Iannone entschuldigt sich bei Espargaro
Misano-GP, Zielkurve: Iannone rammt Espargaro
In der letzten Runde des Misano-GP der 125er-Klasse war [*Person Andrea Iannone*] (Ongetta Aprilia) beim Angriff auf den führenden [*Person Pol Espargaro*] (Derbi Racing Team) gestürzt und hatte den Spanier mit ins Aus gerissen. In der Hitze des Gefechts hatte Iannone Espargaro nach dem Sturz sogar noch körperlich attackiert. Damit nicht genug: Als ihm die Renndirektion sofort nach dem Rennen 5000 Dollar Strafe aufbrummte, wehrte sich Iannone mit harschen Worten insbesondere gegen die italienische und spanische Presse.
Am Montag, als sich die Gemüter wieder beruhigt hatte, entschuldigte sich Iannone in einem Schreiben seines Teams offiziell für sein Verhalten: «Ich habe lange auf den Misano-Grand-Prix gewartet und ein Topresultat vor meinen Fans erhofft. Doch die Hoffnungen entpuppten sich wenige Meter vor der Ziellinie als Albtraum.»
Iannone erklärte: «Es war ein starkes Rennen. Beide Fahrer haben sich fair verhalten. Pol fuhr mutig, sein Rhythmus war sehr hoch bis zum Schluss. Vor der letzten Kurve war ich sehr zuversichtlich und sicher, dass ich den Weg an ihm vorbei finden würde. Ich habe sehr hart gebremst, bin innen reingestochen und als ich dachte, die Kurve sei zu Ende, hatte ich leider den Apex noch nicht ganz erreicht. Ich konnte den Crash nicht mehr vermeiden. Pol konnte nichts dagegen tun, er war unschuldig daran. Als ich mich bei Pol entschuldigen wollte, hat er mir verständlicherweise einige sehr unschöne Worte gesagt und in mein Motorrad gekickt. Wie mir Valentino Rossi später sagte, hätte ich mich trotzdem noch einmal bei ihm entschuldigen sollen, aber ich habe dann die Beherrschung verloren und etwas getan, was ich für den Rest meines Lebens bereuen werde. Als ich zur Box zurückkam, warteten einige Presseleute auf mich und ich beging einen zweiten groben Fehler, indem ich ihnen einige unflätige Worte zurief. Das alles passierte, weil die Intensität des Moments so hoch gewesen war, das Rennen war extrem dramatisch verlaufen.»
«In der Nacht auf Montag habe ich mich dann furchtbar geschämt», gestand der 20-jährige Iannone. «Ich schätze Pol als Fahrer sehr, er ist schnell und wie ich versucht er, den bestmöglichen Job zu erledigen. Ich möchte mich deshalb offiziell bei ihm, meinem Team, meinen Fans und allen Sportfans für mein Verhalten entschuldigen. Ich bin sicher, dass so etwas nie mehr passieren wird.»
Espargaro war am Sonntag verständlicherweise mehr als enttäuscht: «Ich bin eines der besten Rennen meines Lebens gefahren. Das Resultat war, dass ich mit einem mehr oder weniger zerstörten Bike am Boden lag. Iannone hat mich an einer Stelle zu überholen versucht, wo es einfach keinen Platz gibt. Und als ich um eine Erklärung bat, hat er mich angegriffen. Als Sportler hat er sich in einer nicht akzeptablen Weise verhalten.»