Mike Laverty: «Ahnungslose Lehnstuhl-Kritiker»

Von Oliver Feldtweg
Michael Laverty

Michael Laverty

Michael Laverty bildete mit der PBM-Aprilia beim Jerez-Test das Schlusslicht. Aber der MotoGP-Rookie will seine erste WM-Saison trotzdem geniessen.

Michael Laverty ist im Team Paul Bird Motorsport (PBM) ein unbeschriebenes Blatt in der MotoGP-Klasse. Er fährt ein Eigenbau-Chassis mit ART-Aprilia-Motor und landete beim letzten Jerez-Test mit 2,9 Sekunden Rückstand auf dem 25. und letzten Platz. Trotzdem geniesst er jetzt daheim in Grossbritannien viel mehr Aufmerksamkeit als in der Britischen Superbike-Meisterschaft. «Ich habe zwar noch nicht die vollständige GP-Erfahrung, weil bei den Tests die Klassen Moto2 und Moto3 gefehlt haben. Aber das Leben im Team und auf der Strecke gestaltet sich positiv. Ich mag die Klimawechsel, die verschiedenen Kulturen. Ich zwar in letzter Zeit viel unterwegs, aber das ist alles gut. Ich habe gehört, dass ich in den Internet-Foren jetzt viel mehr Unterstützung geniesse.»

Laverty weiss, dass er die meisten GP-Strecken nicht kennt und schwere Zeiten auf ihn zukommen. «Aber bisher fühlt sich alles gut an. Da ich keine GP-Erfahrung habe, rätseln wir viel herum. Aber wir lernen dazu. Trotzdem tauchen dauernd Sachen auf, mit denen wir nicht gerechnet haben. Aber ich habe mit einigen guten Sessions schon gezeigt, dass ich den Platz in der WM verdiene. Und Kritiker, die daheim im Lehnstuhl sitzen und keine Ahnung davon haben, was sich wirklich abspielt, nehme ich nicht ernst. Wenn ich Lob oder Kritik von meinen Brüdern oder Eltern bekommen, dann sieht es anders aus.»

Doch Laverty weiss, dass er nicht optimal auf den Saisonstart vorbereitet ist. «Ich habe nur 70 Runden im Trockenen drehen können», rechnet der 31-jährige Claiming-Rule-Pilot vor. «Ich muss mich noch an die Karbonbremsen, an die Bridgestone-Reifen, an die Elektronik und an die vielen neuen Strecken gewöhnen.»

2009 ein Abstecher nach Amerika
Laverty war 2007 Britischer Supersport-Champion mit dem Relentless Racing TAS Suzuki Team. Auch seine Brüder Eugene und John fahren Motorradrennen. Mike kehrte 2008 in die heimische Superbike-Meisterschaft BSB zurück, wurde Gesamtneunter und wechselte für 2009 in die USA und in die AMA Superbike Championship mit Celtic Racing. Er beendete jedes Rennen in den Top-Ten glänzte in Road America mit Platz 2 hinter Mat Mladin. 2010 kehrte Laverty ins Relentless Suzuki Team und in die BSB zurück. Im May 2010 feierte er in Oulton Park seinen ersten Laufsieg.

Laverty sagt, er habe beim Jerez-Test erst in der letzten Stunde ein brauchbares Set-up gefunden. «Da ist es uns gelungen, die Federelemente gut abzustimmen. Dazu haben wir beim Chassis Änderungen vorgenommen. Die Realität ist aber, dass ich das Chassis noch nicht verstanden habe», gibt er zu. «Immerhin haben wir die Elektronik jetzt auf ein vernünftiges Niveau gebracht.»

Der Nordire hat sich vorgenommen, sich an seiner neuen Herausforderung zu erfreuen. «Leider war Jerez zwei Tage lang verregnet, deshalb kann ich meinen Level noch nicht einschätzen. Ich will um die besten CRT-Positionen kämpfen. Hätte ich ein ART-Aprilia-Bike, wäre das möglich. Aber mit dem PBM-Chassis haben wir noch wenig Erfahrung», sagt er.

Das PBM-Team hat mit dem Pornofilm-Produzenten MinxFlix einen neuen Geldgeber gewonnen. «Haha», lacht Laverty. «Ich denke, die männlichen Fans werden sich an unsere Promotion-Girls gewöhnen», meint Laverty. «Und nein, ich habe bisher noch kein Gratis-Abo erhalten...»

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