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Stefan Bradl: «Bei diesem Wetter lieber mit Jet-Ski»

Von Günther Wiesinger
Der Valencia-Paddock steht momentan unter Wasser, es regnet seit Stunden wolkenbruchartig, es blitzt und donnert. Stefan Bradl: «Deshalb ist die Vorfreude gedämpft.»

Nach dem 13. Platz beim GP von Malaysia steigt Stefan Bradl auch beim WM-Finale in Valencia im LCR-Team auf die Honda RC213V von Cal Crutchlow. Doch die Wetterprognose stimmt den Deutschen nicht gerade fröhlich: Es soll täglich regnen, am heftigsten am Sonntag. Schon heute zwischen 15 und 16 Uhr herrschte im Paddock Weltuntergangsstimmung, er schüttete wie aus Eimern, der Wolkenbruch samt Gewitter nahm kein Ende, die Hospitalitys waren teilweise überschwemmt, im Fahrerlager liefen 5 Zentimeter tiefe Bäche bergab Richtung Eingangstor.

Bradl: «Grundsätzlich ist schon eine Vorfreude da, weil ich wieder fahren darf und weil ich von Malaysia her ein gutes Gefühl für das Motorrad habe. Aber wenn ich die Wetterprognosen anschauen, wären wir hier mit einem Jet-Ski besser dran als mit einem Rennmotorrad. Bei diesem Wetter ist die Vorfreude etwas gedämpft. Aber das ist für alle gleich. Klar, wenn es so heftig regnet wie hetzt am Nachmittag, wird es eh schwierig. Wir müssen abwarten, was das Wetter macht…»

Bradl hatte im nassen Qualifying in Sepang seine liebe Mühe, er konnte sich gar nicht an seine letzte Ausfahrt mit einer Rennmaschine im Regen erinnern. «Das
muss irgendwann 2016 gewesen sein.»

«Ich weiß nicht, wie viele nasse Trainings ich brauche, um wieder Vertrauen auf nasser Fahrbahn aufzubauen», erklärte der Morto2-Weltmeister von 2011. «Es wird auf die Situation ankommen. Es ist hier sicher deutlich kälter als in Malaysia. Wenn es regnet, braucht man ein Gefühl für das Motorrad und ein Gefühl für die Reifen. Das wird sicher ein bisschen dauern. In Malaysia bin ich im Regen nicht das allerletzte Risiko eingegangen. Vieleicht kann ich hier ein bisschen mehr aufs Spiel setzen. Vorteile habe ich jedenfalls im Regen keine…»

?Bradl wird am Dienstag in Valencia auch einen Testtag auf seiner HRC-Testmaschine bestreiten, er wird aber nicht vom HRC-Testteam betreut, sondern von LCR-Truppe, die dadurch bereits erste Erfahrungen mit einer 2019-Honda gewinnen kann.

«Ich teste im Auftrag von HRC mit Test-Komponenten von HRC», schilderte Stefan. «Wir haben uns einen Testplan zurechtgelegt und gehen davon aus, dass die Arbeit nach einem Tag erledigt sein wird. Und nächste Woche testen wir ja schon wieder in Jerez.»

Jorge Lorenzo wird nächsten Dienstag und Mittwoch erstmals auf der Honda testen. «HRC hat sich auf diesen Test sehr sorgfältig vorbereitet», sagt Bradl. «Ich habe am Dienstag selber Arbeit zu erledigen, am Mittwoch werde ich in der Box der Werksfahrer ein bisschen zuhören. Jorge wird schon schauen, dass er gut zurechtkomme. Honda wird ihm alles geben, was er braucht.»

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