Cal Crutchlow fordert strengere Doping-Tests

Von Frank Aday
MotoGP-Pilot Cal Crutchlow fordert mehr Doping-Tests

MotoGP-Pilot Cal Crutchlow fordert mehr Doping-Tests

Das Thema Doping spielt in der MotoGP-WM bisher eine untergeordnete Rolle. LCR-Honda-Pilot Cal Crutchlow übt deutliche Kritik: «Ich wurde einmal in 365 Tagen getestet.»

Cal Crutchlow forderte in Katar erneut strengere Doping-Tests für MotoGP-Fahrer. Der Brite glaubt, dass es im Moment für die Fahrer möglich ist, in Bereichen wie Dehydrierung (Flüssigkeitsverlust) und Gewichtsverlust zu tricksen.

«Wer glaubt, dass im besten Motorradsport der Welt niemand versucht, den einfachen Weg zu gehen, ist meiner Meinung nach dumm», betonte Crutchlow beim Saisonauftakt in Katar.

Eine Lösung hat Crutchlow auch bereits parat. Er fordert häufigere Tests. «Ich denke, das Testverfahren ist schrecklich. Dieser gesamte Bereich funktioniert in dieser Weltmeisterschaft nicht gut. Ich sage hier aber nichts, was ich nicht schon seit vier Jahren bemängele. Das System der Tests ist scheiße. Wieso werden zufällig drei Fahrer in den ‹Testpool› aufgenommen? Sie werden öfter getestet als andere. Ich war bereits in dieser Auswahl. Ich wurde einmal in 365 Tagen getestet. Im Jahr darauf war ich nicht in diesem Pool und wurde wieder einmal getestet. In den letzten beiden Jahren fand dann gar kein Test bei mir statt. Jack [Miller] war in drei Jahren zwei Mal in dieser Auswahl von drei Fahrern.»

«Ich denke, dass alle in diesen ‹Testpool› aufgenommen werden und durch das ADAMS (Anti-Doping Administration and Management System) ihren Aufenthaltsort preisgeben sollten. Ich sage euch, was das Problem ist. Sie sind alle faule Bastarde. Sie wollen sich nicht täglich einloggen müssen. Aber du kannst dich auch einmal im Monat einloggen und angeben, wo du sein wirst. Wenn du deine Pläne änderst, loggst du dich eben nochmal ein. Sie können mir nicht sagen, dass sie nicht Assistenten, Teammitglieder oder Ärzte haben, die das erledigen können. Sie wollen einfach nicht, weil sie faul sind. Doch wie sollen wir dann wissen, dass sie nicht betrügen?»

Das letzte Meeting mit der FIM zum Thema Anti-Doping endete mit unterschiedlichen Meinungen und Standpunkten. «Eine gewisse Gruppe von Fahrern sagte, dass sie mehr Tests wollen. Andere hielten ihre Klappe, denn sie wollen keine Tests oder sich nicht die Mühe machen. Warum zeigen sie nicht Eier und sagen: ‹Testet mich jederzeit.›», betonte Crutchlow gegenüber «crash.net».

Crutchlow bezweifelt jedoch, dass die MotoGP-Piloten jene leistungssteigernden Mittel zu sich nehmen, die in der Sportwelt so oft für Schlagzeilen sorgen. «Ich sage nicht, dass starke Mittel hier helfen würden. Hier geht es nicht um körperliche Höchstleistungen, wenn du auch einen Kerl hier hast, der raucht und trinkt, aber durch sein Talent trotzdem konkurrenzfähig ist. Aber wir sprechen über Nadeln und Dehydrierung. Das ist nicht erlaubt, aber diese Dinge gibt es hier. Du kannst auch harntreibende Mittel nehmen, um Gewicht zu reduzieren, weil du faul bist. Alle Rennradfahrer sind im ADAMS und werden regelmäßig getestet, Olympia-Athleten auch. Warum wird bei uns nur bei zwei Rennen im Jahr getestet?»

In Katar wurden die Fahrer von FIM Medical Director Dr. David McManus und FIM Anti-Doping Coordinator Evelyne Magnin über die Gefahren von Doping, den Athlete Biological Passport (ABP), Therapeutic Use Exemption (TUE) und das Anti-Doping Administration and Management System (ADAMS) aufgeklärt.

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