MotoGP: Radikale neue Ideen für Privatteams
Privatfahrer Marco Melandri: Einheitsmotor?
Die spanische GP-Vermarktungsfirma Dorna Sports musste in diesem Jahr nicht zuletzt wegen der Finanzkrise bereits einen WM-Lauf (Balatonring) absagen, auch das Geschäft mit der Bandenwerbung an den Rennstrecken wird sich in nächster Zeit nicht positiv entwickeln; ausserdem gehen die Umsätze in den VIP-Villages (exklusive Bewirtung der Sponsoren und Gäste) gehen zurück.
Gleichzeitig bezahlt die Dorna im Jahr rund 50 Millionen Euro an die Teams in den Klassen 125, 250 und MotoGP. Allein rund 38 Millionen davon werden für die MotoGP-Klasse abgezweigt, wo selbst ein Privatteam wie Tech3-Yamaha (Edwards, Toseland) mit einem Jahresbudget von 7 bis 8 Millionen Euro kalkuliert. Die meistens Privatteams haben keinen zahlungskräftigen Sponsor, deshalb steht die Dorna für den Grossteil der Budgets gerade.
Dorna-Geschäftsführer Carmelo Ezpeleta kann sich diese Ausgaben nicht dauerhaft leisten. Deshalb werden seit Monaten Mittel und Wege gesucht, um die Materialkosten für die Privatteams zu senken.
Die neue Wochenzeitschrift SPEEDWEEK berichtet in der aktuellen Ausgabe über neue revolutionäre Ideen zur Kostensenkung. Eventuell schon der Dutch-TT in Assen wollen Dorna und FIM den MotoGP-Teams und den Herstellern einen radikalen Vorschlag unterbreiten. 2011 sollen die Kundenteams 800-ccm-Einheitsmotoren kaufen können, welche die Dorna bei einer Engineering-Firma wie Ilmor in Auftrag geben würde, dazu könnten verschiedene Chassis-Hersteller preiswerte Fahrwerke beisteuern, wie zu Zeiten der ROC-Yamaha und Harris-Yamaha.
Bisher werden diese Pläne streng unter Verschluss gehalten. Aber es wird sogar überlegt, die Privatteams mit 1000-ccm-Production-Motoren fahren zu lassen, die notfalls durch Drehzahllimits oder sonstige Restriktionen auf das Leistungsniveau der 800er-Werksmotoren gehalten werden.
Folgende Rennställe gelten momentan als Privatteams: Hayate Racing (Melandri), San-Carlo-Gresini-Honda (Elias, De Angelis), Scot-Honda (Takahashi, Talmacsi), LCR-Honda (de Puniet), Pramac-Ducati (Kallio, Canepa), Grupo Francisco Hernando (Gibernbau) und Tech3-Yamaha (Edwards, Toseland).
Weitere Einzelheiten dazu lesen Sie im 14-Seiten-GP-Bericht aus Barcelona in SPEEDWEEK Nr. 26/2009. Jetzt für 2 Euro im Zeitschriftenhandel erhältlich.