Pol Espargaró: «Michelin-Hinterreifen? Ein Geschenk!»

Von Manuel Pecino
Nach einer Saison mit mehr dunklen als strahlenden Momenten geht Pol Espargaró mit großen Hoffnungen in die Saison 2016, obwohl die neuen Regeln für alle MotoGP-Fahrer Unsicherheiten bedeuten.

Pol Espargaró ist ein positiver Mensch. Wenn die Dinge schief laufen, ist aber natürlich auch er verärgert wie jeder andere. Doch die Perspektive ist entscheidend, denn er sieht das Glas immer als halb voll an. Und mit der Ankunft von Michelin als neuer Einheitsreifenlieferant ist das Glas für Pol Espargaró sogar dreiviertel voll.

«Ja», antwortete er auf die Frage, ob er sich über die neuen Reifen freut. «Der Michelin-Hinterreifen ist wie für mich gemacht. Ich liebe ihn. Es ist ein Reifen, auf den ich lange Zeit, eigentlich sogar zwei Jahre lang, gewartet habe.»

Trotzdem steht er dem Vorderreifen, wie viele seiner Mitstreiter skeptisch gegenüber. «Das ist ein ziemlich großes Problem im Moment… Vielleicht ist es sogar etwas größer für die Yamaha-Fahrer, denn die Maschine ist in diesem Bereich heikler. Wir haben größere Probleme, weil Yamaha immer den Vorderreifen zum Lenken nutzt, während die Fahrer auf anderen Marken in einem anderen Winkel in die Kurven fahren und so weniger Gewicht auf die Front bringen. Wir müssen abwarten. Hoffentlich funktioniert die Yamaha, die neuere und die ältere, gut und ist 2016 konkurrenzfähig.»

Abgesehen von den Zweifeln, könnten diese Änderungen eine Veränderung des Status quo in der MotoGP-Klasse bedeuten. Niemand weiß, was passieren wird. «Veränderungen sind immer gut, zum Besseren oder Schlechteren, aber wichtig ist die Veränderung», stimmt Pol zu. «Es ist wichtig, dass Änderungen und Verbesserungen stattfinden, und vielleicht wird das den Wettbewerb etwas ausgleichen. Dorna und IRTA wollen, dass alle Fahrer dieselben Positionen erreichen können und nicht, dass die Satelliten-Teams mehr tun müssen, um auf eine Sekunde an die Werksfahrer heranzukommen, die weniger dafür tun müssen.»

«Es ist wahr, dass die Werksteams mehr Erfahrung haben und schneller sind als wir. Es wäre dumm, das nicht zu erwähnen, aber es gibt Strecken auf denen wir glänzen können und ein bisschen schneller sein werden. Obwohl sie normalerweise schneller sind als wir, sollten wir sie auf manchen Strecken schlagen können. Bisher war das nicht möglich. Ich denke, die Dorna arbeitet daran, sie wollen gleiche Chancen für alle. Das ist wichtig für uns.»

Die Dorna sucht also nach einem Weg, um mehr Gleichheit im MotoGP-Feld zu erzielen oder zumindest den Unterschied zwischen den Werksteams und dem Rest zu verringern. Doch was haben die Werke davon? Die Einführung der neuen Regeln sind auf dem Papier die perfekte Gelegenheit für die Satelliten-Teams, um sich mehr bei der Entwicklung der neuen Bikes einzubringen. Das liefert mehr Informationen und mehr Möglichkeiten für Verbesserungen. Ist es nicht das, was sie immer sagten?

«Das Schlaue an der Sache ist, dass sie sich für ein bisschen Hilfe bei der Entwicklung der neuen Maschinen an uns wenden könnten», sagte Pol mit wenig Überzeugung in der Stimme. «Am Ende hören sie sich unterschiedliche Meinungen an und nun brauchen sie so viele Informationen wie möglich, um das beste Paket zu haben. Ich denke, Yamaha weiß das und wird uns einen Knochen zuwerfen, damit wir ihnen einen zurückwerfen können. Naja, zumindest hoffe ich das.»

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