Vinales (13.): So lief sein GP-Comeback in Barcelona

Maverick Vinales fuhr mit Schmerzen
Fast zwei Monate nach seinem Sturz auf dem Sachsenring kehrte Maverick Vinales beim MotoGP-Rennen in Barcelona auf die Strecke zurück und fuhr sein erstes Rennen nach der Schulter-Operation. Der KTM-Pilot startete von Rang 22, machte direkt drei Positionen gut und profitierte im Laufe der 24 Runden von einigen Ausfällen. Mit 22,8 Sekunden Rückstand überquerte er die Ziellinie als 13. und kassierte damit erste Punkte seit seiner Verletzung.
«Es war nicht einfacher, als ich erwartet habe. Doch ich rechnete damit, stärkere Schmerzen zu haben. Am Montag hatte ich noch einige Zweifel. Am Dienstag fuhr ich mit der 600er und dachte mir, dass ich vielleicht doch fahren kann. Ich entschied mich, es am Wochenende zu probieren. Schlussendlich fuhr ich viele Runden. Das komplette Rennen zu beenden, war gut. Der Kurs ist körperlich nicht so anstrengend, aber es war dennoch ein gutes Zeichen», erklärte der Spanier nach dem Rennen.
Besonders die Schulter bereitete Probleme, wenngleich Vinales die Situation positiv bewertete: «Ich bin froh, dass ich das komplette Wochenende absolvieren konnte. Es war wichtig, Kilometer zu sammeln und von Tag zu Tag das Gefühl zu verstehen. Nach dem Rennen spürte ich natürlich Schmerzen. Ich erwartete aber noch stärkere Schmerzen. Es war ziemlich akzeptabel. Ich konnte gut fahren. Aber natürlich hatte ich gewisse Limitierungen. Es war ein gutes Signal. In Misano versuchen wir es erneut und sind dann hoffentlich stärker.»
Die kurze Pause bis Misano will Vinales nutzen, um Kraft zurückzugewinnen: «Ich bin gespannt, ob ich mittlerweile Gewichte heben kann», so der Spanier. Vor allem schnelle Richtungswechsel und die Zielgerade machten ihm in Barcelona zu schaffen: «Die Richtungswechsel fallen mir schwer. Zudem habe ich auf der Zielgeraden Probleme, mich hinter der Verkleidung klein zu machen. Die Zielgerade war für mich der schlimmste Teil. Ich konnte mich nicht komplett klein machen und hielt das Motorrad nur mit einer Hand. Wenn es unruhig wurde, betete ich, dass es sich wieder einfängt.»
Auch eine Schrecksekunde blieb nicht aus. «Es gab einen Moment, als 'Diggia' vor mir stürzte. Ich musste das Motorrad sehr schnell aufrichten. Das war ein sehr intensiver Ausschlag, was den Schmerz angeht. Die folgenden zwei oder drei Runden waren schmerzhaft. Dann ging der Schmerz zurück und ich konnte das Rennen zu Ende fahren», schilderte Vinales.
Dennoch sieht er die positiven Aspekte überwiegen. «Der Rest war nicht schlecht. Klar, mir fehlt die Kraft. Doch mit den Beinen und dem rechten Arm gab es keine Probleme.»
Motivation zieht er aus den starken Auftritten seiner KTM-Kollegen. Teamkollege Enea Bastianini fuhr als Dritter aufs Podium, Pedro Acosta belegte Rang 4. «Wenn die anderen vorne mitfahren können, dann kann ich das auch. Wir haben keine Zweifel. Es motiviert mich, sie da vorne zu sehen. Es treibt mich an, weiter zu arbeiten und mich durch die Schmerzen zu kämpfen», betonte Vinales abschließend.
