Harley-Davidson über Bagger World Cup: «Authentische Art des Racings»
2026 wird im Rahmen der MotoGP-WM erstmals der Bagger World Cup ausgetragen. Wie Harley-Davidson die Teams unterstützt und wie stark die 280-kg-Bikes modifiziert werden dürfen.
Am 15. August stellten Dorna-Manager Carlos Ezpeleta und Vertreter von Harley-Davidson (Europa-Chef Kolja Rebstock und Jeffrey Schuessler, Global Director Racing Programs) beim Österreich-GP auf dem Red Bull Ring den «Harley-Davidson Bagger World Cup» offiziell vor. Die neue Rennserie wird im Rahmen der MotoGP-WM bei den Grands Prix in Austin, Mugello, Assen, Silverstone, Aragon und Spielberg ausgetragen. Bei jedem Event werden zwei Rennen gefahren. Der Start erfolgt im Heimmarkt des amerikanischen Herstellers – die ersten beiden Rennen werden Ende März in Austin gefahren. Nach dem Österreich-GP im September wird der Gesamtsieger feststehen.
Laut Harley-Davidson werden sechs bis acht unabhängige Teams mit jeweils zwei Fahrern an den Start gehen, die von Harley-Davidson Factory Racing unterstützt werden. Die Teamzusammenstellung und Fahrersuche sind immer noch im Gange. Das Ziel ist es, ein internationales Startfeld zu haben.
Zum Einsatz kommen rennfertige Harley-Davidson-Road-Glide-Motorräder. Harley liefert die Bikes und unterstützt alle Rennteams, die am Bagger World Cup teilnehmen. «Wir stellen alle Spezifikationen rund um das Motorrad zur Verfügung. Alle Teams – egal ob aus den USA, Australien oder Italien – erhalten von uns die gleiche Unterstützung», betonte Jason Kehl, Technischer Direktor and Teamchef Harley-Davidson Factory Racing im exklusiven Gespräch mit SPEEDWEEK.com. «Wir möchten eine konkurrenzfähige Serie bieten, bei der die Unterschiede von den Teams und Fahrern gemacht werden.»
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«Wir bieten einen vollen technischen Support für die Motorräder – wir bauen diese in unserem neuen Factory-Racing-Headquarter in Milwaukee, Wisconsin. Wir sind sehr stolz darauf, an den Geburtsort von Harley-Davidson zurückzukehren. Alle Bikes werden dort hergestellt», erzählte der US-Amerikaner. «Wir werden alle Motorräder zum ersten Rennwochenende an den Circuit of the Americas nach Austin, Texas liefern. Dort werden wir die Bikes logistisch an die Dorna übergeben. Sie werden uns dabei helfen, die Motorräder in die ganze Welt zu versenden.»
Harley-Davidson wird neben den Motorrädern auch ein Team aus Technikern und Ingenieuren zur Verfügung stellen. «Wir haben ein technisches Team, das zu jedem Rennwochenende reist, um die Teams vor Ort zu unterstützen», erklärte Jason Kehl. «Es sind Mechaniker und Ingenieure von Harley-Davidson, die den Teams bei allen Rennen zur Verfügung stehen.»
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Die Teams bekommen somit alle gleichwertiges Material gestellt, können aber an den Bikes Modifikationen vornehmen. «Die Teams und Fahrer dürfen Anpassungen hinsichtlich des Setups machen – beispielsweise was die Übersetzung oder das Fahrwerk anbelangt. Die Fahrwerkskomponenten dürfen aber nicht frei gewählt werden – diese sind einheitlich für alle», meinte Kehl.
Die Bagger verfügen über eine Leistung von über 200 PS und ein maximales Drehmoment von 245 Nm – bei rund 280 kg Gewicht. Auf eine ausgefeilte Elektronik wird verzichtet. «Eines der aufregendsten Dinge in dieser Klasse ist, dass sich die einzige Traktionskontrolle zwischen dem Handgelenk des Fahrers und dem Hinterrad befindet – das macht die Serie einzigartig», führte Jason Kehl weiter aus. «Wir werden aber ein Set an vordefinierten Mappings hinsichtlich der Gasannahme und der Motorbremse anbieten. Diese können die Fahrer entsprechend ihrem Fahrstil wählen. Es handelt sich aber um keine offene Elektronik, sondern um eine fixe ECU. Die Fahrer werden aber Zugang zu den Daten haben – etwa was das Fahrwerk, das Getriebe, den Bremsdruck oder die Motordrehzahl anbelangt. Basierend darauf können sie Anpassungen beim Setup vornehmen. Es ist eine sehr authentische Art des Racings. Wir sind davon überzeugt, dass dies sehr aufregend und unterhaltsam ist.»
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