Burgess: Gemeinsamkeiten von Rossi und Doohan

Von Frank Aday
Als Crew-Chief feierte Jeremy Burgess große Erfolge. Er arbeitete mit zwei der größten Rennfahrer aller Zeiten zusammen: Mick Doohan und Valentino Rossi. Nun verriet er, was der Grund für ihren Erfolg ist.

Jeremy Burgess führte GP-Stars wie Wayne Gardner, Mick Doohan und Valentino Rossi zu WM-Titeln. Insgesamt durfte der Australier als Crew-Chief 13 WM-Titel in der Königsklasse feiern. 148 GP-Siege erlebte Burgess an der Seite seiner Schützlinge mit.

In jeder Saison stand Burgess jedoch vor neuen Aufgaben und Herausforderungen. «Motorradsport ist keine einfache Sache», stellt er gegenüber «motogp.com» klar. «Die Arbeit mit dem Fahrer ist sehr wichtig. Es ist schwierig, die erhofften Rundenzeiten zu erreichen, wenn der Fahrer nicht das richtige Gefühl und genug Vertrauen zum Motorrad hat.»

«Das absolute Limit beim Motorrad ist der Sturz. Wenn du fast stürzt, bist du langsam. Darum musst du nah an diesem Limit dran sein, ohne es zu überschreiten. Die besten Motorradfahrer sind sehr schlau. Sie verstehen, was sie tun müssen. In diesem Bereich waren Vale und Mick sehr, sehr gut, denn sie wussten genau, was es braucht, um die nötigen Rundenzeiten das gesamte Rennen hindurch fahren zu können», erklärt Burgess.

Rossi und Doohan erhalten großes Lob von ihrem ehemaligen Crew-Chief: «Sie wussten, dass über dem Limit fahren zu Spinning am Hinterreifen führt, was die Pace verlangsamt. Du darfst nicht zu langsam sein, aber auch kein Spinning verursachen. An diesem Punkt zahlt sich die Cleverness mancher Fahrer aus. Er muss in allen Kurven schnell sein und über 30 Runden hinweg Zeiten fahren, die sich von Runde zu Runde nicht um mehr als 0,2 sec unterscheiden. Der Druck muss immer aufrechterhalten werden. Denn die anderen Jungs versuchen aufzuholen und schneller zu sein, aber dadurch erzeugen sie Spinning, gehen weit oder werden aus einem anderen Grund langsamer. Jungs wie Valentino, Mick, Wayne Rainey, Eddie Lawson, Giacomo Agostini und so weiter haben alle verstanden, dass es um den ständigen Druck geht. Ohne langsam zu werden oder das Limit zu überschreiten.»

In seinen 28 Jahren als Crew-Chief in der Königsklasse durfte Burgess meist große Erfolge feiern. «Wir arbeiteten fleißig, lachten viel, aber am Ende war die Winterpause immer willkommen», lachte er.

Mittlerweile lebt der 64-jährige Burgess mit seiner Familie außerhalb von Adelaide, wo er sich seine Zeit mit Tennis, Golf und der Restaurierung klassischer Autos vertreibt. «Insgesamt erlebte ich eine großartige Zeit im Rennsport. Ich hatte das Glück, immer mit fantastischen Leuten zusammenzuarbeiten. Darum fühle ich mich gesegnet.»

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