KTM: Im Werk gingen die Lichter aus

Erneuter Doppelsieg für Cairoli

Von Robert Poensgen
Cairoli

Cairoli

Antonio Cairoli gewinnt seinen zweiten WM-Lauf in dieser Saison und baut seine Tabellenführung aus, weil Max Nagl patzte.

Wie schon in der MX2-Klasse, sind auch in der MX1-Kategorie die KTMs am Start das Mass der Dinge. Bereits im ersten Lauf schossen die drei Werksmaschinen von [*Person Max Nagl*], [*Person Rui Goncalves*] und [*Person Antonio Cairoli*] wie Raketen aus dem Gatter und preschten parallel als Erste durch die Startkurve.
 
Goncalves patzte trotz optimaler Ausgangssituation und verlor schon nach wenigen Metern viele Positionen. Von hinten kamen dafür Sandspezialist [*Person Ken De Dycker*], [*Person Evgeny Bobryshev*] und [*Person Tom Söderström*] angeflogen.
 
De Dycker und Bobryshev überholten bereits in der ersten Runde Max Nagl und nahmen die Verfolgung des Spitzenreiters Cairoli auf. Eine Runde später tauschten die beiden dann die Positionen, und Bobryshev verkürzte den Abstand auf Cairoli. De Dycker konnte dagegen den Druck von Max Nagl und dem von hinten heraneilenden David Philippaerts nicht standhalten und wurde nach hinten durchgereicht.
 
Joshua Coppins, nur als 26. ins Rennen gegangen, musste schon früh aufgeben: Bei einem Sturz brach an seiner Aprilia die Kupplungsarmatur.
 
Während Cairoli unbehelligt seine Runden drehte, entbrannte hinter ihm ein harter Fight um die Positionen 2 bis 10. Laufende Positionswechsel prägten das Renngeschehen.
 
Bei Halbzeit des Rennens dann ein Schreck: Clément Desalle (Rockstar Teka Suzuki) stürzte auf Rang 6 liegend auf der Gegengerade der Pitlane. Mit schmerzverzerrtem Gesicht schleppte er sich an den Streckenrand und rief die Sanitäter. Derzeit hofft man, dass er sich nur die Schulter ausgekugelt hat, eine genaue Diagnose gibt es aber erst nach weiteren Untersuchungen.
Bobryshev hatte sich inzwischen auf Position 2 festgesetzt und den Abstand zu Cairoli auf nur fünf Sekunden verkürzt. Aber das hohe Tempo zollte seinen Tribut: Durch Konzentrationsfehler verlor er Position um Position und wurde bis auf Position 7 durchgereicht. Anders bei Steve Ramon. Aus dem Mittelfeld kommend machte der Sandspezialist Platz um Platz gut und lief dann auf Philippaerts und Nagl auf. Während er den Deutschen letztlich hinter sich lassen konnte, musste er David Philippaerts Platz 2 überlassen, Max Nagl erreichte noch Rang 4 vor dem stark fahrenden LS Honda-Pilot Tanel Leok.
 
Im zweiten Rennen dann ein ungewohntes Bild. Zum ersten Mal bog keine KTM als Erste um die Startkurve. David Philippaerts (Yamaha)teilte sich gemeinsam mit Davide Guarneri und Evgeny Bobryshev (beide Honda) den Holeshot. Schon in der zweiten Kurve kamen dann einige Piloten zu Sturz, unter anderem auch Rui Goncalves (Red Bull KTM).
 
Nach schlechtem Start musste auch Cairoli erst einmal durchs Feld, tauchte schnell hinter dem Führenden David Philippaerts auf und attackierte hart. Ein Ausrutscher von Philippaerts wurde auch Cairoli zum Verhängnis, denn Cairoli fuhr dem strauchelnden Spitzenreiter ins Hinterrad und stürzte. Dies sollte nicht sein letzter Sturz bleiben, denn einige Runden später verschätzte sich der Sizilianer und rutschte beim Anbremsen in die grünen Fangzäune am Rand der Strecke.
 
Vorn hatte es inzwischen einen Führungswechsel gegeben: Steve Ramon spielte seine Routine als Sandspezialist aus und sah bis kurz vor Rennende auch als der sichere Sieger aus.
Aber er hatte die Rechnung ohne den Italiener Cairoli gemacht. Der pflügte wieder durchs vordere Drittel, rang einen Gegner nach dem anderen nieder und schloss zu Ramon auf. In Runde15 übernahm er schliesslich die Führung. Dahinter reihten sich sich Tanel Leok, David Philippaerts und Bobryshev ein.
 
Die beiden Österreicher Günther Schmidinger und Matthias Walkner holten sich die ersten WM-Punkte in dieser Saison. Vor allem Walkner gelang mit P16 ein grossartiges zweites Rennen.

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