KTM: Im Werk gingen die Lichter aus

Assen/Ruskenhoek – Eine Schikane, viele Meinungen

Von Esther Babel
Seit diesem Jahr gibt es auf dem TT Circuit eine Zwei-Klassen-Gesellschaft. Die einen dürfen die schnelle Variante fahren, die anderen nicht. Markus Reiterberger schneidet beim 2015er Vergleich sehr gut ab.

So manch einer der IDM-Piloten rieb sich in der ersten Runde des Freien Trainings am Freitag verwundert die Augen. Ende der Gegengerade wurde nicht wie seit 2011 die GP-Strecke gefahren, sondern statt des schnellen Rechtsknicks an der Ruskenhoek mussten die IDM-Piloten die Schikane benutzen. Die Meinungen gingen weit auseinander.

«Ich finde die Variante mit der Schikane total gefährlich», findet zum Beispiel Tatu Lauslehto, Meister und Vizemeister in der IDM Supersport und jetzt als Betreuer des Finnen Eemeli Lahti im Team Suzuki Stoneline Mayer unterwegs. «Vor allem in den ersten Runden, wenn das Feld noch dicht beisammen ist. Man kommt mit etwa 240 km/h da an und muss dann in den dritten, manche sogar in den zweiten Gang runterbremsen. Das Risiko ist da hoch und ich halte die normale Version für viel sicherer. Fünf Jahre sind wir die Strecke nun ohne das Ding gefahren, jetzt wieder mit.»

«Ich finde die Variante mit der Schikane besser», meint dagegen Marvin Fritz. «Bis 2010 sind wir die immer so gefahren. Bei der IDM und auch bei meinem Wild Card Einsatz in der 125er-Klasse bei dem ich zwei WM-Punkte geholt habe. Jetzt finde ich es schöner zu fahren, als die schnelle Variante. Mir liegt das harte Bremsen. Ich bin hier in Assen bestimmt schon 20 Mal gefahren, wenn’s langt. Alleine im Jahr 2009 war ich zehn oder elf Mal hier.»

Aussuchen kann man sich als Veranstalter die Strecken-Variante nicht, sondern man bekommt das vom Streckenbetreiber so zugeteilt. Bestimmt hat das am Ende die DORNA. Denn die schnelle Variante dürfen in Zukunft nur noch die Motorrad-WM und die Superbike-WM, also die Serien der DORNA, fahren. «Für die IDM und viele andere Serien ist das auch eine Imagefrage», glaubt einer der Funktionäre. «Denn bisher waren die Rundenzeiten der verschiedenen Serien immer vergleichbar. Das fällt in Zukunft flach.»

Vergleiche der Rundenzeiten aus dem Jahr 2015 sind noch möglich. Schnellster Mann auf der Strecke war MotoGP-Pilot Marc Marquez mit einer Zeit von 1.33,617. Johnny Rea aus der Superbike-WM fuhr im ersten Rennen eine Zeit von 1.35,809. Markus Reiterberger lieferte in der IDM Superbike im ersten Rennen eine 1.36,049 und holte damit seinen Meistertitel.

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