Stefan Everts (Suzuki) setzt auf Nachwuchstalente

Von Thoralf Abgarjan
Stefan Everts setzt auf Talentförderung

Stefan Everts setzt auf Talentförderung

Das Suzuki-Werksteam unter Stefan Everts setzt klar auf Talentförderung. Stars sollen nicht eingekauft, sondern im eigenen Team aufgebaut werden. Der zehnfache Weltmeister hat dabei einige heiße Eisen im Feuer.

In der MXGP Premiumklasse sind die Rosinen längst verteilt: Weltmeister Tim Gajser ist bei Honda über Jahre gebunden, Vorjahresweltmeister Romain Febvre ist bei Yamaha fest unter Vertrag und Max Nagl ist im Husqvarna-Werksteam die klare Nummer 1. Jeffrey Herlings und Antonio Cairoli sitzen bei KTM fest im Sattel.

Von Kevin Strijbos und Arminas Jasikonis sind kurzfristig keine Wunder zu erwarten. Potenzieller Titelaspirant ist keiner von beiden.

Wer Stefan Everts kennt, weiß, dass er nicht antritt, um das eine oder andere Podium zu gewinnen. Der Belgier hat seinen unstillbaren Erfolgshunger nicht mit dem Helm an den Nagel gehängt, als er seine aktive Laufbahn nach 10 WM-Titeln beendete.

Die einzige Lösung: Er muss Talente frühzeitig erkennen und diese Schritt für Schritt für die WM aufbauen und zu Siegfahrern formen.

Genau das ist seine Strategie.

«Neben Jeremy Seewer und Bas Vaessen konnten wir Hunter Lawrence gewinnen», freut sich Everts. «Was ich bisher von Hunter gesehen habe, hat mich sehr optimistisch gestimmt. Er passt perfekt in unser Programm. Nach ein bis zwei Jahren kann er ein ernsthafter Meisterschaftskandidat werden. Er war in den ersten Rennen der EMX-Klasse wirklich stark und hat sich schnell an die europäischen Strecken gewöhnt», weiß Everts.

Jett Lawrence startet in der EMX250
Hunters Bruder, Jett Lawrence, gilt ebenfalls als hoffnungsvolles Talent und wurde 2014 65cc Juniorenweltmeister. Er wird in der EMX250 starten. Beide Australier wurden übrigens von den Eltern von Ken Roczen, Heiko Klepka und Steffi Roczen, im thüringischen Mattstedt aufgebaut.

«Ich freue mich, dass wir auch Jett mit im Team haben», stellt Everts zufrieden fest.

Nach einer Knieverletzung kann der Youngster bereits wieder trainieren. «Noch im September werde ich wieder auf dem Bike sitzen und ich freue mich schon auf die RM-Z250. Nächstes Jahr wird eine verrückte und lange Saison. Aber ich stehe nicht unter Druck. Ich weiß, wie wichtig es ist, gesund zu bleiben», weiß der Australier. «Für die Familie Lawrence war es wichtig, dass sie Vertrauen in unsere Möglichkeiten haben, die wir ihnen bieten können und sie freuen sich ebenfalls auf die Zusammenarbeit», erklärt Everts.

Bas Vaessen rückt 2017 in die WM auf. «Bas hat schon viel zeigen können und auch Jeremy verbessert sich von Tag zu Tag.»

Zach Pichon dockt bei Stefan Everts an
SPEEDWEEK.com berichtete schon Anfang August über die bevorstehende Nominierung von Zach Pichon, dem Sohn des zweifachen Weltmeisters Mickaël Pichon. Nun ist es offiziell. Zach Pichon wird im kommenden Jahr in der EMX250 und bei den ADAC MX Masters für Suzuki an den Start gehen.
«Mein Vater war auf Suzuki zweifacher Weltmeister», freut sich Zach Pichon. «Das ist für unsere ganze Familie etwas ganz Besonderes, dass ich nun auch für das Suzuki-Werksteam starte.» Zach arbeitet künftig weiterhin mit seinem Vater Mickaël zusammen.

«So treffen wir uns nach vielen Jahren wieder», freut sich Stefan Everts, «aber unter völlig veränderten Umständen. Ich habe Zach schon gekannt, als Mickaël und ich noch gegeneinander gefahren sind. Nun ist Zach mein Teamfahrer. Das ist wirklich eine interessante Geschichte. Ich hatte immer sehr viel Respekt vor Mickaël: Er ist eine besondere Persönlichkeit und wir haben viele Geschichten zusammen erlebt. Zach ist aber ein komplett anderer Fahrer und Charakter als Mickaël. Ich denke, mit all der Erfahrung von Mickaël, von mir und von meinem Vater, hat er die besten Voraussetzungen, später einmal Champion zu werden. Wer weiß, vielleicht werden wir in ein paar Jahren eine Neuauflage des Zweikampfes Pichon gegen Everts mit der nächsten Generation erleben.» Stefan baut seinen Sohn Liam ebenfalls auf.

Hsu wechselt in die USA
Der Deutsche Brian Hsu hat das Team 'Suzuki World Motocross' bereits verlassen und sucht seine Chance in den USA. «Wir helfen ihm dabei, in einem US-Team unterzukommen», kommentiert Everts die Situation. «Es war von Anfang an Brians Wunsch, in die USA zu wechseln. Nun ist er 18 und das ist eine gute Zeit für ihn, diesen Weg zu gehen. Wir hatten allerdings auch eine schwierige Zeit miteinander. Wir wünschten, sie wäre besser verlaufen.»

Das Suzuki-Lineup 2017 auf einen Blick:
EMX250
Zach Pichon
Jett Lawrence

MX2-WM
Jeremy Seewer
Bas Vaessen
Hunter Lawrence

MXGP
Kevin Strijbos
Arminas Jasikonis

Siehe auch

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