Ein Hoffnungsschimmer bei der KTM AG

Estoril: Bradl und Kalex triumphieren

Von Jörg Reichert
Stefan Bradl behielt in Estoril die Nase vorn

Stefan Bradl behielt in Estoril die Nase vorn

Totaler Erfolg in Schwarz-Rot-Gold: Nach der Pole am Samstag gewann Viessmann-Kiefer-Pilot Stefan Bradl mit seiner Kalex das Moto2-Rennen in Estoril.

Seine Pole-Position münzte Bradl nach dem Start in die Rennführung um und auch Yuki Takahashi (J/Gresini) und Tom Lüthi (CH/Interwetten) kamen optimal von ihren Startplätzen weg und reihten sich hinter dem Deutschen ein. An ihre Fersen heftete sich Kenan Sofuoglu (TR/CIP), der von Platz 8 in der zweiten Reihe ins Rennen ging.

 
Zu Beginn der vierten Runde übernahm Lüthi das Kommando und überholt Bradl am Ende der Zielgeraden. Eine Runde später war der Schweizer aber etwas spät auf der Bremse und rutschte ins Kiesbett. Nach zwei Podestplätzen in Folge verzeichnet der Suter-Pilot in Estoril den ersten Ausfall der Saison.
 
Nach sechs Runden führte Bradl um 0,7 sec. vor Kenan Sofuoglu, der wiederum ein Polster von 1,2 sec auf Julian Simon hatte. Dominique Aegerter (CH/CIP) hatte als Sechster Jules Cluzel (F/NGM Forward) auf Position 5 im Visier. Sein Landsmann Randy Krummenacher (GP/Switzerland) belegt den zehnten Rang.
 
Für zwei WM-Mitfavoriten war das Rennen in Runde 9 gelaufen: Marc Marquez verbremste und boxte Scott Redding mit ins Kiesbett. Beide konnten auf aussichtsloser Position das Rennen fortsetzen.
 
Mit Sofuoglu im Schlepptau führt Bradl weiterhin das Rennen an, die Abstände veränderteren sich nur unwesentlich. Simon belegt nach zehn Runden mit 1,4 sec Rückstand Platz 3, dahinter Gresini-Pilot Takahashi. Neuer Fünfter ist Andrea Iannonne (I/Speed-Master), der mit schnellen Rundenzeiten an Aegerter und Cluzel vorbeiging und den Speed der Top-4 mitgehen kann - allerdings fast 4 sec dahinter.
 
In der zweiten Rennhälfte brechen die Rundenzeiten von Sofuoglu ein. Simon und Takahashi haben den CIP-Technomag-Piloten überholt und auch Andrea Iannonne macht mächtig Boden auf den Türken gut. Mit der schnellsten Rennrunde setzt sich der Italiener in Runde 14 vor Sofuoglu auf Position 4 fest.
 
Takahashi wird das nächste Opfer von Iannonne, der mittlerweile sogar 0,5 sec schneller als Bradl an der Spitze fährt und nach 15 von 26 Runden nur noch 1,1 sec hinter dem Deutschen liegt. Kenan Sofuoglu hat sich derweil als Fünfter stabilisiert und fährt mit sechs Sekunden Vorsprung auf Rang 6 ein einsames Rennen. Die Verfolgergrupppe wird vom starken Dominique Aegerter angeführt.
 
Das erste Überholmanover von Iannonne gegen Simon scheitert: Der Italiener geht am Spanier vorbei, ist aber viel zu spät auf der Bremse und muss eine weite Linie fahren. Simon schlüpft innen wieder durch und reiht sich wieder als Zweiter hinter Bradl ein.
 
Bradl, Simon und Iannonne gehen nur um 0,8 sec voneinander getrennt in das letzte Renndrittel. Den stärksten Eindruck vermittelt Iannonne, doch Bradl führt das Rennen immer noch fehlerfrei an.
 
Sieben Runden vor Schluss hat sich Iannonne an Simon vorbeigequetscht und eröffnet die Jagd auf Stefan Bradl. Zwei Runden später hat der Italiener auch den Kalex-Pilot niedergerungen. Doch kurze Zeit übertreibt er es, rutscht in der Schikane aus und reiht sich nur als Elfter wieder ein. Der Sieg wird zwischen Bradl und Simon entschieden, Takahashi ist plötzlich als Dritter wieder auf dem Podium!
 
Viessmann-Kiefer-Pilot fährt Kampflinie und verhindert geschickt jegliche Überholmanöver des Spaniers. Mit 0,147 sec Vorsprung wiederholt der 21-Jährige seinen Triumph von 2010 - dieses Mal mit dem Moto2-Fahrwerk von Kalex - und sichert sich nach Katar seinen zweiten Saisonsieg. Dominique Aegerter wird starker Vierter, Randy Krummenacher holt als Siebter seine ersten WM-Punkte in der Moto2.
 
Enttäuschend das Estoril-Weekend für MZ: Max Neukirchner verzichtete wegen einer Fingerverletzung, Anthony West (AUS) entkam als 26. nur knapp der Überrundung.
Der gestürzte Iannone kam als 13. ins Ziel. Marc Marquez sah auf Position 21 die Zielflagge, Scott Redding gar nur auf Rang 25. Nicht das Ziel sahen unter anderem Kenan Sofuoglu und Jules Cluzel (beide Sturz).

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