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Corazza erstmals als Leader nach Hessen

Von Toni Hoffmann
Sandro Wallenwein war 2008 als Dritter bester Deutscher

Sandro Wallenwein war 2008 als Dritter bester Deutscher

Beim einstigen deutschen Rallye-Klassiker treffen die beiden Auftaktsieger, Hermann Gaßner jr. und Peter Corazza wieder aufeinander.

Die Rallye Hessen war einst neben der «Hunsrück» ein echter deutscher Klassiker mit vielen prominenten Startern. Der Truppenübungsplatz von Schwarzenborn, damals auch gerne «Blackborn-City» bezeichnet, war wie sein Hunsrück-Pendant «Baumholder» ein deutsches Rallye-Mekka. Die Zeiten haben sich natürlich geändert, damit auch die Strukturen und die Hauptakteure.

Peter Corazza kommt erstmals als Spitzenreiter in der Deutschen Rallye-Meisterschaft (DRM) zum dritten Lauf nach Hessen. Während sich Corazza bei der zweiten DRM-Runde in Schleswig-Holstein mit seinem Sieg an die Tabellenspitze setzte, erzielte zeitgleich der Auftaktsieger Hermann Gaßner jr. bei seinem zweiten ausländischen WM-Start in Portugal mit dem 12. Gesamtrang und den vierten Platz in der seriennahen Gruppe N sein bislang bestes WM-Resultat.

Jetzt treffen die beiden Auftaktsieger, beide im Mitsubishi Lancer, in Hessen wieder aufeinander. Doch neben den beiden gibt es noch im Kreis der 64 angemeldeten Teams auch noch andere Bewerber um den obersten Podiumsplatz. Mit einer ganz speziellen Motivation reist der vierfache Deutsche Champion und Titelverteidiger Hermann Gaßner sen. nach Schlitz. Nach der mageren Ausbeute beim Saisonauftakt im Oberland mit dem achten Gesamtplatz und der sehr schnellen Nullrunde nach einem Getriebeschaden am Mitsubishi Lancer Evo. X auf der ersten Entscheidung möchte der Fastfünfziger erstmals in dieser, für ihn bis jetzt verkorksten Saison endlich wieder ein Top-Resultat einfahren.

Sein letztjähriger Kronprinz Sandro Wallenwein, Zweiter im hohen Norden, hofft mit seinem neuen Subaru Impreza N14 die Mitsubishi-Herrschaft auf dem obersten Podestplatz zu sprengen. Im letzten Jahr war der Schwabe nach den beiden Holländern und Erik Wevers (Ford Focus WRC) und Mark van Eldik (Subaru Impreza WRC) bester Deutscher. Auf den ersten Porsche-Sieg der DRM-Neuzeit hofft Olaf Dobberkau, der bei der zweiten Runde in Schleswig nach seiner Führung am Freitag am Samstagmittag seinen 911er mit Leistungsverlust abstellen musste.

Schottenring, Willofs, Storndorf, Niederaula, Schlitz: Das sind die anspruchsvollen Strecken der ADAC Hessen Rallye Vogelsberg, die am 24. und 25. April von den Spitzenteams der DRM auf Bestzeit befahren werden. Die zentrale Lage in der geografischen Mitte Deutschlands garantiert stets besonders großes Zuschauerinteresse. Auf der 450 km langen Gesamtstrecke geht es auf neun Wertungsprüfungen (WP) mit insgesamt 144 km Länge auf Bestzeitenjagd.

„Slowly Sideway“ fahren für die Fans

Bei der ADAC Hessen Rallye Vogelsberg geht es jedoch um noch mehr als nur um Meisterschaftspunkte. Zusätzlich zum offiziellen Feld der DRM-Piloten meldeten die Veranstalter das bisher beste Feld von historischen Rallyeautos. In der Kategorie
«Slowly Sideways» haben sich die Besitzer von historischen Schätzchen zusammengeschlossen, die ihre Boliden keinesfalls nur «slowly» bewegen. Vom Ford Capri und Opel Ascona bis zum Porsche 911 und Audi Sport-Quattro S1 reicht die Palette der allesamt sehenswerten Rallyeautos längst vergangener Epochen. Bei den Zuschauern werden da auch Erinnerungen an die legendäre «ADAC Hessen-Rallye» wach, die mit dem Sonderprüfungen auf dem Truppenübungsplatz Schwarzenborn und in Sterbfritz bei Schlüchtern sowie auf dem Schottenring Trends setzte.

Gänsehaut-Feeling an den Wertungsprüfungen

Der unmittelbar nach dem Start am Freitagabend gefahrene Rundkurs auf den Feldwegen des Dörfchens Willofs zwischen Schlitz und Lauterbach verspricht den Fahrern und Fans «Gänsehaut-Feeling». Die atemberaubende Nachtprüfung unter Flutlicht wird zur großen Rallyeparty. Als Besonderheit mit internationalem Ruf und langer Tradition hat die ADAC Hessen-Rallye Vogelsberg den «Schottenring» zu bieten. Auf den heutigen Landstraßen fanden bis in die 1950er-Jahre hinein Motorrad- und Autorennen – sogar um Weltmeisterschaftsprädikate – statt. Jetzt werden die anspruchsvollsten Streckenabschnitte mit Passagen auf asphaltierten Wirtschaftswegen verbunden und als Rundkurs-Wertungsprüfung gefahren, diesmal sogar am frühen Samstagmorgen in einer neuen Variante. Neu ist auch die Version der bei Schwalmtal-Storndorf gefahrenen Wertungsprüfung, die mit einem publikumsträchtigen Rundkurs auf dem Firmengelände der Firma Stehr beginnt.

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