MotoGP: Sport ist für KTM elementar

Andrea Dovizioso/Ducati: «Zielkurve macht uns Sorgen»

Von Günther Wiesinger
Andrea Dovizioso

Andrea Dovizioso

Ducati-Werkspilot Andrea Dovizioso sorgte beim MotoGP-Test in Spielberg am Dienstag für die Tagesbestzeit. «Diese Piste passt perfekt zu Ducati», sagte er.

Am ersten Tag des zweitägige MotoGP-Tests auf dem 4,3 km langen Red Bull Ring (drei Linkskurven, sieben Rechtskurven) in Spielberg dominierte Andrea Dovizoso, am Samstag Dritter beim nassen GP von Deutschland, auf seiner Werks-Ducati.

«Diese Piste hier sehr ist gut für unser Motorrad», lautete das Resümee des 30-jährigen Italieners, der bisher erst ein MotoGP-Rennen (2009 im Regen in Donington auf der Repsol-Honda) gewonnen hat. «Das hat mir natürlich ganz sicher geholfen, hier mit so viel Schwung in den Test zu starten. Was uns am meisten hilft, hier brauchst du eine sehr starke Beschleunigung beim Rausfahren aus den Kurven 1 und 3, also den engen Bergauf-Rechtskurven, ausserdem profitieren von der langen Geraden. Das ist alles positiv für uns. Es war echt einfach, unter 1:25 min zu fahren, das ist erfreulich.»

«Aber es besteht ein Fragezeichen, was die Reifen betrifft. Es wird sich zeigen, wie der zweite Tag verläuft. Aber zuerst müssen wir verstehen, welchen Hinterreifen Michelin in drei Wochen zum Rennen bringen wird. Denn für Michelin sind das zwei wichtige Testtage, so können sie herausfinden, was für den Grand Prix im August benötigt wird. Meiner Meinung nach ist der Reifen, den wir bisher verwenden, nicht gut genug für das Rennen. Aber das lässt sich jetzt noch nicht endügltig beurteilen. Dazu ist es zu früh. Am Mittwochabend werden wir mehr wissen.»

Übrigens: Danilo Petrucci sagte, an seiner 2015-Ducati habe der Hinterreifen nach 15 Runden beängstigende Löcher gehabt, er fürchtet ein Desaster wie in Argentinien, denn das Rennen wird über 28 Runden gehen.

«Es ist keine Frage, wie lange der Reifen braucht, bis er nachlässt. es geht um andere Dinge», sagte Dovi ausweichend. Denn die Werksfahrer dürfen sich nicht so offen über Reifenprobleme äussern wie Privatfahrer... «Ich will nicht zu viel über dieses Reifenproblem reden», ergänzte Dovi. «Ich hoffe, wir können sie Situation am Mittwoch verbessern. Und dann können wir mit Michelin entscheiden, welcher Reifen hier brauchbar und sinnvoll wäre.»

Könnte Dovi mit den jetzigen Hinterreifen eine 28-Runden-Renndistanz abspulen? «Ich weiss es nicht», entgegnete er. «Es bleibt immer ein Fragezeichen. Denn das Training und das Rennen sind immer unterschiedlich zu Testfahrten. Meistens hast du im GP-Training kein Reifenproblem, aber im Rennen passiert es dann... Es lässt sich also vorläufig keine sinnvolle Antwort auf diese Frage geben.»

Wie schätzt Dovizoso den Red Bull Ring von der Sicherheit her ein? «An einigen Stellen sieht es nicht gerade bestens aus. Aber es sieht so aus, als würden sie bis zum Rennen noch etwas verbessern. Das ist noch nicht fix beschlossen. Aber es wird daran gedacht, mehr Abstand zu den Mauern und Leitplanken herzustellen. Die Zielkurve macht uns die meisten Sorgen; auch in anderen Kurven wünschen wir uns mehr Sturzraum. Aber wir haben Dienstagmittag mit den Verantwortlichen gesprochen. Wir bemühen uns alle, die Situation zu entschärfen. In drei Wochen kann man keine Wunder bewirken. Aber wenn wir hier künftig weiter MotoGP-Rennen bestreiten, dann müssen Veränderungen passieren. Wir dürfen aber nicht vergessen, dass wir beim GP-Wochenende mehr Schutz durch die Airfences haben. Jetzt beim Test ist das noch nicht alles aufgestellt.»

Was ist der beste Abschnitt für Ducati auf dieser Piste? «Die engen Rechtskurven, also Turn 1 und Turn 3, das sind für uns Stellen, wo wir durch die starke Beschleunigung Zeit gewinnen. Ich bin heute niemandem gefolgt, aber trotzdem bin ich überzeugt, dass Turn 1 und Turn 3 unsere stärksten Punkte sind. Die ganze Strecke insgesamt kommt der Ducati entgegen.»

Die hohen Bordsteine verursachen für die MotoGP-Fahrer kaum Beschwerden. «In den Kurven 5 und 6 gefallen mir die hohen Bordsteine. Wenn man den Red Bull Ring mit anderen GP-Pisten vergleicht, wirkt er recht leicht und einfach. «Aber wenn du ans Limit gehst, ist es nirgends einfach. Gut, dieser Circuit ist einfacher als andere, aber wenn es dauernd bergauf und bergab geht, dann ist es kein Kinderspiel mehr. Und wenn du die Kurven 1, 2 und 3 zu bewältigen hast, kann dort schnell ein Fehler passieren, wenn du eine wirklich schnelle Zeit hinlegen willst. Und wie gesagt: Die Bergauf- und Bergabstücke machen sie Piste wirklich anspruchsvoll. Als ich gestern am Montag rumspaziert bin, hat mir das Streckenlayout einen Schrecken eingejagt. Aber am Rennmotorrad hat es mir dann recht gut gefallen.»

Die Testzeiten in Spielberg, 19. Juli, 18 Uhr

1. Andrea Dovizioso, Ducati, 1:23,764 min. 2. Iannone, Ducati, 1:24,347. 3. Redding, Ducati, 1:24,502. 4. Stoner, Ducati, 1:24,502. 5. Viñales, Suzuki, 1:24,595. 6. Barbera, Ducati, 1;24,649. 7. Laverty, Ducati, 1:24,751. 8. Petrucci, Ducati, 1:24,992. 9. Rossi, Yamaha, 1:25,054. 10. Hernandez, Ducati, 1:25,171. 11. Lorenzo, Yamaha, 1:25,175. 12. Aleix Espargaró, Suzuki, 1:25,223. 13. Miller, Honda, 1:25,345. 14. Crutchlow, Honda, 1:25,438. 15. Baz, Ducati, 1:25,994. 16. Kallio, KTM, 1:26.056. 17. Rabat, Honda, 1:26,195. 18. Lüthi, KTM, 1:26,405.

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