Ergebnisse MotoGP Barcelona, Rennen (7. September):
1. Alex Marquez (E), Ducati, 24 Runden in 40:14,093 min
2. Marc Marquez (E), Ducati, +1,740 sec
3. Enea Bastianini (I), KTM, +5,562
4. Pedro Acosta (E), KTM, +13,373
5. Fabio Quartararo (F), Yamaha, +14,409
6. Ai Ogura (J), Aprilia, +15,055
7. Francesco Bagnaia (I), Ducati, +16,048
8. Luca Marini (I), Honda, +16,372
9. Miguel Oliveira (P), Yamaha, +16,937
10. Jorge Martin (E), Aprilia, +18,492
11. Raul Fernandez (E), Aprilia, +19,489
12. Joan Mir (E), Honda, +20,159
13. Maverick Vinales (E), KTM, +22,792
14. Jack Miller (AUS), Yamaha, +24,351
15. Fermin Aldeguer (E), Ducati, +24,592
16. Somkiat Chantra (T), Honda, +37,393
17. Aleix Espargaro (E), Honda, +43,202
– Franco Morbidelli (I), Ducati, 4 Runden zurück
– Lorenzo Savadori (I), Aprilia, 4 Runden zurück
– Alex Rins (E), Yamaha, 9 Runden zurück
– Fabio Di Giannantonio (I), Ducati, 12 Runden zurück
– Johann Zarco (F), Honda, 14 Runden zurück
– Brad Binder (ZA), KTM, 17 Runden zurück
– Marco Bezzecchi (I), Aprilia, 23 Runden zurück
Ergebnisse MotoGP Barcelona, Sprint (6. September):
1. Marc Marquez (E), Ducati, 12 Runden in 19:58,946 min
2. Fabio Quartararo (F), Yamaha, +1,299 sec
3. Fabio Di Giannantonio (I), Ducati, +3,653
4. Pedro Acosta (E), KTM, +5,868
5. Enea Bastianini (I), KTM, +5,913
6. Brad Binder (ZA), KTM, +5,943
7. Johann Zarco (F), Honda, +7,017
8. Luca Marini (I), Honda, +7,346
9. Ai Ogura (J), Aprilia, +8,488
10. Miguel Oliveira (P), Yamaha, +8,578
11. Raul Fernandez (E), Aprilia, +9,788
12. Jack Miller (AUS), Yamaha, +10,165
13. Joan Mir (E), Honda, +11,593
14. Francesco Bagnaia (I), Ducati, +14,463
15. Aleix Espargaro (E), Honda, +16,909
16. Alex Rins (E), Yamaha, +15,936
17. Maverick Vinales (E), KTM, +17,040
18. Somkiat Chantra (T), Honda, +22,439
– Alex Marquez (E), Ducati, 2 Runden zurück
– Marco Bezzecchi (I), Aprilia, 5 Runden zurück
– Fermin Aldeguer (E), Ducati, 5 Runden zurück
– Lorenzo Savadori (I), Aprilia 5 Runden zurück
– Jorge Martin (E), Aprilia, 6 Runden zurück
– Franco Morbidelli (I), Ducati, 6 Runden zurück
WM-Stand nach 30 von 44 Rennen:
1. M. Marquez, 487 Punkte. 2. A. Marquez 305. 3. Bagnaia 237. 4. Bezzecchi 197. 5. Acosta 183. 6. Morbidelli 161. 7. Di Giannantonio 161. 8. Quartararo 129. 9. Aldeguer 127. 10. Zarco 117. 11. Binder 95. 12. Bastianini 84. 13. Marini 82. 14. R. Fernandez 78. 15. Vinales 72. 16. Ogura 69. 17. Miller 54. 18. Mir 50. 19. Rins 45. 20. Martin 29. 21. Oliveira 17. 22. P. Espargaro 16. 23. Nakagami 10. 24. Savadori 8. 25. A. Fernandez 6. 26. Chantra 1. 27. A. Espargaro 0.
Konstrukteurs-WM:
1. Ducati, 541 Punkte. 2. Aprilia 239. 3. KTM 237. 4. Honda 186. 5. Yamaha 160.
Team-WM:
1. Ducati Lenovo Team, 724 Punkte. 2. BK8 Gresini Racing 432. 3. Pertamina Enduro VR46 Racing 322. 4. Red Bull KTM Factory Racing 278. 5. Aprilia Racing 234. 6. Monster Energy Yamaha 174. 7. Red Bull KTM Tech3 Racing 172. 8. Trackhouse MotoGP Team 147. 9. Honda HRC Castrol Team 132. 10. LCR Honda 118. 11. Prima Pramac Yamaha Racing 74.