MotoGP: Pramac-Boss schießt gegen Ducati

Tech3-Yamaha: Warum Jonas Folger kein Thema ist

Von Günther Wiesinger
Vor einem Jahr war Tech3-Yamaha-Teambesitzer ernsthaft an Jonas Folger interessiert. Für 2016 fanden aber keine Gespräche mehr statt.

Jonas Folger war vor einem Jahr wie etliche andere Teenager (Miller, Alex Márquez, Rins und so weiter) ein Thema für das Tech3-Yamaha-MotoGP-Team, denn damals erlebte Bradley Smith eine schwache erste Saisonhälfte mit vielen Stürzen und fahrerischen Enttäuschungen.

Doch Tech3-Yamaha-Teambesitzer Hervé Poncharal blitzte bei Folger aus zwei Gründen ab: Erstens hatte der Bayer einen Zwei-Jahres-Vertrag beim spanischen AGR-Team, zweitens einen Sponsorship-Deal mit Red Bull, was denkbar schlecht zum Tech3-Hauptsonsor Monster passte.

Jonas Folger (21) hat in der ersten Saisonhälfte 2015 zwei Moto2-Rennen gewonnen, trotzdem spielt er bei der MotoGP-Überlegungen von Poncharal für 2016 keine Rolle.

«Ich habe letztes Jahr ein bisschen mit Jonas Folger gesprochen. Sein AGR-Team gehört dem berühmten spanischen TV-Koch Kalos Argiñano. Er hat gute Connections zur Dorna, deshalb wurde mir signalisiert: Mach keinen Deal mit Folger, lass ihn in Ruhe. Ich habe auch mit Folgers Manager gesprochen, er und der Fahrer sagten: Kein Problem, wir können aus dem Vertrag aussteigen. Es hat sich aber bald herausgestellt, dass sie einen wasserdichten Zwei-Jahres-Vertrag beim spanischen AGR-Team hatten, der die Moto2-Saison 2015 einschloss. der Vertrag galt für 2014 und 2015, ganz klar. Ich habe ihnen dann gesagt: Warum verhandelt ihr mit mir über die Saison 2015, wenn ihr bereits fest gebunden seid? Ich will mit einem Vertragsbruch nichts zu tun haben.»

Schliesslich ist Poncharal ehrenamtlich und nebenberuflich noch Präsident der Teamvereinigung IRTA und in dieser Position verpflichtet, die Interessen der Rennställe zu wahren. «Wir müssen uns wie Gentlemen benehmen und Respekt zeigen», lautet die Devise des umsichtigen Franzosen. «Ich bin IRTA-Präsident und würde mich nie auf so ein Manöver einlassen. Weil es nicht korrekt wäre.

Das Team Argiñano & Gines Racing (AGR) war 2013 noch mit Alberto Moncayo und Steven Odendaal gefahren, mit Folger (und Axel Pons) machte es 2014 einen klaren Schritt nach vorne.

Aber warum kam Folger bei Tech3 für 2016 nicht in Frage? «Jonas macht gute Arbeit, er ist schnell», sagt Poncharal. «Er hat zwei Rennen gewonnen. Vielleicht wäre jetzt ein guter Augenblick für einen Wechsel in die MotoGP. Aber nicht mit mir. Denn wie gesagt: ?Zu 90 Prozent werden wir mit Pol Espargaró und Bradley Smith weitermachen. Wenn einer von ihnen nicht bleibt, heisst mein Favoriten Johann Zarco. Auch Sam Lowes hätte mir gefallen. Aber ich glaube, er ist nicht mehr verfügbar. Und Alex Rins ist bei Sito Pons unter Vertrag für die Moto2-Saison 2016.»

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