Eugene Laverty (Honda) über sein MotoGP-Debüt

Von Kay Hettich
Eugene Laverty freut sich auf seine MotoGP-Rookie-Saison

Eugene Laverty freut sich auf seine MotoGP-Rookie-Saison

Eugene Laverty steigt 2015 mit Drive M7 Aspar in die MotoGP ein. Der Honda-Pilot über seine Vorbereitung, Ziele, Wünsche und Träume.

Nach vielen Jahren im Superbike-Paddock kehrt Eugene Laverty für die Saison 2015 in die GP-Szene zurück. Von 2007 bis 2008 war er hier bereits in der 250-ccm-WM zu Hause. Mit einer Open-Honda will er sich nun in der MotoGP bewähren.

Sein Drive M7 Aspar-Team stellte uns dieses Interview zur Vergügung.

Eugene, das Wichtigste zuerst: Was ist der Hauptunterschied zwischen einem Superbike und einem MotoGP-Bike?

Vor allem sind es die Reifen. Pirelli und Bridgestone sind völlig verschieden. Es gibt aber auch andere Dinge, zum Beispiel ist die Honda kleiner und leichter. Sie lässt sich leichter bewegen. Mit dem Ellbogen auf dem Boden zu kommen ist mit einem Superbike nicht selbstverständlich.

Weshalb hast Du beim DRIVE M7 Aspar-Team unterschrieben?

Es waren vor allem Zwei Dinge: Erstens wollte ich nie in die MotoGP  kommen, wenn ich nicht ein starkes Motorrad in in einem konkurrenzfähigen Team zur Verfügung habe. Zweitens war ich während der letzten Saison davon überzeugt, dass Honda für 2015 ein deutlich besseres Open-Bike entwickeln wird. Als ich wusste, dass das Aspar Team mit Honda weitermachen wird war es meine absolute Priorität, für das Team zu fahren. Es ist ein Top-Level-Team und das Bike wird einen grossen Schritt nach vorne machen – ich brauchte nicht lange darüber nachzudenken. DRIVE M7 Aspar Team gibt mir die Gelegenheit, auf die ich schon lange gewartet habe.

Wie läuft es mit der Anpassung an das neue Team?

Der erste Test war fantastisch. Ich fuhr die alte Honda, aber das war zweitrangig. Wir haben damit begonnen, ein gemeinsames Gefühl zu entwickeln. Ich wurde unglaublich herzlich begrüsst und so fühlte ich mich sofort wie zu Hause. Es war ein erfolgreicher Test für uns alle.

Hat die Unterzeichnung für die DRIVE M7 Aspar-Team das gebracht, was Du erwartet hast?

Ja, unbedingt. Ich hatte mit dem DRIVE M7 Aspar-Team seit einiger Zeit Kontakt, seit dem letzten Jahr. Zum ersten Mal als das Team noch mit Aprilia fuhr. Ich sprach mit Jorge Martínez 'Aspar' und Gino Borsoi für eine Weile. Ich habe sie festgestellt, dass es ein professionelles Team ist, das sehr daran interessiert ist, mich von jeglichem Druck zu befreien und dass ich mich wohl fühle. Das Elektronikpaket der Honda ist im Grunde recht einfach im Vergleich zu Superbikes. Es ist ein System das die Menge an Änderungen einschränkt. Also müssen wir lernen, wie man das Beste aus ihm herausholen kann. Alles andere über die Honda ist fantastisch.

Wie ist es mit deinem neuen Teamkollegen? Kann er dir auf irgendeine Art und Weise helfen?

Ich kenne Nicky noch aus meiner Zeit in der 250-ccm-WM vor sieben Jahren. Er war immer freundlich und nett. Er ist eine sehr fokussierte Person, der hart arbeitet. Aber er ist auch sehr charmant und authentisch. Wir kommen beide aus Familien von Rennfahrer und wir sind mit diesem Wettbewerb aufgewachsen. I denke, dass wir uns auf gewisse Weise ähnlich sind. Am meisten kann er mir wohl damit helfen, wenn wir die Daten teilen. Nicky fährt schon lange MotoGP, ich bin mir sicher, dass ich viel von ihm lernen kann.

Was war dein erster Eindruck von der Honda?

Als ich das erste Mal die Honda fuhr konnte ich feststellen, dass es ein echter Prototypen-Racer ist. Ich mochte die Sitzposition. Seine Größe und Gewicht sind perfekt für mich, ich passe sehr gut auf das Bike.

Was glaubst Du, sind die Stärken der Honda?

Wenn ich sie auf der Piste beobachte, dann hat sie eine gute Beschleunigung aus der Kurve heraus. Ich habe mich sofort wohl auf ihr gefühlt aber für mich ist es noch zu früh, um über ihre Stärken zu sprechen. Ich mag wie man schnell in die Kurven hineinkommt, sie abbremst, aufrichtet und beschleunigt. Man könnte vielleicht sagen, die Kurven sind mit der Honda leichter zu fahren.

Ist das MotoGP Fahrerlager noch so wie Du es aus 2007 und 2008 in Erinnerung hast?

Ich war in ständigem Kontakt mit der MotoGP, ich sehe hier viele vertraute Gesichter. Es fühlt sich an wie gestern, dabei ist es bereits seit sieben Jahren seit ich hier zuletzt die 250-ccm-WM gefahren bin. Es ist schön für mich, hierher zurückzukommen und das auch in der Konigsklasse mit einem Top-Team – ich bin happy!

Honda, Suzuki, Yamaha, Aprilia ... Du hast alles bereits gefahren und musst sehr anpassungsfähig sein...

Ich glaube das ist eine meiner Stärken. Ich bin viele verschiedene Motorräder im Verlauf meiner Karriere gefahren. Hin und wieder hört man einen Fahrer sagen, dass das eine Bike gut zum Fahrstil passt – dabei bin ich es, der seinen Stil dem Motorrad anpasst. So viele verschiedene Bikes zu fahren bedeutet, sich keine bestimmte Sache anzugewöhnen und immer weiter zu lernen.

Neues Bike, neuer Teamkollege – eine neue Herausforderung für das Jahr 2015 ... was sind deine Ziele?

Zunächst einmal wäre es klasse, an der Spitze der Open-Klasse zu kämpfen und vielleicht auf manchen Pisten ein Werksbike herausfordern zu können. Die Qualifyings könnten gut für uns sein, weil wir die weicheren Reifen verwenden können. Hoffentlich können wir diesen Vorteil nutzen.

Was wirst Du über die Winterpause tun?

Vor allem trainieren. Ich mag Supermoto fahren, das werde ich so oft es geht tun. Vor zwei Wochen war ich in Wales bei der Hochzeit meines Bruders, das war eine grosse Familienfeier. Zu Weihnachten werde ich die Chance nutzen und wieder nach Irland fahren und einige Zeit mit meiner Familie zu verbringen. Sobald die Saison beginnt, ist das immer sehr schwierig.

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