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Stefan Bradl: «Marc Márquez ist wie eine Katze»

Von Günther Wiesinger
Stefan Bradl: Gruss an das japanische Publikum nach Rang 5 beim Comeback in Motegi

Stefan Bradl: Gruss an das japanische Publikum nach Rang 5 beim Comeback in Motegi

LCR-Honda-Pilot Stefan Bradl blickt zurück auf die turbulenten Überseerennen mit der Verletzung in Malaysia und dem Fahrversuch in Australien zurück. Für WM-Leader Marc Márquez hält er Lob bereit.

Stefan Bradl ist immer noch froh, dass er sich sechs Tage nach der Knöcheloperation beim Australien-GP nach elf Runden im ersten freien Training zum Rückzug vom Phillip-Island-GP entschloss.

Stefan, stehst du zu diesem Entschluss? Oder hättest du vor zwei Wochen drei oder vier Punkte holen können in diesem turbulenten flag-to-flag-Rennen? Randy de Puniet ist als bester Claiming-Rule-Pilot Zehnter geworden vor Pol Espargaró und Colin Edwards.

Nein, ich wäre mit dem lädierten Knöchel beim «bike change» sicher im Nachteil gewesen. Nein, es war die richtige Entscheidung, dieses Rennen auszulassen. Ich habe mich nicht in der Lage gefühlt, dass ich kampfbereit bin und dass ich vom Kopf her eine Renndistanz durchhalten kann.
Ich stehe auch im Nachhinein dazu, dass es die richtige Entscheidung war.

Hätte du überhaupt einen Motorradwechsel durchführen können? Du bist ja abseits des Motorrads an Krücken unterwegs gewesen?

Mein Crew-Chief Beefy ist stark genug... Der hätte mich schon rüberheben können. (Er lacht).

Wäre fremde Hilfe überhaupt erlaubt?

Weiss ich nicht... Nein. Ich hätte schon rumspringen können. Aber ich hätte aufpassen müssen auf den Knöchel. Wir hätten das ausgiebig trainieren müssen. So einen «three sixty» wie Márquez hätte ich nicht zusammengebracht, glaub ich.

Ja, Márquez. Im Februar haben alle gerätselt, ob er gleich in seinem ersten Jahr einen Grand Prix gewinnen und ob er aufs Podest fahren kann. Jetzt hat er sechs Rennen gewonnen, er hat in der WM vor dem Finale 13 Punkte Vorsprung. Was sagst du jetzt?

Ja, der hat eingeschlagen. Oder?
Ich glaub, dass er in Motegi den Kopf eingeschaltet und den sicheren zweiten Platz heimgefahren hat. Er hat dort ein bisserl an die WM gedacht. Also sieht man, dass er lernfähig ist. Oder das Team hat ihm sehr deutlich eingeschärft, dass er jetzt diesen Titel einfahren muss.
Was soll ich sagen? Jeder hat gesehen, dass er das ganze Jahr immer auf dem Podium war. Das ist schon aussergewöhnlich gut. Er hat nur den Nuller von Mugello, wo es ihn geschmissen hat, dazu Australien.
Im Grossen und Ganzen hat er es im Rennen immer hingebracht.
Natürlich brauchen wir nicht drüber diskutieren, dass er bei seinen 14 Trainingsstürzen auch viel Glück gehabt hat.

Mugello, Silverstone, Motegi, zweimal sogar schwere Stürze im Warm-up.

Auch in Phillip Island ist er zweimal runtergeflogen. Und wenn er runterfliegt, ist es meistens auch noch spektakulär.
Aber er schüttelt sich ab wie eine Katze und setzt sich ungerührt wieder drauf.

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