Ein Hoffnungsschimmer bei der KTM AG

Marc Márquez: «Ich habe euch ein Highlight geliefert»

Von Ivo Schützbach
Marc Márquez vor Johann Zarco und Dani Pedrosa

Marc Márquez vor Johann Zarco und Dani Pedrosa

​ Obwohl ihm Platz 12 bei einem Dovizioso-Sieg genügt hätte, fuhr Polesetter Marc Márquez (Repsol Honda) im MotoGP-Finale in Valencia auf Sieg. Der alte und neue Weltmeister zeigte phänomenale Motorrad-Beherrschung.

Die ersten drei Runden führte Marc Márquez von Startplatz 1 aus das Feld an, dann übernahm mit Johann Zarco der Rookie des Jahres die Spitze. In der 23. Runde fuhr Márquez dem Yamaha-Ass in der letzten Kurve innen durch, in der ersten Kurve nach der Start-Ziel-Geraden sahen wir ein Manöver des Spaniers auf dem Motorrad, wie es nur ein überragender Zweiradkünstler aufführen kann.

«Ich hatte das Gefühl, dass Johann sehr nahe hinter mir ist und bremste zu spät», schilderte Márquez die spektakulärste Szene des Rennens. «Ich wollte einen kritischen Moment mit ihm vermeiden, brachte mich damit aber selbst in Schwierigkeiten. Das war mein erster Fehler. Dann bog ich zu schnell in die Kurve ein und mir rutschte der Vorderreifen weg – ich hatte das ganze Wochenende leichtes Chattering am Vorderrad. Als das Vorderrad wegrutschte sagte ich zum mir selbst, dass ich das Motorrad keinesfalls loslassen werde. Ob ich im Kies lande oder in der Mauer, ich werde nicht loslassen. Jemand sagte mir, dass ich nicht stürzen darf, daran hielt ich mich. Das Vorderrad rutschte weg, am Hinterrad hatte ich aber immer noch Grip. So konnte ich mit dem Ellbogen und dem Knie auf dem Boden so stark wie möglich drücken und das Motorrad wieder aufrichten. Dass ich diesen Sturz abfangen konnte, lag wohl an meiner Anspannung. Diese führte dazu, dass ich zu steif auf dem Bike saß, gleichzeitig war ich aber auf alles gefasst. Als sich das Bike fing, hätte ich mit mehr Schräglage wohl auf der Strecke bleiben können. Aber ich bevorzugte es durch den Kies zu fahren und das Rennen sicher zu beenden. Dann machten die zwei Ducati-Fahrer einen Fehler, blablabla.»

Mit «blablabla» umschrieb Márquez die Stürze von Jorge Lorenzo und Andrea Dovizioso in Runde 24, sie lagen auf den Rängen 3 und 4.

Als Dovizioso zu Boden ging, war Márquez automatisch Weltmeister. Dass er das Rennen hinter Honda-Teamkollege Dani Pedrosa und Zarco dadurch auf Rang 3 beendete, war ein schöner Bonus für den jetzt vierfachen MotoGP-Weltmeister.

«Ich habe im Rennen für ein Highlight gesorgt», grinste Márquez gewohnt schelmisch. «Die einfachste Strategie wäre für mich gewesen, das Rennen einfach zu Ende zu fahren. Aber ich konnte mich selbst kaum unter Kontrolle halten. Ich wusste, dass Zarco versuchen würde zu pushen, also ließ ich ihn vorbei. Als ich dann hinter ihm lag stellte ich fest, dass ich viel schneller fahren könnte. Dadurch verlor ich die Konzentration, ich konnte nicht fahren, wie ich es normal tun würde und machte dumme Fehler. Ich schaltete unpräzise und fuhr einige Kurven falsch an.»

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