KTM: Im Werk gingen die Lichter aus

Brad Binder: «Ich will am Ende unter die Top-3»

Von Sharleena Wirsing
Für die Saison 2015 wechselte Brad Binder vom Ambrogio-Team und Mahindra ins das Ajo-Team und auf KTM. Ein durchschlagender Erfolg gelang ihm jedoch bisher nur in Jerez.

Im vierten Rennen für das Team Red Bull KTM Ajo stand Brad Binder erstmals mit der KTM auf dem Podest. In Jerez belegte er Rang 3. Doch ein weiterer großer Erfolg gelang Binder bisher nicht. In Assen und auf dem Sachsenring belegte er jeweils Platz 5.

Im Gesamtklassement liegt Binder auf dem sechsten Rang – 21 Punkte hinter Efren Vazquez und 115 hinter WM-Leader Danny Kent. In der zweiten Saisonhälfte will der Südafrikaner nun eine deutliche Steigerung zeigen.

Wie beurteilst du deine erste Saisonhälfte?

Die Wahrheit ist, dass die ersten neun Grands Prix nicht so gut liefen, wie wir es uns erhofft hatten. Das Jahr begann nicht schlecht, aber später hatte ich mit meinem Fahrstil zu kämpfen, denn er passte nicht zum Bike. In den letzten drei Rennen habe ich mehr gelernt als je zuvor in meiner Karriere. Ich verbesserte meinen Fahrstil, indem ich die Eigenschaften des Bikes beachtete. Das Bike und ich mussten am selben Strang ziehen. In jedem Rennen werde ich stärker.

Was der Podestplatz in Jerez der bisher beste Moment in dieser Saison?

Ja, ohne Zweifel. Ich war Dritter und stand erstmals in diesem Jahr auf dem Podest. Doch das war nicht das letzte Mal in dieser Saison und auch nicht das beste Resultat. Ich habe wirklich Spaß, daher werden die Resultate kommen.

Passen die Strecken in der ersten Saisonhälfte oder der zweiten besser zu deinem Fahrstil?

Wenn man die letzte Saison betrachtet, dann lief es erst in der zweiten Hälfte richtig gut. Ich hoffe, dass es in diesem Jahr genauso ist.

Auf welche Strecken freust du dich besonders?

Ich mag drei Strecken sehr gerne: Malaysia, Australien und Japan. Das sind auch die direkt aufeinanderfolgenden Rennen. Für mich wird es wie Urlaub sein. Diese Strecken sind alle besonders, doch ich habe keine Lieblingsstrecke.

Was hast du in den letzten Rennen verändert?

Wir haben uns entschieden, die Entwicklung des Motorrads hinten anzustellen, um uns auf meinen Fahrstil zu konzentrieren. Doch wir müssen noch am Bike arbeiten, um etwas zu finden, das besser mit meinem Fahrstil funktioniert. Wir wissen, was wir brauchen und werden immer besser.

Was brauchst du, um das Bike zu verbessern?

Ich brauche insgesamt ein besseres Gefühl, aber vor allem beim Bremsen und am Kurveneingang müssen wir uns verbessern. Das Bremsen ist eine meiner Stärken, aber ich kann die Maschine nicht gut stoppen, was alles komplizierter macht. Das Level ist sehr hoch, höher als im letzten Jahr. Zudem sind die Unterschiede zwischen den Fahrern sehr gering.

Wie wird die Saison für dich weiter verlaufen?

Das ist schwer zu sagen. Obwohl mein Start nicht gut war, wurde ich stärker. Ich werde nicht aufgeben und kämpfen, damit ich unter die Top-3 der Gesamtwertung komme. Sie liegen ein Stück vor mir, aber es ist noch etwas Zeit.

Welche Platzierung im Gesamtklassement würde dich glücklich machen?

Ich will mich unter den Top-3 platzieren. Das ist mein Ziel. Ich weiß, dass ich es schaffen kann. Doch wir brauchen eine Veränderung.

Was hast du in der Sommerpause vor?

Ich bin nach Südafrika gereist. Ich wollte ein paar Tage mit meinen Freunden entspannen. Ich war seit Januar nicht mehr zuhause. Der Plan ist, jeden Tag Supermoto zu fahren und hart zu trainieren. In der zweiten Saisonhälfte kann ich den anderen dann zeigen, was ich gemacht habe. Für mich ist die Sommerpause kein Urlaub, sondern eine Zeit für harte Arbeit.

Verfolgst du den WM-Kampf in der MotoGP-Klasse?

Um ehrlich zu sein, sehe ich nicht so viel davon. Ich habe genug damit zu tun, meine eigene Performance zu analysieren. Ich konzentriere mich auf meine Saison. Doch ich war immer ein Fan von Valentino Rossi, daher freut es mich, dass er vorne liegt.

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