Aprilia: Kundenteam für 2016 wäre willkommen

Von Günther Wiesinger
Aprilia kehrte 2015 in die MotoGP zurück, aber die Motorbasis stammt vom Superbike, deshalb lassen die Resultate zu wünschen übrig. Mit mehr Fahrern könnte die Entwicklung beschleunigt werden, meint Rennchef Albesiano.

Aprilia setzt in diesem Jahr beim MotoGP-Comeback (der Ausstieg mit der 990-ccm-Dreizylinder erfolgte Ende 2004) den Spanier Alvaro Bautista (Platz 14 in Mugello am Sonntag) und den italienischen Haudegen Marco Melandri (33) ein.

Da die Basis des Motors immer noch das Superbike-Triebwerk der RSV4-Aprilia ist, haben die Italiener gegen die Prototypen von Honda, Yamaha und Ducati einen schweren Stand.

Dazu scheint es in der Zusammenarbeit mit Teambesitzer Fausto Gresini kriseln, der seine beiden MotoGP-Plätze im Herbst in einem Joint Venture zur Verfügung gestellt hat, als er sich wegen des Ausstiegs von Sponsor Go&Fun kein Honda-Material mehr leisten konnte.

Jetzt stellt sich bei Aprilia die Frage, ob 2016 oder 2017 ein zusätzliches Kundenteam ausgerüstet werden soll. Momentan wird nur das finanzschwache IodaRacing-Team (Alex De Angelis) beliefert, allerdings wird dort noch mit den letztjährigen Claiming-Rule-Bikes gefahren, für technische Upgrades fehlen Ioda-Teambesitzer Giampiero Sacchi die finanziellen Mittel.

«Im Moment konzentrieren wir uns in erster Linie darauf, die Performance des aktuellen Motorrads zu verbessern», erklärte Aprilia-Rennchef Albesiano gegenüber SPEEDWEEK.com. «Aber warum nicht, ein Kundenteam für 2016 wäre eine Möglichkeit für uns. Auch aus wirtschaftlichen Überlegungen könnte das sinnvoll sein. Wenn wir einen Partner oder Kunden finden, könnten wir auch für 2016 schon eine Vereinbarung schliessen. Ganz sicher.»

Ob IodaRacing 2016 noch einmal antritt, bleibt abzuwarten. Konkrete Gespräche mit anderen MotoGP-Teams haben seitens Aprilia bisher nicht stattgefunden.

«Bei der Zusammenarbeit mit Ioda verharren wir im Augenblick i?m ? Stand-by-Modus», sagt Albesiano. «Wir versuchen, ihnen zu helfen, damit sie weitermachen können. Aber wir müssen abwarten, was sich dort entwickelt. Ioda hat im Grunde die gleichen Motorräder wie beim Sepang-Test im Februar. Sie haben zwischendurch unsere Factory-APX-Software verwendet, im Augenblick setzen sie wieder die Einheits-ECU von Marelli ein.»

Wäre es für Aprilia sinnvoller, das MotoGP-Motorrad 2016 noch mit zwei Werkspiloten zu entwickeln und dann erst bei verbesserter Konkurrenzfähigkeit nach einem starken Kundenteam für 2017 zu suchen?

Albesiano: «Es hängt von der Entwicklungs-Strategie ab. Da existieren zwei unterschiedliche Überlegungen. Die einen sagen, man soll ein neues Motorrad zuerst mit zwei Fahrern konkurrenzfähig machen, die anderen meinen, mit vier Fahrern bekommt man mehr Informationen und kommt schneller voran. Mit mehr Fahrern kann man sich mehr Experimente erlauben... Im Grunde sind wir nicht der Ansicht, dass vier Motorräder auf der Strecke unsere Entwicklung behindern würden. Das würde uns eher helfen.»

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