Quartararo über Sammelleidenschaft und Rennfieber

Fabio Quartararo
Fabio Quartararo reiste nach einem starken Barcelona-Wochenende im Rücken nach Misano und stellte sich den Fragen der Journalisten. Der Franzose erkämpfte im Sprint ein Podium und wurde im Grand Prix Fünfter. In der WM-Wertung zog er damit an Johann Zarco (Honda) und Fermin Aldeguer (Ducati) vorbei und liegt nun auf Rang 8. Ein Ort mit besonderen Erinnerungen: Vor vier Jahren feierte er hier seinen WM-Titel.
Doch das Thema, das im Paddock derzeit für Gesprächsstoff sorgt, ist Yamahas neuer V4-Motor. Beim ersten Test in Barcelona verlor Quartararo rund 1,5 Sekunden auf seine Bestzeit mit dem bisherigen Reihenvierzylinder. Quartararo zeigte sich aber wortkarg. «Mein Fokus liegt auf dem Wochenende.» Erst nach dem Rennen bereite er sich auf den kommenden Montagstest in Misano vor.
Dass die aktuelle Yamaha Defizite hat, daraus macht Quartararo kein Geheimnis: «Wir müssen viel an der Elektronik arbeiten, besonders auf dieser Strecke. Wir haben hier zwei Tage getestet und trotzdem noch große Probleme. Wir sind weit weg. Ob uns fünf, zehn oder zwanzig Prozent fehlen, weiß ich nicht – aber es ist eine Menge.»
Spannend findet der 26-Jährige die Erfahrungen von Teamkollegen, die andere Hersteller gefahren sind. «Es war gut, Jack Miller zu holen. Ich fahre seit Jahren nur Yamaha und habe keinen Vergleich zu Ducati, Aprilia oder KTM. Jack kann uns da extrem helfen.»
Privat gönnt sich der Franzose kleine Auszeiten, um den Kopf freizubekommen. «Nach dem Test bin ich 25 Kilometer gelaufen. Das ist für mich eine Art Freiheit, abzuschalten. Ich trainiere gerne, halte mich fit und entspanne so.» Auch im Yamaha Master Camp sammelte er zuletzt neue Eindrücke: «Ich bin jede Art von Motor gefahren – Dreizylinder, Zweitakter. Es hat echt Spaß gemacht!»
Abseits der Technik erfüllte sich Quartararo einen Traum. Er holte sein erstes MotoGP-Bike, die Petronas-Yamaha von 2019, in seinen Privatbesitz. «Seit zwei Jahren versuche ich, meine Motorräder zurückzubekommen. Jetzt habe ich meine erste MotoGP-Yamaha – sogar noch wichtiger für mich als die Titelmaschine. Schritt für Schritt baue ich meine Sammlung auf, auch mit Moto2 und Moto3.»
Die Erinnerung an 2021, als er sich in Misano zum Weltmeister krönte, ist für ihn fast schon ewig zurück. «Es fühlt sich an, als wäre das eine andere Person gewesen», lachte Quartararo. «Aber es sind schöne Erinnerungen.» Für ihn zähle nur das Hier und Jetzt. «Es ist eine Strecke, die ich liebe, sie macht Spaß. Mein Ziel ist ein großartiges Rennen.»