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Knalleffekt: Suter zieht sich aus der Moto2-WM zurück

Von Günther Wiesinger
Eigentlich sollte Suter für die Saison 2016 noch drei Moto2-WM-Fahrer ausrüsten. Aber jetzt hat sich Suter entschlossen, für 2016 keine Konstrukteurslizenz mehr zu lösen.

Der Schweizer Motorradhersteller Suter Racing Technology AG zieht sich als Moto2-Konstrukteur zurück. Die Schweizer setzen damit die Strategie konsequent um, sich als eigenständige Motorradmarke mit komplett entwickelten Rennsport-Bikes zu positionieren. 

Suter Racing Technology entwickelt sich zu einem Engineering-Betrieb, der für Kunden Komplett-Motorräder entwickelt. Trotz dieser Ambitionen bemühten sich die Tösstaler noch um eine Kooperation mit Moto2-WM-Teams für die kommende Saison. Aber es sollten sechs bis acht Fahrer gefunden werden, darunter auch ein paar Spitzenteams, um wieder an alte Erfolge anknüpfen zu können.

Aber es fanden sich nur die zwei Teams Iodaracing mit Neuling Efren Vazquez und das neue AGP-Team von Ex-Italtans-Manager Luigi Pansera, der mit den Neulingen Remy Gardner und Federico Fuligini antreten will. 

Die Bemühungen, das Technomag-Team mit Aegerter, Lüthi und Mulhauser wieder zu einen Rückkehr auf Suter zu überreden, scheiterten.

Vor zwei Tagen besuchte Luigi Pansera die Firma Suter Racing Technology in Turbenthal/Schweiz. Dabei wurde klar: Sein Budget für 2016 ist nicht gesichert.

Suter hat in den Jahren 2010 bis 2012 die Konstrukteurs-WM-Titel in der Moto2-Klasse gewonnen, dazu die Fahrer-WM 2012 mit Marc Márquez. 2014 reichte es noch für Moto2-GP-Siege von Domi Aegerter und Tom Lüthi. Jetzt zieht sich Suter aus der Moto2-WM zurück.

«Wir wollen nur mitmachen, wenn wir um den WM-Titel mitfahren können», erklärte CEO Eskil Suter. Da dies mit den aktuellen Möglichkeiten im Fahrerlager nicht realistisch ist, konzentriert sich Suter auf die neuen Ziele im Kerngeschäft.

Suter Racing konstruierte und baute bereits in der vergangenen Saison Motorräder für die Moto3-Klasse (Suter-Honda, dann Mahindra). Zudem werden in Turbenthal laufende Engineering-Aufträge für namhafte MotoGP- und Superbike-WM-Hersteller abgewickelt.

Ende September hat Suter einen neuen 500-ccm-V4-Zweitakt-Producton-Racer vorgestellt und damit weltweit für Aufsehen gesorgt.

Wayne Gardner möchte diese Bikes künftig bei seiner «World GP Bike Legends»-Serie einsetzen. «Dieser Erfolg hat uns darin bestärkt, uns als Konstrukteur von komplettem High-End-Motorrädern zu positionieren», sagt der Technische Direktor Alessandro Giussani.

Unterstützung für Wayne Gardner

Welche Motorräder künftig bei Suter gebaut werden, wird bei den Tösstalern noch nicht verraten. «Wir werden künftig bei Motorrad-Anlässen zu finden sein, bei denen die pure Emotion des Ritts auf einem wilden Zweirad erlebbar wird», erklärte Marketing-Chef Philippe Souter. «Wir haben einige schöne Projekte und Pläne in der Hinterhand. Aber wir können noch nicht darüber sprechen.»

Soutter spricht damit nicht notwendigerweise die Legends-Serie mit Gardner, Spencer, Read, Christian Sarron und Co. an. «Wir verkaufen die 500-ccm-Motorräder an Enthusiasten», betont Soutter. «Ob davon abgesehen die Legends-Serie aus dem Luftschloss-Stadium herauskommt, lässt sich bisher schwer einschätzen. Da muss noch viel abgestimmt werden. Wir versuchen, Wayne Gardner bei seinen Plänen zu unterstützen.»

Es ist aber nicht ausgeschlossen, dass AGP oder Iodaracing 2016 in der Moto2-WM mit Suter-Maschinen ausrücken, falls sie ihre Teams finanzieren können. Philippe Soutter: «Wenn ein Team Material kaufen kann, werden wir es liefern. Aber wir liefern keine Beatmungsgeräte für darbende Motorradteams. Das macht keinen Sinn.»

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