Quartararo zufrieden: «Aber wir verstehen es nicht»

Sammelte auch im GP als Fünfter reichlich Punkte: Fabio Quartararo
Nach einigen teilweise höchst unerfolgreichen Auftritten bei den letzten Grand Prix schien der Fokus von Yamaha-Ass Fabio Quartararo (26) eher auf den unmittelbar bevorstehenden, ersten persönlichen Testfahrten mit dem brandneuen V4-Triebwerk zu liegen. Doch der MotoGP-Weltmeister von 2021 sah das offenbar ganz anders.
Bereits beim Qualifying zum GP in Barcelona zeigte der Franzose seine Zähne, platzierte sich völlig überraschend auf dem zweiten Platz und wies dabei sogar den Hausherrn Marc Marquez in die Schranken. Nach der gleichen Rangierung im Sprint startete «El Diablo» optimistisch in den Rennsonntag. Sein letzter MotoGP-Triumph mit dem GP auf dem Sachsenring 2022 liegt mittlerweile drei Jahre zurück. Im selben Jahr siegte er damals auch auf dem heutigen Circuit von Barcelona.
Nach dem hart erkämpften fünften Schlussrang im aktuellen Rennen war der M1-Reiter dann trotzdem zufrieden. «Die vielen Zweikämpfe im Sprint haben mir zwar noch etwas mehr Spaß gemacht. Aber auch dieses Rennen hatte seinen Reiz.» Sein Hauptanliegen in der Startphase war vor allem das Reifenmanagement. «Es war ganz offensichtlich, dass wir mit unserem Bike in den ersten Runden damit größere Probleme hatten als die anderen Hersteller».
«Doch nach den ersten Runden wurde das deutlich besser. Vom Rennen nehme ich viele positive Erfahrungen mit. Ich musste mich permanent verteidigen und musste oft sehr defensiv fahren». Er sei glücklich mit dem Ergebnis. »Ehrlich gesagt, war das Resultat genau das, was ich erwartet hatte. Nur der große Rückstand auf die absoluten Top-Fahrer gibt mir etwas zu denken.» Und er hätte sogar überholen können, antwortete er mit schelmischem Unterton auf die entsprechende Frage zum eher bescheidenen Top-Speed seines Bikes.
Warum nun aber in Catalunya seine Yamaha plötzlich derart geschmeidig lief, konnte er sich auch nicht erklären. Von «zu Tode betrübt» zu «himmelhochjauchzend» in kürzester Zeit ist auch für den zwölffachen MotoGP-Sieger ein Rätsel. «Das müssen wir wirklich als ganzes Team endlich lernen. Warum beeinflussen die verschiedenen äußeren Faktoren die Performance unseres Motorrades derart massiv. Wir verstehen das einfach nicht».
Immerhin hatte Quartararo in Spanien erstmals prominente Unterstützung in Form des CEO der Yamaha Motor Company, Katsuaki Watanabe. «Wir haben uns aber nur kurz die Hände geschüttelt. Und er hat mir gesagt, dass ich voll auf Sieg fahren solle. Doch da war er im Moment vielleicht noch etwas zu optimistisch».
