Domi Aegerters Zukunft ist festgezurrt

Umstrukturierung bei RW Racing – Jarno Janssen raus

Von Thomas Kuttruf
Nach 14 Jahren übergibt Roelof Waninge, Gründer von RW Racing GP, das Projekt an den eigenen Nachwuchs. Gravierendste Folge der Umstrukturierung: Teammanager Jarno Janssen verlässt das Projekt.

Bei der niederländischen Moto2-Mannschaft RW Racing läuft es alles andere als rund. Als sicher gilt, dass Zonta van der Goorbergh, der als junger Niederländer die Teamphilosophie verkörpert, am Ende des Jahres auf eigenen Wunsch von Bord geht.

Damit nicht genug. Neu aufgestellt werden muss jetzt auch das Management. Nach einem Disput zwischen dem Teaminhaber Roelof Waninge und Teammanager Jarno Janssen hat Janssen als operativer Chef bereits die Boxentür hinter sich zugeschlagen.

Entscheidend für die Trennung war aber ein interner Kommunikationseklat und Uneinigkeit über die Zukunft des Teams. Denn nach Ansage des Inhabers, sich altersbedingt – Waninge ist Jahrgang 1947 – zurückziehen zu wollen, fasste Janssen den Entschluss, als Nachfolger einzuspringen. Doch «RW» hatte andere Pläne und sieht die Zukunft seines Teams bei seinen Kindern – und nicht beim Angestellten Janssen.

Nach zwischenzeitlicher Eskalation haben sich die Wogen wieder etwas geglättet. In der offiziellen Information des heißt es: «Das Hauptziel der Familie Waninge ist es, sicherzustellen, dass RW Racing GP auch in den kommenden Jahren als vollwertiges niederländisches Grand-Prix-Team in der MotoGP-Weltmeisterschaft antritt. In diesem Zusammenhang hat das Team beschlossen, die Zusammenarbeit mit Jarno Janssen, der viele Jahre als Teammanager tätig war, aufgrund unterschiedlicher Auffassungen über die zukünftige Ausrichtung des Teams zu beenden.»

Unternehmer und Teamgründer Roelof Waninge zu der großen Veränderung: «In den letzten vierzehn Jahren habe ich mich mit großer Leidenschaft und Engagement als Eigentümer für RW Racing GP engagiert. In dieser Zeit haben wir bewiesen, dass die Niederlande als relativ kleines Land im Straßenrennsport dennoch eine Rolle in der MotoGP-Weltmeisterschaft spielen können. In den letzten Monaten habe ich über meine Rolle und die Zukunft des Teams nachgedacht. Angesichts meines Alters habe ich beschlossen, den Staffelstab an die zweite Generation weiterzugeben. Sjarno und Joyce haben sich bereit erklärt, RW Racing GP weiterzuführen, wofür ich sehr dankbar bin. Ich wünsche ihnen viel Erfolg bei der weiteren Entwicklung des Teams und möchte auch Jarno für sein langjähriges Engagement und seinen Einsatz danken.»

Jarno Janssen war mit der Ausnahme der Gründungsphase fester Bestandteil von RW Racing und seit 2013 in verantwortungsvoller Position. Janssen, selbst 45-facher GP-Pilot (44 bestritt er davon in der Viertelliter-WM), holte etliche vielversprechende Talente ins Team. Janssen war maßgeblich involviert, als sich das Team 2016 neu aufstellte und das Engagement von der Moto3 in die mittlere WM-Kategorie verlagerte.

Auch der Ex-GP-Pilot kommt in der Teaminformation zu Wort: «Ich blicke mit großem Stolz und Dankbarkeit auf meine Jahre bei RW Racing GP zurück. Gemeinsam haben wir eine bemerkenswerte Reise hinter uns gebracht – vom niederländischen Traum bis hin zu einer etablierten Präsenz in der Moto2-Weltmeisterschaft. In letzter Zeit haben wir intensive Gespräche über die Zukunft und die Richtung geführt, in die sich das Team weiterentwickeln sollte. Letztendlich kam es zu Meinungsverschiedenheiten darüber, wie diese Zukunft gestaltet werden sollte. Mit Respekt vor diesen Unterschieden gehen wir nun getrennte Wege»

Janssen abschließend: «Ich bin dankbar für das Vertrauen und die Chancen, die mir bei RW Racing GP gegeben wurden, und ich möchte Roelof und seiner Familie für die Zusammenarbeit und die vielen schönen Momente danken, die wir gemeinsam erlebt haben. Für mich persönlich beginnt nun ein neues Kapitel. Mein Herz bleibt dem Sport verbunden – den Menschen, den Fahrern und dem Ehrgeiz, die Niederlande auf höchstem Niveau im Motorsport zu vertreten.»

Losgegangen war es bei RW Racing übrigens mit dem heutigen MotoGP-Werksfahrer Brad Binder und dem 2016 tödlich verunglückten Luis Salom – 2012 waren die beiden Teamkollegen und bewegten in der neu aufgestellten Moto3 eine KTM. Auch US-Boy Joe Roberts startete seine GP-Karriere in der Struktur aus den Niederlanden. Letzter großer Name bei RW Racing war Barry Baltus. Doch mit dem Belgier, der RW 2024 in Katar einen zweiten Platz schenkte, ging auch der sportliche Erfolg.

2026 greift RW Racing mit einem bestehenden und einem Neuzugang in den Wettbewerb der Moto2 ein. Als Piloten wurden bereits Ayumu Sasaki und Filip Salac ausgerufen, der von Marc VDS Racing zu RW wechselt. 

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