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Jack Miller (Ducati/1.): Sieg mit Wahnsinns-Manöver

Von Johannes Orasche
Jack Miller: Endlich wieder Sieger-Champagner aus dem Stiefel

Jack Miller: Endlich wieder Sieger-Champagner aus dem Stiefel

Ducati-MotoGP-Star Jack Miller triumphierte in Motegi, sprach vom Rennen seines Lebens und dem phänomenalen Doppel-Manöver gegen Marc Márquez und Miguel Oliveira.

Jack Miller läuft aktuell wieder zur Hochform auf, nachdem seine Zukunft längst unter Dach und Fach ist. Der 27-jährige Australier fährt 2023 eine Red Bull-KTM im Werksteam der Mattighofener. In Motegi feierte «JackAss» den vierten MotoGP-Sieg seiner Karriere.

Nach dem Rennen war bei Miller sogar vom Rennen seines Lebens die Rede. «Ja, zu 100 Prozent. Seit Freitag habe ich mich hier unglaublich auf dem Motorrad gefühlt, es ist alles ziemlich leicht passiert und von der Hand gegangen», fasste Miller zusammen. «Alles was wir probiert haben, hat uns auch weitergebracht.»

«Am Samstag in der Früh habe ich mich auch im Regen sehr gut gefühlt. In der Quali ist es aber nicht ganz nach Plan gelaufen, normalerweise kann ich da im Nassen immer mitkämpfen. Ich hatte aber ein paar Probleme und war verärgert», schilderte Jack.

Doch am Sonntag kehrte sich alles ins Gegenteil. «Ich habe schon gestern meinen Jungs gesagt, dass ich das Rennen hier gewinnen kann. Okay, ich habe das aber auch schon mehrmals zuvor gesagt, diesmal hat es aber gestimmt. Ich habe die Jungs relativ leicht schnappen können. Das ist vielleicht zu viel gesagt, weil es ja doch Jungs wie Marquez und Oliveira waren.»

Zur Erklärung: Miller hatte Marc Márquez und Oliveira in einem sagenhaften Manöver am Eingang zu Kurve 11 überholt. «Ich konnte dort das Vorderrad etwas blockieren und dennoch alles kontrollieren, ich konnte sehr tief reinbremsen und dann extrem gut beschleunigen.»

«Wir hatten vereinbart, das Mapping von der Aggressivität her ab einem bestimmten Zeitpunkt zurückzudrehen. Obwohl ich dann zurückgeschalten habe – das Bike hatte teilweise stark durchgedreht – habe ich da und dort noch eine Zehntelsekunde gewonnen. Auch die Bergauf-Schikane war traumhaft zu fahren. Es war unglaublich, ich bin permanent mit einem Lächeln gefahren. Ich habe dann auf der Gegengeraden ein wenig Unterarmkrämpfe bekommen, habe die Finger etwas entlastet, es war aber kein Problem. Ich konnte beliebig lange 1:45er-Runden fahren. Ich hätte nie gedacht, dass ich jemals einen Grand Prix auf diese Art gewinnen kann, allen davonfahre.»

Die Stiefel, die Knie- und Ellenbogenschleifer und vieles mehr landeten im Publikum. Miller: «Für den Shoey war nur noch wenig Champagner übrig, der Schuh hat schon viel aufgesaugt. Die Fans hier sind so großartig und höflich. Es ist toll auf dieser Seite der Welt Rennen zu fahren, sie lieben alle Fahrer.»

Der Siegerbonus müsste nun Millers Ausgaben für die Blumen für seine Verlobte gut abdecken: «Es ist ein wunderbarer Zeitpunkt in meinem Leben. Die harte Arbeit hat sich bezahlt gemacht. Und meine Verlobte in der Box zu haben, hat alles besser gemacht!»

MotoGP-Ergebnis, Motegi (25. September):

1. Miller, Ducati, 24 Rdn in 42:29,174 min
2. Brad Binder, KTM, + 3,409 sec
3. Martin, Ducati, + 4,136
4. Marc Márquez, Honda, + 7,784
5. Oliveira, KTM, + 8,185
6. Marini, Ducati, + 8,348
7. Viñales, Aprilia, + 9,879
8. Quartararo, Yamaha, + 10,193
9. Bastianini, Ducati, + 10,318
10. Bezzecchi, Ducati, + 16,419
11. Zarco, Ducati, + 16,586
12. Pol Espargaró, Honda, + 17,456
13. Alex Márquez, Honda, + 18,219
14. Morbidelli, Yamaha, + 19,012
15. Crutchlow, Yamaha, + 19,201
16. Aleix Espargaró, Aprilia, + 25,473
17. Di Giannantonio, Ducati, + 27,006
18. Raúl Fernández, KTM, + 29,374
19. Gardner, KTM, + 29,469
20. Nakagami, Honda, + 43,294
– Bagnaia, Ducati, 1 Runde zurück
– Rins, Suzuki, 10 Runden zurück
– Darryn Binder, Yamaha, 10 Runden zurück
– Tsuda, Suzuki, 13 Runden zurück
– Nagashima, Honda, 15 Runden zurück

MotoGP-WM-Stand (nach 16 von 20 Rennen):

1.Quartararo 219 Punkte. 2. Bagnaia 201. 3. Aleix Espargaró 194. 4. Bastianini 170. 5. Miller 159. 6. Brad Binder 148. 7. Zarco 138. 8. Martin 120. 9. Viñales 113. 10. Rins 108. 11. Oliveira 106. 12. Marini 101. 13. Bezzecchi 80. 14. Mir 77. 15. Marc Márquez 73. 16. Pol Espargaró 47. 17. Nakagami 46. 18. 18. Alex Márquez 42. 19. Morbidelli 28. 20. Di Giannantonio 23. 21. Dovizioso 15. 22. Darryn Binder 10. 23. Gardner 9. 24. Raúl Fernández 8. 25. Crutchlow 3. 26. Bradl 2.

Konstrukteurs-WM:
1. Ducati 371 Punkte (Titelgewinner). 2. Aprilia 226. 3. Yamaha 221. 4. KTM 181. 5. Suzuki 134. 6. Honda 113.

Team-WM:
1. Ducati Lenovo Team 360 Punkte. 2. Aprilia Racing 307. 3. Prima Pramac Racing 258. 4. Red Bull KTM Factory 254. 5. Monster Energy Yamaha 247. 6. Gresini Racing 193. 7. Suzuki Ecstar 185. 8. Mooney VR46 Racing 181. 9. Repsol Honda 122. 10. LCR Honda 88. 11. WithU Yamaha RNF 28. 12. Tech3 KTM Factory 17.

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