Livio Suppo: «Nicky Hayden ist der Mond»
Nicky Hayden mit seiner Crew
Nicky Hayden hat sich bei der Nachtübung in Katar nach dem zähem Test von Sepang deutlich gesteigert, der fünfte Gesamtrang konnte sich sehen lassen. «Mit Nicky haben wir einen konstanten Fahrer im Team. Ich erwarte ihn auch bei den Rennen regelmässig unter den ersten Fünf», sagt Ducati-MotoGP-Projektleiter Livio Suppo. «Wir haben alle ein kurzes Gedächtnis. Aber vergesst nicht: Nicky war 2006 in neun von elf Rennen auf dem Podest. Und er lag damals nie weit hinter dem Sieger. In Phillip Island 2008 war er Dritter, knapp hinter Rossi, das war eine grossartige Performance. Nicky ist ein sehr schneller Pilot. Casey ist die Sonne, Nicky ist der Mond, oder umgekehrt. Damit will ich sagen: Sie sind unterschiedliche Typen. Und sie haben eine unterschiedliche Zugangsweise, was MotoGP betrifft. Der eine hat unbeschreiblich viel Talent, der andere brilliert durch beispielhafte Entschlossenheit und Kampfgeist.»
Nicky Hayden (27) hat bisher 99 Grand Prix bestritten und nur drei gewonnen. Der Amerikaner ist 2003 als Repsol-Honda-Teamkollege von Rossi mit viel Vorschlusslorbeeren in die 500er WM eingestiegen. Er trat als US-Superbike-Champion an und brachte im ersten Jahr nur zwei dritte GP-Plätze zustande. Am Schluss reichte es dank seiner Beständigkeit immerhin zum fünften WM-Schlussrang.
«Ohne den riesigen Rückhalt von Honda wäre Nicky Ende 2003 womöglich schon wieder aus dem Geschäft gewesen», meint Livio Suppo. «Es war für ihn am Anfang wirklich schwierig. Aber er ist Schritt für Schritt gereift. Das ist eine Einstellung, die uns gefällt. Auch bei Ducati hat sich Nicky allmählich gesteigert. Am allerersten Testtag in Valencia war er langsam, am nächsten Tag ist er im Regen Bestzeit gefahren. In Jerez hat sich Nicky im November am zweiten Tag auch klar verbessert, er ist gleiche Zeiten gefahren wie Lorenzo. Dabei hatte Nicky ein neues Bike und eine neue Reifenmarke. Bei Lorenzo war nur die Reifenmarke ungewohnt. Wenn wir Nicky das Gefühl vermitteln, dass er die richtige Werk im Rücken hat, wird er starke Leistungen zeigen. In Katar war ein klarer Aufwärtstrend zu beobachten.»