Crash-Drama: Angst um Noah Dettwiler

Debüt-Sieger Furusato: «Dachte nur an das Rennen»

Von Thomas Kuttruf
Besonders das Rennen der Moto3 fand unter der dunklen Wolke des grausamen Unfalls mit Jose Antonio Rueda und Noah Dettwiler statt. Taiyo Furusato gelang es, das Drama auszublenden. Der Japaner donnerte zum ersten Sieg.

Honda-Pilot Taiyo Furusato ist kein Unbekannter der Moto3-WM. Bereits sechsmal durfte der junge Racer aus der Mannschaft von Hiroshi Aoyama zur Siegerehrung antreten. Seit 2022 fix in der WM am Start, das erste Mal 2023. Danach folgten unter anderem vier zweite Plätze, doch ein Sieg wollte dem mittlerweile 20-Jährigen nicht gelingen.

Trotz der dramatischen Geschehnisse in Sepang, die das Moto3-Rennen um fast zwei Stunden nach hinten rücken ließen, nutzte Furusato in Malaysia die Chance, das Image des ewigen Zweiten erst gar nicht aufkommen zu lassen. Der Honda-Asia-Pilot fuhr bei brütender Hitze von 35 Grad in einer eigenen Welt und machte dabei auch das Beste aus Startposition 2.

Furusato gewann den Start, bog als Erster in Kurve 1 ein und lag schon eine halbe Runde später einige Zehntel in Front. Nun profitierte der Japaner delikaterweise sowohl von der durch das Crash-Drama verkürzten Distanz – es standen nur noch 10 statt 15 Runden auf der Anzeige – als auch von der Uneinigkeit der Verfolger.

Taiyo Furusato war am GP-Sonntag nicht der schnellste, aber der mit Abstand konstanteste Moto3-Racer. Absolut bemerkenswert: Obwohl Furusato nur die elftbeste Rundenzeit gelang, setzte er sich kontinuierlich von den Verfolgern ab. Die Ziellinie kreuzte die weiße Honda gut zwei Sekunden vor dem WM-Zweiten Angel Piqueras. Es war der erste Sieg eines Honda-Piloten in der laufenden Saison.

Ein Spazierfahrt war der Sepang-GP aber nicht, wie der junge Japaner berichtete: «Ich habe sofort daran gedacht, einige Zehntel herauszufahren, und ich hatte auch die Hoffnung, dass hinter mir viele Zweikämpfe stattfinden. Sicher war ich mir aber nie, ich hatte ständige Sorge, dass ich noch eingeholt werde. Ich bin deshalb auch zum Ende hin noch aggressiv gefahren und hatte auch einige heiße Momente.»

Furusato bestätigte: «Wir haben in letzter Minute vor dem Start noch den weichen Hinterreifen gewählt. Ich denke, das war die richtige Entscheidung. Ich war die ganze Zeit extrem aufmerksam, wie er sich verhält, und am Ende war alles gut!»

Zur Leistung seiner Maschine und auch der von David Almansa und Adrian Fernandez, die gleich zwei weitere Honda-Moto3-Rennen auf die Ränge 3 und 4 brachten: «Es ist keine sehr große Überraschung. Mein Bike hat das gesamte Wochenende sehr gut funktioniert und generell wissen wir das die Honda bei heißen Bedingungen spitze ist. Und: Sepang ist dazu auch meine Lieblingsstrecke!»

Und die entscheidende Frage: Wie kam der GP-Sieger mit der dramatischen Situation rund um das Rennen klar? Fururato-san: «Wir hatten keine Informationen, wir wussten nichts. Außer dass es später losging. Ich habe versucht, all meine Gedanken auf das kommende Rennen und den Start zu fokussieren. Ich habe an nichts anderes gedacht.»

Wenig überraschend tat der Premierensieg dem Punktekonto der Startnummer 72. Taiyo Furusato übersprang Landsmann Yamanaka und Valentin Perrone und ist zwei Runden vor Schluss nun WM-Achter.

Ergebnisse Moto3 Sepang, Rennen (26. Oktober):

1. Taiyo Furusato (J), Honda, 10 Runden in 22:03,888 min
2. Angel Piqueras (E), KTM, + 2,259 sec
3. Adrian Fernandez (E), Honda, +2,625
4. David Almansa (E), Honda, +4,167
5. Ryusei Yamanaka (J), KTM, +4,338
6. Alvaro Carpe (E), KTM, +4,429
7. Maximo Quiles (E), KTM, +4,496
8. Scott Ogden (GB), KTM, +4,678
9. Brian Uriarte (E), KTM, +4,729
10. Valentin Perrone (RA), KTM, +6,309
11. Luca Lunetta (I), Honda, +6,633
12. Joel Kelso (AUS), KTM, +6,960
13. Marco Morelli (RA), Honda, +8,065
14. Nicola Carraro (I), Honda, +8,238
15. Eddie O’Shea (IRL), Honda, +11,612

WM-Stand nach 20 von 22 Rennen:

1. Rueda, 365 Punkte (Weltmeister). 2. Piqueras 251. 3. Quiles 237. 4. Munoz 197. 5. Kelso 183. 6. Carpe 183. 7. Fernandez 163. 8. Furusato 140. 9. Yamanaka 134. 10. Perrone 127. 11. Almansa 123. 12. Lunetta 109. 13. Pini 97. 14. Foggia 94. 15. Roulstone 61.

Konstrukteurs-WM:
1. KTM, 495 Punkte. 2. Honda 257.

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