KTM: Im Werk gingen die Lichter aus

Domi Aegerter: Elektrische Impulse in der Schulter

Von Matthias Dubach
Dominique Aegerter: Hartes Wochenende in Valencia

Dominique Aegerter: Hartes Wochenende in Valencia

Der WM-Fünfte leidet in Valencia an den Folgen seiner ausgekugelten Schulter. Am ersten Trainingstag passte aber auch die Motorradabstimmung noch nicht.

Dominique Aegerter arbeitete das ganze Jahr auf sein hohes Saisonziel «WM-Rang in den Top-5» hin und erledigte dies mit seiner beispiellosen Konstanz erfolgreich. Aber beim Saisonfinale in Valencia könnte der Schweizer noch um die Früchte gebracht werden. Der WM-Sechste Tom Lüthi liegt nur fünf Punkte zurück und ist in starker Form – und Aegerter selbst muss wegen seiner beim Japan-GP ausgekugelten Schulter geschwächt an den Start gehen.

Den ersten Trainingstag beendete der Suter-Pilot auf Rang 14. Wie ging es mit den Schmerzen? «In Japan war es besser… Ich kriegte beim Fahren immer wieder einen elektrischen Schlag. Der schmerzt ein wenig, und die Schulter wird sehr schnell müde. Ich muss sehr viel arbeiten mit dem Motorrad. Es ist schwierig zu wissen, wie sehr ich wirklich drücken und ziehen kann, weil ich ein ungewisses Gefühl habe. Der elektrische Impuls kommt manchmal zweimal pro Runde, manchmal in drei Runden nur einmal. Das Motorrad ist aber auch noch nicht so gut abgestimmt, dass ich vorne mitfahren könnte», weiss der 23-Jährige. «Ich muss noch härter kämpfen, weil das Setting noch nicht so passt, wie es sollte. Deshalb war das Training schlecht. Ich habe zwar nur 0,9 sec verloren, aber ich bin auf dem 14. Rang.»

Auf das Technomag-carXpert-Team wartet deshalb ein wegweisendes drittes Training am Samstagmorgen. «Wir müssen mit dem Team besprechen, was wir machen wollen. Ich denke nicht, dass es reicht, nur etwas an der Federung zu verstellen. Ich denke, die Geometrie des Motorrads stimmt nicht ganz», stellte Aegerter fest.

Der WM-Fünfte – vor zwei Jahren in Valencia erstmals in seiner WM-Karriere auf dem Podest – arbeitete seit der Rückkehr aus Japan intensiv an seiner Rückkehr (wir berichteten): «Am Montag und Dienstag nach Japan war es ziemlich schmerzhaft, da hätte ich nicht auf das Motorrad steigen können. Die Beweglichkeit war sehr gering, die Schmerzen waren grösser als am Sonntag. Aber ich habe viel mit dem Physiotherapeuten gearbeitet, es wurde wieder besser. Aber ich konnte am Donnerstag noch keine 5-kg-Gewichte hochheben.»

Neben der Abstimmung des Motorrads muss sich Aegerter am Samstag auch wieder mit seiner linken Schulter beschäftigen. «Am Donnerstag hatte ich eine Massage. Am Freitagmorgen liess ich die Schulter tapen, aber irgendwie hat das nicht ganz gereicht. Wir müssen am Samstag schauen, ob wir das Tape etwas anders machen können. Vielleicht nehme ich eine Tablette gegen die Schmerzen…», meinte er. Drei Tage auf die Zähne beissen nimmt «Domi-Fighter» für sein grosses Saisonziel ohne zögern in Kauf.

Die Schulteroperation im Berner Salem-Krankenhaus wird dann am nächsten Donnerstag gemacht.

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