Joel Kelso (2.): «Werde die Fans im Pub treffen!»

Joel Kelso hatte Spaß mit den australischen Fans
Im ersten Saisondrittel sorgte Moto3-Pilot Joel Kelso mit drei Podestplätzen für Furore. Danach brach die Leistungskurve des Australiers etwas ein – er war zwar regelmäßig in den Top-10 zu finden, für Spitzenergebnisse reichte es jedoch nicht mehr.
Am vergangenen Wochenende folgte auf Phillip Island der Heim-GP von Kelso. Der MTA-Pilot stellte von Beginn an klar, dass man ihn in Australien auf der Rechnung haben muss. Am Freitag landete er im Zeittraining auf Rang 5, im Qualifying am Samstag erzielte er dann die Pole-Position.
Im Rennen am Sonntag hatte Kelso einen guten Start. Er und Weltmeister Jose Antonio Rueda (KTM Ajo) zogen dem Rest des Feldes davon und machten den Sieg unter sich aus. Nach sieben Runden betrug der Vorsprung der beiden bereits über vier Sekunden. Rueda setzte sich dann an die Spitze, doch Kelso blieb dran. Drei Runden vor dem Ende hatten die beiden ein Polster von zwölf Sekunden auf die Verfolger. Kelso ließ nichts unversucht, um an Rueda vorbeizukommen, doch der Spanier war an diesem Tag nicht zu besiegen. Kelso überquerte die Ziellinie 0,829 sec hinter Rueda auf Platz 2.
«Es war sehr knapp. Ich dachte mir, dass ich ihn vorausfahren lasse und er dann vielleicht seine Reifen zerstört. Ich weiß zwar nicht wie, aber er hat einen Weg gefunden, um seine Reifen zu schonen», grübelte der 22-Jährige. «Zur Mitte des Rennens habe ich mich ganz gut gefühlt, aber fünf Runden vor dem Ende sah ich, dass sein Reifen immer noch in Ordnung war. In den Sektoren 3 und 4 war er auf einem anderen Level. Wir haben unser Bestes gegeben.»
Mit einem Sieg bei seinem Heimrennen wäre die Party perfekt gewesen. Dennoch konnte er mit Rang 2 zufrieden sein. In der Auslaufrunde jubelten ihm die australischen zu. «Das war krank, es war so gut. Sie wollten mit mir feiern, ich war mir aber sicher, dass ich sie sowieso am Abend im Pub treffen werde», so der Aussie.
Bereits vor zwei Jahren schaffte es Kelso auf Phillip Island auf das Podium – es war damals sein erstes Top-3-Resultat in der Motorrad-Weltmeisterschaft. Wie fühlte sich der Podestplatz dieses Mal im Vergleich zu 2023 an? «Am Ende fühlt sich mein zweites Podium in Australien ziemlich ähnlich an. Aber es war dieses Mal im Trockenen und wir sind auch zu dem Punkt zurückgekehrt, wo wir zu Beginn der Saison waren», erklärte Kelso. «Es war kein schlechtes Rennen und es hat zeigt, was wir für eine Pace haben. Rueda war an diesem Tag aber auf einem anderen Level.»
Unterstützung bekam Kelso auf Phillip Island von Australiens MotoGP-Ikone Casey Stoner. «Mit Casey zu sprechen, gab mir extra Motivation. Einige Dinge, die er sagte, gaben mir noch mehr Selbstvertrauen. Es war cool, das von einem Weltmeister zu hören – ich schätze das sehr. Wir mussten für ihn, meine Familie und alle da draussen eine gute Show zeigen», sagte Kelso.
Ergebnisse Moto3 Phillip Island, Rennen (19. Oktober):
1. Jose Antonio Rueda (E), KTM, 21 Runden in 33:39,062 min
2. Joel Kelso (AUS), KTM, +0,829 sec
3. Alvaro Carpe (E), KTM, +12,638
4. Joel Esteban(E), KTM, +12,696
5. Maximo Quiles (E), KTM, +12,773
6. Adrian Fernandez (E), Honda, +13,251
7. Luca Lunetta (I), Honda, +13,753
8. Taiyo Furusato (J), Honda, +13,921
9. David Almansa (E), Honda, +13,979
10. Matteo Bertelle (I), KTM, +15,294
11. Cormach Buchanan (NZ), KTM, +24,520
12. Guido Pini (I), KTM, +27,716
14. Nicola Carraro (I), Honda, +25,755
14. Scott Ogden (GB), KTM, +25,803
15. Stefano Nepa (I), Honda, +25,917
Ferner:
23. Noah Dettwiler (CH), KTM, +45,957
WM-Stand nach 19 von 22 Rennen:
1. Rueda, 365 Punkte (Weltmeister). 2. Piqueras 231. 3. Quiles 228. 4. Munoz 197. 5. Kelso 179. 6. Carpe 173. 7. Fernandez 147. 8. Yamanaka 123. 9. Perrone 121. 10. Furusato 115. 11. Almansa 110. 12. Lunetta 104. 13. Pini 97. 14. Foggia 94. 15. Roulstone 61.
Konstrukteurs-WM:
1. KTM, 475 Punkte. 2. Honda 232.