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MotoGP-WM: Die letzten freien Plätze hart umkämpft

Von Günther Wiesinger
Bei Tech3-Yamaha ist noch ein attraktiver Sitz zu vergeben, bei Pramac-Ducati ebenfalls. Dort fällt die Entscheidung wohl zwischen Kent und Zarco.

Um die letzten offenen Plätze in den MotoGP-Teams für 2016 wird emsig gerungen.

Im Aprilia-Werksteam ist der zweite Platz neben Alvaró Bautista noch frei, Stefan Bradl ist ganz deutlich Wunschkandidat Nummer 1.
Sam Lowes hat zwar einen Vorvertrag in der Hand, der allerdings von Aprilia nie unterschrieben wurde.

Dem 24-jährigen Moto2-WM-Vierten und Supersport-Weltmeister 2013 kann momentan auch kein Platz in einem Kundenteam von Aprilia zugesichert werden, weil die Zukunft von Iodaracing Aprilia (Fahrer: Alex De Angelis) auf höchst wackligen Beinen steht.

Die Dorna will die Ein-Fahrer-Team wie Ioda und AB Motoracing (Fahrer: Karel Abraham, seit 16 Rennen punktelos) loswerden, es fehlt ihnen sowieso das Geld für konkurrenzfähiges Material und vielversprechende Fahrer.

Lowes kann auch kein Superbike-WM-Platz bei Aprilia offeriert werden, weil dieses Projekt noch in den Sternen steht. Auch ein Rückzug aus der SBK ist vorstellbar. Dort hat Aprilia 2010 und 2012 mit Max Biaggi und 2014 mit Sylvain Guintoli drei WM-Titel gewonnen.

Bei Pramac ist die Besetzung des zweiten Fahrersitzes neben Danilo Petrucci offen, sein bisheriger Teampartner Yonny Hernandez wechselt mit Sicherheit an die Seite von Héctor Barbera ins Avintia-Ducati-Team.

Vor einer Woche stand Stefan Bradl bei Pramac-Ducati noch in aussichtsreicher Position für eine Ducati GP15. Aber jetzt fällt die Entscheidung wohl eher zwischen den zweifellos schnellen Rookies und WM-Spitzenreitern Danny Kent (21) und Johann Zarco (24).
«Audi nimmt bei uns keinen Einfluss auf die Fahrerwahl», betonte Ducati-Sportdirektor Paolo Ciabatti in Brünn. Vielleicht wurde Bradl auch der Halbjahres-Ausflug zum Erzrivalen Aprilia übel genommen.

Ein Platz ist bei Marc VDS noch frei, zumindest wenn es nach dem Willen von HRC und Estrella Galicia 0,0 geht. Sie wollen dort Tito Rabat auf die Position von Scott Redding hieven.

Jorge Martinez hat noch gar keinen Fahrer unter Vertrag. Er hat sich bisher mit Honda über die Leasinggebühren noch nicht geeinigt und muss erst abklären, ob er sich für 2016 einen oder zwei Fahrer leisten kann. Laverty und Hayden müssen gehen, Rabat, Miller, Zarco und Bradl stehen auf der Kandidatenliste.

Offen ist auch der zweite Platz bei Tech3-Yamaha neben Pol Espargaró, Bradley Smith ist eingeschnappt, weil der Spanier einen Yamaha-Werksvertrag erhalten hat, obwohl er in der WM drei Plätze und 21 Punkte hinter ihm liegt und im gleichen Alter ist. Aber man wird sich mit dem starken WM-Fünften auf eine sechste gemeinsame Saison (zwei in der Moto2, drei in der MotoGP) einigen.

Wahrscheinlich am Silverstone-GP-Weekend – genau so wie Cal Crutchlow mit LCR.

Und wenn Smith nicht einsichtig ist, wird Teambesitzer Hervé Poncharal bei Johann Zarco zuschlagen, der auch bei Pramac und Martinez zur Debatte steht.

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