Albesiano/Aprilia: «Ein Risiko, aber effektiv!»

Von Jordi Gutiérrez
Die Rückstände sind groß und Marco Melandri hatte an zwei Tagen die rote Laterne inne. Für Aprilia ist es noch ein weiter Weg bis zur Konkurrenzfähigkeit in der MotoGP-Klasse.

Aprilia-Pilot Marco Melandri, der noch immer kein Vertrauen zu den Bridgestone-Vorderreifen zu haben scheint, verlor in Sepang ganze 4,774 sec auf die Bestzeit. An zwei der drei Testtagen war er Letzter. Teamkollege Alvaró Bautista belegte in der kombinierten Zeitenliste Platz 21 und büßte 3,057 sec ein.

«Dies war unser erster richtiger Test in der MotoGP-Klasse. Wir hatten zwar die Tests in Valencia und Jerez, aber diesmal konnten wir uns erstmals richtig mit den anderen vergleichen. Ich bin ziemlich zufrieden, obwohl es natürlich sehr hart ist», stellte Aprilia-Rennchef Romano Albesiano im Gespräch mit SPEEDWEEK.com fest.

Der Plan von Aprilia ist zunächst auf drei Jahre ausgelegt. «Wir sind 2015 nicht hier, um Rennen zu fahren, sondern unser Bike zu entwickeln. Natürlich hätten wir die Maschine auch ohne jegliche Öffentlichkeit entwickeln können, aber haben uns für diesen effektiveren Weg entschieden. Es ist aber ein Risiko, denn wir schneiden vielleicht manchmal schlecht ab. Doch wir nehmen das in Kauf, denn wir müssen schnell an die Spitze. Wir dürfen dafür keine fünf Jahre brauchen. Das erste Jahr wird für das Verständnis sein, im zweiten Jahr kommt das echte MotoGP-Bike und im dritten Jahr wollen wir konkurrenzfähig sein.»

Bautista erhält Lob vom Rennchef. «Alvarós Leistung ist nicht schlecht, vor allem seine Pace. Damit ist er nah an den Open-Honda dran. Mit seiner Leistung bin ich zufrieden. Das Bike hat eine gute Balance und der Motor ist stark, obwohl wir ihn natürlich noch verbessern müssen. Wir beginnen bei einem guten Level und verbessern uns von hier.»

Bautista und Melandri beklagten, dass sie kein Gefühl für die 2015er-Maschine haben und das 2014er-Bike bevorzugen. «Mit den Werkspiloten zu testen, bedeutet immer Druck durch die Zeiten und die Presse. Mit Michael Laverty haben wir viel radikalere Tests gemacht. Er sagte, dass das 2015er-Bike mehr Potenzial hat. Wir müssen also ruhig bleiben. Die Fahrer sind in einer schwierigen Situation, weil eine solche Maschine normalerweise erst von Testfahrern entwickelt wird. Doch hier müssen sie diese Arbeit erledigen. Das macht man normalerweise nicht mit den Werkspiloten.»

«Für den zweiten Sepang-Test werden wir eine Entwicklung der alten Maschine und das neue Bike mit einer anderen Abstimmung bringen. Dann wird der Unterschied nicht mehr groß sein», versichert Albesiano.

Marco Melandri liegt fast fünf Sekunden hinter der Spitze und 1,7 sec hinter Bautista. War er die falsche Wahl für das Werksteam? «Marco beklagte sich umfangreich über die Maschine, aber ich denke, dass er sich an die Reifen gewöhnen muss. Er fährt sie derzeit wie einen Pirelli, er findet auf diese Weise nicht heraus, wie groß das Potenzial des Bridgestone-Vorderreifens ist. Das ist das Problem.»

Zum Test von Michael Laverty mit den neuen Michelin-Reifen am Samstag sagte Albesiano: «Der Michelin-Test ist sehr delikat. Die Hersteller dürfen keine Vergleiche ziehen. Daher kann ich nichts sagen. An der Abstimmung haben wir zuvor nichts geändert, wir haben einfach den Michelin-Reifen montiert und haben losgelegt. Das ist der Ausgangspunkt.»

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