Caponera: «Folger hat alle überrascht»
Caponera: «Jonas ist sehr nett und sehr schnell»
Fiorenzo Caponera, Teammanager beim italienischen Team Ongetta I.S.P.A., hat nicht weniger als vier Aprilia-Fahrer in der 125er-Klasse zu betreuen: Andrea Iannone, der 2009 bereits drei Grands-Prix gewonnen hat (Katar, Motegi, Barcelona), dessen Landsmann Lorenzo Zanetti (WM-19. mit 13 Punkten), den Japaner Takaaki Nakagami (WM-18., wie Zanetti 13 Punkte) und die Überraschung der bisherigen Saison, den Deutschen [*Person Jonas Folger*] (WM-7., 54 Punkte, 2. Platz in Le Mans).
In keiner anderen Box geht es deshalb so eng zu und her wie in Caponeras Onghetta-Team. Doch angesichts der Erfolge scheint das kein Problem zu sein.
Star im Team ist Andrea Iannone. Der 19 Jahre alte, mit 177 cm Körperlänge und 77 kg Gewicht für die 125er-Klasse fast zu massige Italiener aus den Abruzzen hat zwar bereits drei Mal gewonnen, aber wegen zwei Ausfällen durch Stürze (Jerez, Mugello) liegt er 19,5 Punkte hinter WM-Leader Julian Simon (E, Bancaja-Aprilia-Team) und 14 Punkte hinter dessen Teamkollegen Bradley Smith (GB) zurück.
«Angesichts seiner Grösse und seines Gewichts sind Andreas Resultate hervorragend», freut sich Teamchef Caponera. «Auf gewissen Strecken wirkt sich dieses Handicap mehr aus, auf andern weniger. Wir sind auf jeden Fall sehr zufrieden mit ihm. Andrea hat immer noch Chancen auf den WM-Titel. Ich traue ihm durchaus zu, dass er es schafft. Er braucht einfach etwas Glück auf den Strecken, wo er im Topspeed durch Grösse und Gewicht benachteiligt ist.»
Während Takaaki Nakagami nur in Mugello mit Platz 5 sein Können aufblitzen liess und Lorenzo Zanettis beste Platzierung ein zehnter Platz in Le Mans war, fuhr der erst 15-jährige Deutsche Jonas Folger bereits drei Mal in die Top-10. Highlight war ein zweiter Platz in Le Mans. Bereits in Jerez lag der junge, unbeschwert auftretende Folger bis kurz vor Schluss auf einem Podestplatz, wurde aber von einem Konkurrenten noch aus dem Sattel geholt.
«Jonas ist eine positive Überraschung für alle, sein zweiter Platz in La Mans war riesig», sagt Caponera. «Und wie er zuvor in Jerez vom 35. Startplatz an die Spitze vorgeprescht ist, das war unglaublich. Natürlich muss Jonas noch viel lernen, aber er ist erstens ein netter Kerl und zweitens sehr schnell. Um ihm herum könnte man ein grosses Projekt aufziehen. Ich bin überzeugt, dass wir ihn in dieser Saison noch mindestens einmal auf dem Podium sehen werden.»
Caponeras Fazit über sein Team nach der ersten Saisonhälfte: «Onghetta I.S.P.A. ist ein Team, das junge und talentierte Fahrer zu professionellen Piloten auf einem hohen Niveau machen soll. Im Moment dürfen wir sicher sagen, dass wir zumindest mit zwei Fahrern auf dem richtigen Weg dazu sind.»