Luis Salom: Herzstillstand unmittelbar nach dem Sturz

Von Günther Wiesinger
Luis Salom

Luis Salom

Die Kunst der Ärzte konnte Luis Salom nicht retten. Der Spanier krachte gestern im Moto2-Training in Barcelona mit fast 150 km/h ungebremst gegen die Airfences und sein Motorrad.

Bei Luis Salom wurde beim Eintreffen der Ärzte in Turn 12 gestern nach dem Abbruch des dritten Moto2-Trainings sofort ein Herzstillstand festgestellt.

In Anbetracht der schweren lebensbedrohlichen Verletzungen wurde dann durch ein Intubation und eine Herz-Lungen-Reanimation (CPR) versucht, Luis Salom wieder zum Leben zu erwecken. Dem Spanier wurde eine Nackenstütze angelegt, dann wurde er intravenös versorgt, in der Zwischenzeit wurden weitere Herzmassagen durchgeführt.

Die Mediziner setzten in Turn 12 des Circuit de Barcelona-Catalunya die hemodynamischen Stabilisierungsmassnahmen fort, die Herz-Lungen-Reanimation (CPR) des Medical Teams der FIM dauerte insgesamt 18 Minuten an.

Aber angesichts der lebensbedrohenden Situation wurde von den Ärzten die Entscheidung getroffen, Luis Salom mit dem Ambulanzfahrzeug ins Krankenhaus zu transportieren. Ein Transport mit dem RACC-Rettungshelikopter erschien zu gefährlich.

Die Behandlung des Moto2-Piloten dauerte im Rettungsfahrzeug 40 weitere Minuten, Salom wurde auch künstlich mit Sauerstoff beatmet.

Während des Transfers wurde das Hospital General de Catalunya in höchste Alarmbereitschaft versetzt und das Team der Intensivstation über den Zustand des Patienten informiert. Aber die Sauerstoffsättigung nahm immer mehr ab, deshalb wurde sofort eine bilaterale Thorakostomie durchgeführt, also eine Öffnung in der Thoraxwand angelegt.

Luis Salom traf um 16.10 Uhr im Krankenhaus ein und wurde sofort auf die Intensivstation und in den Operationssaal gebracht, wo er weiter notversorgt wurde. Es wurde ein Bauchwandschnitt nötig, um die extrem schweren inneren Verletzungen untersuchen und behandeln zu können.

Aber um 16.55 Uhr musste der Patient für tot erklärt werden, berichtete Dr. Angel Charte, der MotoGP Medical Director.

Die Ärzte waren einhellig der Ansicht, bei der Erstversorgung an der Unfallstelle, beim Transport ins Krankenhaus und bei den Eingriffen in der Intensivstation seien höchste medizinische Standards angewendet worden.

In der Zwischenzeit hat das Forward Racing Team die für heute geplante «Flower Power Party» aus Respekt vor dem verunglückten Luis Salom abgesagt. Und sein Schweizer SAG-Teamkollege Jesko Raffin hat die Teilnahme an den restlichen Trainings und am Rennen in Barcelona abgesagt. Der Zürcher wird von Marco Rodrigo gemanagt, der auch die Geschäfte Luis Salom betreute.

Dorna-Chef Carmelo Ezpeleta und Safety Officer Franco Uncini werden heute bei einer Pressekonferenz um 12.10 Uhr zum Unglück Stellung nehmen.

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