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22. Deutschland Grand Prix auf dem neuen Sachsenring

Von Andreas Gemeinhardt
Jonas Folger eroberte sich 2017 den zweiten Platz im MotoGP-Rennen

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Heute möchten wir Ihnen interessante Zahlen und Fakten im Zusammenhang mit dem Großen Preis von Deutschland präsentieren, der seit 1998 auf dem Sachsenring bei Hohenstein-Ernstthal ausgetragen wird.

Der «HJC Helmets Motorrad Grand Prix von Deutschland 2019» ist das 81. Event der Motorrad-Weltmeisterschaft auf deutschem Boden und der 22. Große Preis von Deutschland in Folge, der auf dem neuen Sachsenring stattfindet.

Der erste deutsche Motorrad-WM-Lauf wurde 1952 auf der Solitude bei Stuttgart ausgetragen. Es wurde über Zuschauerzahlen von 250.000 bis 400.000 Besuchern berichtet. Reg Armstrong aus Irland gewann die Rennen bis 350ccm und 500ccm auf Norton. Die heimischen Fans freuten sich über den 250ccm-Sieg von Rudi Felgenheier auf DKW, dazu gewann Werner Haas das 125er-Rennen auf NSU.

Der erste Große Preis der DDR wurde auf dem alten Straßenkurs des Sachsenrings in der Saison 1961 durchgeführt. Die Strecke war damals 8,73 Kilometer lang. Der ostdeutsche Grand Prix hielt sich bis 1972 im WM-Kalender, Danach wurde der schnelle Straßenkurs bei Hohenstein-Ernstthal als zu gefährlich eingestuft.

Der westdeutsche Motorrad-GP wurde von 1952 bis 1990 ohne Unterbrechung durchgeführt. Vor der Wiedervereinigung wurden im Westen vier unterschiedliche GP-Pisten benützt: Solitude, Schottenring, Nürburgring und Hockenheimring.

Neben den erwähnten WM-Rennen fand ein weiterer Mini-Grand-Prix in Deutschland statt, denn in der Saison 1986 wurde der Baden-Württemberg-GP in Hockenheim gefahren, aber nur in den Klassen 80ccm und 125ccm.

Auch nach der Wiedervereinigung fand jedes Jahr ein MotoGP-Event auf deutschem Boden statt. Von 1991 bis 1994 in Hockenheim, dann drei Jahre lang auf dem Nürburgring, 1998 wechselte der Schauplatz zum neuen Sachsenring.

Der neu erbaute Sachsenring war zunächst nur 3,508 Kilometer lang und selbst das war noch übertrieben! Eine Sektion beinhaltete einen kurzen Teil der ehemaligen Straßenrennstrecke. In den Jahren 2001 und 2003 kam es zu weiteren Umbauten, seither erstreckt sich das Layout über 3,671 Kilometer. Trotzdem ist der Sachsenring noch immer die kürzeste Rennstrecke im Grand-Prix-Kalender.

Seit der Rückkehr auf den Sachsenring erlebten die Fans acht Podiumsplätze von den einheimischen deutschen Fahrern: Ralf Waldmann glänzte 1999 mit Platz 3 im 250-ccm-Rennen, Steve Jenkner wurde 2002 im 125er-WM-Lauf Dritter, Stefan Bradl Zweiter 2008 in der 125er-Klasse und 2011 in der Moto2, Sandro Cortese kam 2010 in der 125er-WM als Dritter ins Ziel. In der Saison 2012 triumphierte Cortese auf der Red Bull-KTM im Moto3-WM-Lauf. Jonas Folger wurde 2016 Zweiter im Moto2-Rennen und eroberte sich 2017 den zweiten Platz in der MotoGP-Königsklasse.

Einmalig in der Grand-Prix-Geschichte war folgende Episode: Wegen der unsicheren Wetterlage fuhren 2014 auf dem Sachsenring 14 Fahrer aus der Boxengasse los, weil sie sich nach der Besichtigungsrunde zu einem Motorradwechsel entschlossen haben und auf Slicks losfuhren.

Seit der Einführung der 990-ccm-Viertaktklasse in der Saison 2002 ist Honda mit 15 Siegen der erfolgreichste Hersteller auf dem Sachsenring.

Marc Marquez ist der erfolgreichste Pilot auf dem neuen Sachsenring mit insgesamt neun Siegen in den letzten neun Jahren, davon sechs in der MotoGP, zweimal triumphierte Marquez in der Moto2-WM und einmal gewann der inzwischen 26-jährige Spanier in der 125ccm-Weltmeisterschaft. Sein engster Rivale war Daniel Pedrosa mit sechs Siegen, davon zweimal in der Klasse bis 250ccm und in der MotoGP triumphierte Pedrosa viermal.

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