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Ducati-Rennchef Ciabatti bestätigt Vergleichstest

Von Günther Wiesinger
Ducati-MotoGP-Projektleiter Paolo Ciabatti bestätigt, dass Dovizioso, Crutchlow und Iannone in Sepang auch GP13-Bikes im Open-Format testen werden, das 4 Liter mehr Sprit zugesteht.

Die Aussage von Ducati-Werksfahrer Andrea Dovizioso, das italienische Werksteam inklusive Neuzugang Cal Crutchlow werde beim ersten Sepang-Test eine Ducati Desmosedici mit 24-Liter-Tank und Einheits-ECU von Magneti Marelli testen, hat in der Branche für hochgezogene Augenbrauen gesorgt.

Denn Honda und Yamaha machen bei allen acht Prototypen (vier von Honda, vier von Yamaha) weiter vom Factory-Status Gebrauch, der nur 20 Liter im Rennen und fünf Motoren pro Saison vorsieht, aber dafür die Benützung einer eigenen Elektronik-Software erlaubt.

Bisher war die kostenlose Einheits-Elektronik von Magneti Marelli nur für Motorräder im «Open»-Format vorgesehen, die von den Privatteams (bisher hiessen sie Claiming-Rule-Teams) eingesetzt werden und dafür in den Rennen 24 Liter verbrennen dürfen.

Gegenüber SPEEDWEEK.com bestätigt Paolo Ciabatti die Absicht, die neuen GP14-Werksmaschinen ab 4. Februar in Malaysia mit den letztjährigen GP13-Bikes zu vergleichen, die mit der Einheits-ECU ausgestattet werden.

«Bei Ducati sind wir der Ansicht, es sei wichtig, das Potenzial des ‹Open›-Reglements frühzeitig zu erforschen. Denn dies wird die Richtung sein, die beim technischen Reglement in Zukunft eingeschlagen wird. Aus diesem Grund haben wir bereits entschieden, Yonny Hernandez 2014 im Pramac Racing Team unter diesen Vorschriften fahren zu lassen», erklärte Ciabatti.

Im Ducati-Kundenteam Pramac waren 2013 noch beide Piloten mit dem Prototypen-Status gestartet, also mit hauseigener Ducati-Elektronik.

Die Anreize des Open-Formats

Dieser Vergleichstest von Ducati ist kein Hinweis darauf, dass die 1000-ccm-V4-Motoren mit der desmodromischen Ventilsteuerung für die 20-Liter-Regel zu durstig sind. Da Dorna-Chef Carmelo Ezpeleta die Einheits-ECU kaum vor 2017 vorschreiben kann, kommt der Ducati-Plan trotzdem überraschend.

Das Open-Format bietet neben 24 statt 20 Liter Sprit noch weitere Anreize: Bridgestone liefert den Privaten einen weicheren Hinterreifen, es sind zwölf statt fünf Motoren erlaubt, die Motorenentwicklung ist nicht eingefroren.

Ciabatti betont, dass noch keine Entscheidung getroffen wurde, ob sich in der MotoGP-WM 2014 neben Hernandez auch die Werksfahrer (Factory-Status) Andrea Dovizioso, Cal Crutchlow und Andrea Iannone das Open-Format zunutze machen.

«Wir haben uns lediglich vorgenommen, alle Ducati-Fahrer bei den ersten Sepang-Tests Vergleichsfahrten machen zu lassen», hält Ciabatti fest. Das heisst: Die GP14-Maschinen werden wie geplant mit der hauseigenen Ducati-Software ausgerüstet – aber zwischendurch mit den GP13-Bikes samt Einheits-ECU und grösseren Tanks verglichen.

Die Experten gehen davon aus, dass kleine Fahrer wie Crutchlow mit 20 Litern über die Runden kommen sollten. 2013 kamen bei Ducati nie Spritverbrauchsprobleme ans Tageslicht, als noch 21 Liter gestattet waren.

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