Ein Hoffnungsschimmer bei der KTM AG

Valentino Rossi: «Motor ist nicht die größte Sorge»

Von Günther Wiesinger
Valentino Rossi

Valentino Rossi

Valentino Rossi wirkt ernüchtert. Obwohl Yamaha einen Tag lang in Aragón privat getestet hat, macht er sich für das Wochenende keine überriebenen Hoffnungen.

Valentino Rossi ist zwar in der WM noch Dritter, aber sein letzter Podestplatz (Platz 2 in Sachsen) liegt schon vier Rennen zurück. Außerdem fehlen ihm 70 Punkte auf WM-Leader Marc Márquez. Deshalb will der Yamaha-Star beim Aragón-GP endlich wieder vorne mitmischen.

Das Movistar-Yamaha-Team hat nach dem Silverstone-GP in Aragón getestet. Rechnet sich Rossi deshalb besser Chancen aus? «Sicher ist es wichtig, wenn man so einen Testtag absolvieren kann», betont der 115-fache GP-Sieger. «Denn dadurch haben wird eine Mindest-Basisabstimmung. Man muss aber erwähnen, dass die Piste beim Test Ende August sehr schmutzig war. Die Rundenzeiten waren relativ hoch, denn es hat bis 9 Uhr früh geregnet, es befand sich danach viel Sand auf der Strecke. Erst in den letzten zwei Stunden sind die Verhältnisse besser geworden. Also haben wir eine gewisse Idee für die Reifenwahl und eine Ahnung vom Set-up. Aber diese Rennstrecke gehört zu den anspruchsvollsten im Kalender… Und wir kommen in einer schwierigen Phase von Yamaha hierher. Ich meine vom technischen Standpunkt aus. Uns erwartet hier ein mühseliges Wochenende. Aber wir werden das Maximum geben.»

«Die Wettervorhersage sagt jeden Tag 33 bis 34 Grad voraus. Es wird also sehr heiß. Der Belag und der Grip werden sich hier von Tag zu Tag verbessern», meint Rossi. «Normal ist der Belag hier rutschig, deshalb leiden wir meistens mit der Yamaha. Außerdem werden die Reifen hier stark beansprucht, besonders der Hinterreifen, denn du hast hier sehr, sehr langgezogene Kurven. Das ist ein weiterer Punkt, der uns zu schaffen machen wird.»

Maverick Viñales sagte kürzlich, seine Crew habe bei der Elektronik seit dem Test in Misano und Aragón Fortschritte erzielt. Stimmt Rossi zu?

«Yamaha arbeitet, es hat sich etwas bewegt, es gibt Modifikationen, wir haben ein paar Neuigkeiten, die etwas besser sind. Aber leider helfen sie mir weniger als Maverick. Es ist kein großer Schritt. Aber ich hoffe, dass ich mich irre und Maverick recht hat.»

Seit einigen Jahren ist die Motorentwicklung bei den siegreichen Teams eingefroren. Honda litt 2016 darunter, Suzuki litt darunter 2017, jetzt ist Yamaha an der Reihe. Macht dieses Reglement noch Sinn? Sollte zumindest einmal in der Saison ein Motor-Update erlaubt sein?

Rossi: «Für mich ist unser Motor ein Teil des Problems. Aber leider ist das Triebwerk nicht unser einziges Problem… Es stimmt, dass wir wegen des Reglement die Motoren während der Saison nicht weiterentwickeln dürfen. Sie werden beim Saisonstart homologiert. Aber meiner nach macht uns die Elektronik am meisten zu schaffen. Und an der Motorsteuerung können wir während der Saison arbeiten. Das Reglement ist also nicht die Ursache unserer Schwierigkeiten. Der Motor ist nur ein Teil unserer Sorgen, aber nicht unser gröbster Kummer.»

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