Ein Hoffnungsschimmer bei der KTM AG

Marc Márquez (Honda/1.):«Habe nicht an WM gedacht»

Von Petra Wiesmayer
Sieg in letzter Sekunde: Marc Marquez setzt sich gegen Andrea Dovizioso durch

Sieg in letzter Sekunde: Marc Marquez setzt sich gegen Andrea Dovizioso durch

Vor mehr als 100.000 Zuschauern in Buriram trug sich Marc Márquez als erster MotoGP-Sieger des Grand Prix von Thailand in die Bücher ein. Der Spanier baute seine WM-Führung auf 77 Punkte vor Andrea Dovizioso aus.

Nachdem Andrea Dovizioso den größten Teil des Rennens geführt hatte, wartete Pole-Mann Marc Márquez beinahe bis zur Zielflagge, um dem Italiener den Sieg doch noch streitig zu machen. In der letzten Kurve der letzten der 26 Renrunden auf dem Chang International Circuit presste sich der Honda-Pilot an der Ducati seines Gegners vorbei und überquerte die Ziellinie 0,115 Sekunden vor Doviziso.

«Nachdem die Situation in der letzten Kurve drei Mal umgekehrt war, haben wir es beim vierten Mal genauso gemacht», lachte Marc Márquez in Anspielung auf drei Duelle in der letzten Kurve mit Andrea Dovizioso, bei denen er das Nachsehen hatte. Eigentlich sei seine Strategie aber anders gewesen, erklärte er.

«Ich wollte in den ersten acht bis zehn Runden ordentlich Gas geben, habe aber gesehen, dass Dovis Pace sehr gut war. Ich hätte auch etwas schneller fahren können, konnte ihn aber nicht überholen, weil mein Vorderreifen etwas überhitzte, wodurch ich das Bike an den Bremspunkten nicht richtig verlangsamen konnte. Ich habe vor der letzten Runde versucht, anzugreifen, weil ich den Vorderreifen etwas abkühlen wollte, Dovi ist aber sehr intelligent gefahren und ist mir jedes Mal etwas weggefahren.»

Also blieb am Ende nur die letzte Runde, um einen finalen Angriff zu starten. «Ich habe alles versucht. Ich habe die Meisterschaft vergessen, ich habe an all diese Dinge nicht mehr gedacht und habe einfach alles gegeben. Mein Ziel war, in der letzten Kurve vorne zu sein. In den letzten beiden Runden war ich hinter ihm und habe versucht, ihn zu überholen, er war aber auf der Bremse viel besser als ich. Wir haben irgendwie die Rollen getauscht; er ist Marquez-Stil gefahren und ich Dovi-Stil. Am Ende ging es aber gut für uns aus.»

Dass die beiden Yamaha so stark waren, habe ihn nicht überrascht, erklärte Márquez. «Das Rennen verlief genauso, wie ich es vorhergesehen hatte. Ich habe versucht, in den ersten vier oder fünf Runden Druck zu machen. Das Bike fühlte sich mit dem vollen Tank aber nicht perfekt an, also bin ich hinter ihnen geblieben. Dann fing der Vorderreifen an, zu überhitzen und davon habe ich mich nicht mehr erholt. Mir ist ständig die Front weggegangen. Die beiden Yamaha waren sehr stark auf dieser Strecke, aber der stärkste war Dovizioso. Er hätte auch fast gewonnen.»

Schon beim nächsten Rennen in Motegi in zwei Wochen kann Marc Márquez vorzeitig Weltmeister werden und seinen fünften MotoGP-Titel holen. Soweit will der 25-Jährige aber noch nicht denken. «Wenn wir in Motegi eine Chance haben wollen, die Meisterschaft zu gewinnen, müssen wir uns noch auf zwei oder drei Gebieten verbessern», betonte er.

«Ducati wird da sehr stark sein. Ich war hier viele Runden lang hinter Dovi und habe ein paar Punkte bemerkt, bei denen er sehr stark war. Wenn wir ihn in Motegi schlagen wollen, müssen wir einige Punkte verbessern, um schneller zu werden, denn sonst ist es nicht möglich.»

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