Yamaha steht vor Einigung mit neuem Kundenteam

Honda: Ende der Repsol-Sponsorship nach 2020 geplant?

Von Günther Wiesinger
Weltmeister Marc Márquez ist ein Aushängeschild von Repsol-Honda

Weltmeister Marc Márquez ist ein Aushängeschild von Repsol-Honda

Die Wege von Honda und Repsol könnten sich nach der Saison 2020 trennen. Bisher steht kein Ersatz fest, Shell könnte ein Kandidat werden. Und Red Bull macht mit KTM weiter.

Seit 26 Jahren Jahren tritt der spanische Mineralölkonzern Repsol als Hauptsponsor des Honda-MotoGP-Werksteams auf. Die Weltmeisterschaft in der Königsklasse wurde viermal mit Mick Doohan (im ersten Jahr 1994 trat er in HRC-Farben an) gewonnen, dann 1999 mit Alex Crivillé, 2006 mit Nicky Hayden, 2011 mit Casey Stoner und zuletzt 2013 bis 2019 sechsmal mit Marc Márquez – nur 2015 funkte Jorge Lorenzo auf Yamaha dazwischen.

Aber in den letzten Wochen ist durchgesickert, dass die Honda Racing Corporation die Zusammenarbeit nach Auslaufen des Vertrags Ende 2020 nicht erneuern will. Hochrangige HRC-Manager haben diesen Plan in Motegi/Japan sogar gegenüber neugierigen Journalisten kundgetan.

Ob diese Absicht mit dem Plan der Japaner zusammenhängt, die Zusammenarbeit mit Shell zu vertiefen. Zuletzt war zu hören, Shell könne 2020 vielleicht schon beim Idemitsu Honda Asia Moto2-Team, von Hiroshi Aoyama einsteigen. Shell hat mit ihm und Honda jahrelang den Shell Advance Asian Talent Cup durchgeführt.

Manche Berichterstatter vermuten, Red Bull werde für 2021 die Werbeflächen von Repsol an den HRC-Bikes übernehmen. Aber der österreichische Energy-Drink-Hersteller unterstützt schon das MotoGP-Projekt von Partner KTM mit ca. 10 Millionen Euro im Jahr und lässt sich die ca. 30 Prozent Werbefläche an den Honda RC213V-Werksmaschinen von HRC ein stattliches Sümmchen kosten. Und bei zwei gegnerischen Herstellern als Hauptsponsor aufzutreten, macht aus unternehmerischer Sicht wenig bis gar keinen Sinn.

Doch die Sponsorship-Summe von Repsol dürfte inzwischen zwischen 12 und 15 Millionen US-Dollar betragen.

HRC hat bisher noch keine Begründung für die geplante Trennung von Repsol durchsickern lassen.

Aber Honda Japan, in Sachen Marketing und Kommunikation im Motorradsport nicht gerade gut aufgestellt, möchte dieses jahrelang Manko durch eine intensivere Kooperation mit Red Bull aus der Welt schaffen. Mit Red Bull-Athlet Marc Márquez als Aushängeschild soll ein Vorstop in diese Richtung gewagt werden.

Es wird vermutet, dass den Japanern auch der Einfluss der Spanier zu groß geworden ist, denn seit 2013 fahren ständig zwei Spanier (Marc Márquez, Pedrosa, dann Lorenzo, künftig Alex Márquez) bei Repsol-Honda. Dazu haben manche Honda-Landesimporteure Öl-Verträge mit Firmen wie Shell, Castrol oder Mobil oder könnten welche bekommen, wenn nicht überall Repsol auf Honda-Postern, Autogrammkarten und Websites zu sehen wäre.

Dazu kommt: Als die Zigarettenmarke Rothmans von 1986 bis 1993 als Hauptsponsor des Honda-500-Werksteams mit Fahrern wie Spencer, Gardner, Doohan und Beattie auftrat, sagte der damalige Marketing-Chef von Rothmans in der Saison 1993: «Nach acht Jahren droht aus einem Geschäftsverhältnis ein Freundschaftsdienst zu werden. Deshalb ziehen wir uns rechtzeitig zurück.»

Unbestritten ist: Die Zusammenarbeit von Repsol und HRC wurde zu einer unvergleichlichen Erfolgsgeschichte. In 26 Jahren wurden nicht weniger als 15 Weltmeistertitel in der «premier class» gewonnen.

Die Repsol-Honda-Bilanz nach Valencia 2019:

180 GP-Siege; 126 in der MotoGP, 54 in der 500-ccm-Klasse.
15 WM-Titel (Mick Doohan 4, Valentino Rossi 2, Alex Crivillé 1, Nicky Hayden 1, Casey Stoner 1, Marc Márquez 6)
445 Podestplätze.

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