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Fabio Quartararo: Warum 500/min weniger als Rossi?

Petronas-Yamaha-Pilot Fabio Quartararo fährt den restlichen Yamaha-Kollegen meistens um die Ohren. Dabei hat er zwei Motoren und 500/min weniger zur Verfügung als seine drei Yamaha-Markenkollegen.

Günther Wiesinger

Von

Fabio Quartararo

Im Artikel erwähnt


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Der erst 20-jährige Fabio Quartararo ist wie ein Überfall über die MotoGP-Weltmeisterschaft hereingebrochen. Der Zauberlehrling aus dem Petronas-Yamaha-SRT-Team ist in diesem Jahr schon dreimal aus der Pole-Position gestartet (in Jerez, Catalunya und Assen), dazu dreimal vom zweiten Startplatz – in Mugello, Sachsenring und Spielberg. Dazu hat er drei Podestplätze (2. in Catalunya, 3. in Assen, 3. in Spielberg) errungen, er ist WM-Siebter.

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Dabei hatte der Franzose in den Klassen Moto3 und Moto2 die Erwartungen nie zur Gänze erfüllt – und nur einen Sieg gefeiert – 2018 in der Moto2-WM in Catalunya auf der Speed-up.

Petronas-Yamaha-Teammanager Wilco Zeelenberg, jahrelang im Yamaha-Werksteam Betreuer von Lorenzo und Viñales, bereitete Fabio im Winter darauf vor, sich in seiner Rookies-Saison mit den letzten Plätzen abzufinden.

Tatsächlich fuhr Quartararo in Katar vom 24. Platz los, im Rennen landete er auf Rang 16.

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Aber das ist nur die halbe Wahrheit. Fabio Quartararo beendete schon den Katar-Test an dritter Stelle und bugsierte seine YZR-M1-Yamaha im Qualifying auf Platz 5. Aber dann kam der Schock: Quartararo würgte seine M1 am Beginn der Aufwärmrunde ab und musste das Rennen von der Boxengasse aus aufnehmen. Deshalb kam er in Doha nicht in die Punkteränge.

Seither hat der Rookie das Werksteam mit Viñales und Rossi regelmäßig blamiert – wie vor ihm die Tech3-Yamaha-Fahrer Zarco (2017 und 2018) und Folger (2017).

Vor der Saison galt Franco Morbidelli als der aussichtsreichere Fahrer bei Petronas. Deshalb erhielt er zwei 2019-Werksmaschinen, Quartararo hinkte beim Material immer etwas hinterher. Er beschwerte sich aber nie, sondern brachte konstant seine Leistung.

Inzwischen ist Fabio zur heissesten Aktie auf dem MotoGP-Transfermarkt für 2021 geworden, wenn alle Verträge auslaufen.

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Yamaha will Quartararo natürlich bei Laune halten. Er könnte 2021 im Idealfall Rossis Platz im Werksteam übernehmen. Deshalb bekam er beim Montag-Test in Brünn erstmals die neueste Karbon-Gabel von Öhlins, er bleibt aber vorläufig bei seiner bewährten Aluminium-Gabel. Die Karbon-Version ist 800 Gramm leichter und soll bei den Richtungswechseln hilfreich sein.

Was Fabio Quartararo inzwischen etwas ärgert: Er muss sich mit einem 500/min niedrigeren Drehzahllimit herumschlagen als die drei Yamaha-Kollegen. Denn er hat vor einem Jahr als Team-Junior unterschrieben – und muss deshalb mit fünf Motoren pro Saison über die Runden kommen. Das Werksteam und Teamkollege Morbidelli dürfen hingegen sieben Reihenmotoren verheizen – und bekommen deshalb öfter frische Triebwerke als Fabio.

Dieses System dient den Kundenteams zum Kostensparen, denn ein zusätzlicher MotoGP-Motor kostet zum Beispiel bei Honda bis zu 250.000 Euro.

Trotzdem demütigte Quartararo Viñales (5.) und Rossi (4.) auch beim GP von Österreich – am Samstag und am Sonntag.

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Das Tech3-Yamaha-Team hat in der Königsklasse mit Piloten wie Nakano, Jacque, Crutchlow, Dovizioso, Smith, Pol Espargaró, Zarco und Folger nie einen GP-Sieg feiern können. Petronas-Yamaha könnte das sogar in der ersten Saison als Yamaha-Kundenteam bereits gelingen.

"Auf einer schnellen Strecke wie in Spielberg ist Platz 3 das Maximum für Fabio", war sich Teamprinzipal Razlan Razali nach dem GP von Österreich bewusst. "In Silverstone wird es gegen die Werksteams genau so schwer. Aber auf kurvenreichen Strecken wie in Misano könnten wir um den Sieg fighten."

WM-Stand nach 11 von 19 Rennen:

1. Marc Marquez 230 Punkte. 2. Dovizioso 172. 3. Petrucci 136. 4. Rins 124. 5. Rossi 103. 6. Vinales 102. 7. Quartararo 92. 8. Miller 86. 9. Crutchlow 78. 10. Nakagami 62. 11. Pol Espargaro 61. 12. Morbidelli 58. 13. Mir 39. 14. Aleix Espargaro 33. 15. Oliveira 26. 16. Bagnaia 24. 17. Zarco 22. 18. Iannone 21. 19. Lorenzo 19. 20. Bradl 16. 21. Rabat 14. 22. Pirro 9. 23. Abraham 4. 24. Guintoli 3. 25. Syahrin 3.

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