Ergebnisse MotoGP Barcelona, Rennen (7. September):
1. Alex Marquez (E), Ducati, 24 Runden in 40:14,093 min
2. Marc Marquez (E), Ducati, +1,740 sec
3. Enea Bastianini (I), KTM, +5,562
4. Pedro Acosta (E), KTM, +13,373
5. Fabio Quartararo (F), Yamaha, +14,409
6. Ai Ogura (J), Aprilia, +15,055
7. Francesco Bagnaia (I), Ducati, +16,048
8. Luca Marini (I), Honda, +16,372
9. Miguel Oliveira (P), Yamaha, +16,937
10. Jorge Martin (E), Aprilia, +18,492
11. Raul Fernandez (E), Aprilia, +19,489
12. Joan Mir (E), Honda, +20,159
13. Maverick Vinales (E), KTM, +22,792
14. Jack Miller (AUS), Yamaha, +24,351
15. Fermin Aldeguer (E), Ducati, +24,592
16. Somkiat Chantra (T), Honda, +37,393
17. Aleix Espargaro (E), Honda, +43,202
– Franco Morbidelli (I), Ducati, 4 Runden zurück
– Lorenzo Savadori (I), Aprilia, 4 Runden zurück
– Alex Rins (E), Yamaha, 9 Runden zurück
– Fabio Di Giannantonio (I), Ducati, 12 Runden zurück
– Johann Zarco (F), Honda, 14 Runden zurück
– Brad Binder (ZA), KTM, 17 Runden zurück
– Marco Bezzecchi (I), Aprilia, 23 Runden zurück
Ergebnisse MotoGP Barcelona, Sprint (6. September):
1. Marc Marquez (E), Ducati, 12 Runden in 19:58,946 min
2. Fabio Quartararo (F), Yamaha, +1,299 sec
3. Fabio Di Giannantonio (I), Ducati, +3,653
4. Pedro Acosta (E), KTM, +5,868
5. Enea Bastianini (I), KTM, +5,913
6. Brad Binder (ZA), KTM, +5,943
7. Johann Zarco (F), Honda, +7,017
8. Luca Marini (I), Honda, +7,346
9. Ai Ogura (J), Aprilia, +8,488
10. Miguel Oliveira (P), Yamaha, +8,578
11. Raul Fernandez (E), Aprilia, +9,788
12. Jack Miller (AUS), Yamaha, +10,165
13. Joan Mir (E), Honda, +11,593
14. Francesco Bagnaia (I), Ducati, +14,463
15. Aleix Espargaro (E), Honda, +16,909
16. Alex Rins (E), Yamaha, +15,936
17. Maverick Vinales (E), KTM, +17,040
18. Somkiat Chantra (T), Honda, +22,439
– Alex Marquez (E), Ducati, 2 Runden zurück
– Marco Bezzecchi (I), Aprilia, 5 Runden zurück
– Fermin Aldeguer (E), Ducati, 5 Runden zurück
– Lorenzo Savadori (I), Aprilia 5 Runden zurück
– Jorge Martin (E), Aprilia, 6 Runden zurück
– Franco Morbidelli (I), Ducati, 6 Runden zurück
WM-Stand nach 30 von 44 Rennen:
1. M. Marquez, 487 Punkte. 2. A. Marquez 305. 3. Bagnaia 237. 4. Bezzecchi 197. 5. Acosta 183. 6. Morbidelli 161. 7. Di Giannantonio 161. 8. Quartararo 129. 9. Aldeguer 127. 10. Zarco 117. 11. Binder 95. 12. Bastianini 84. 13. Marini 82. 14. R. Fernandez 78. 15. Vinales 72. 16. Ogura 69. 17. Miller 54. 18. Mir 50. 19. Rins 45. 20. Martin 29. 21. Oliveira 17. 22. P. Espargaro 16. 23. Nakagami 10. 24. Savadori 8. 25. A. Fernandez 6. 26. Chantra 1. 27. A. Espargaro 0.
Konstrukteurs-WM:
1. Ducati, 541 Punkte. 2. Aprilia 239. 3. KTM 237. 4. Honda 186. 5. Yamaha 160.
Team-WM:
1. Ducati Lenovo Team, 724 Punkte. 2. BK8 Gresini Racing 432. 3. Pertamina Enduro VR46 Racing 322. 4. Red Bull KTM Factory Racing 278. 5. Aprilia Racing 234. 6. Monster Energy Yamaha 174. 7. Red Bull KTM Tech3 Racing 172. 8. Trackhouse MotoGP Team 147. 9. Honda HRC Castrol Team 132. 10. LCR Honda 118. 11. Prima Pramac Yamaha Racing 74.