frust des Wochenendes. Wir haben wie die Deppen geschaut: ‚Was ist denn da los?‘. Ich kritisiere das zutiefst, da kotze ich innerlich», sagte Killing.

Dabei geht es gar nicht darum, Sensationsbilder zu zeigen, die die Formel E zu dem Zeitpunkt offenbar auch gar nicht hatte. Grundsätzlich läuft es sowieso so, dass Bilder von einem schweren Unfall erst gezeigt werden, wenn klar ist, dass es den Beteiligten gut geht.

Zwar veröffentlichte die Serie einen Tag später Bewegtbilder, die stammen allerdings aus Streckenkameras, die aber eigentlich für die Übertragung gar nicht gedacht sind. Hinweise auf den Unfall gab es zunächst vor allem durch ein Privatvideo, das den in die Auslaufzone rutschenden Mahindra zeigte.

Der Kritikpunkt: Dass die Rennserie Medien und auch Fans komplett im Unklaren darüber ließ, was tatsächlich geschehen war. In der Tat ein No-go, vor allem, weil es rennentscheidend war.

Killing: «Mich ärgert es, wenn Sat.1 jetzt als dumm dasteht, obwohl wir gar nichts dafür können. Ich hoffe, dass es ein Fehler ist, aus dem gelernt wird.»


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