Ein Hoffnungsschimmer bei der KTM AG

Gassner kommt in Fahrt

Von Toni Hoffmann
Neuer Masters-Leader: Kim Boisen

Neuer Masters-Leader: Kim Boisen

Hermann Gassner sen. gewinnt die 'LiterMonte', Boisen übernimmt Masters-Führung, viele Positionswechsel im ADAC Rallye Masters und dem ADAC Rallye Junior Cup.

Nach einer souveränen Fahrt gewannen Hermann Gassner/Harald Brock im Mitsubishi Lancer R4 die 23. Ausgabe der ADAC Litermont Rallye. Die elf anspruchsvollen Wertungsprüfungen über 132,19 Kilometer absolvierten sie in 1:19:23,1 Stunden. Im Ziel lagen Gassner/Brock 1:04,5 Minuten vor den Luxemburgern Patrick Gengler/Jennifer Thielen im Subaru Impreza R4. Das Podium im saarländischen Piesbach komplettierten Rainer Noller/Tanja Schlicht im Mitsubishi Lancer Evo 9.

Durch die Punkte für den vierten Gesamtrang und den Sieg in der Division 2 übernahmen die Dänen Kim Boisen/Jesper Petersen im BMW M3 die Führung im ADAC Rallye Masters. Mit nun 110 Punkten liegen sie nach fünf von sechs Vorläufen einen Zähler vor dem bisherigen Masters-Leader Lars Mysliwietz. Der Piesbacher fuhr zusammen mit Co-Pilot Oliver Schumacher (Fluterschen) im kleinen Citroën C2R2 beim Heimspiel sensationell auf den fünften Gesamtrang. Platz drei der Zwischenwertung belegt die Slowenin Asja Zupanc, die im Mitsubishi Lancer Evo 9 erstmals zusammen mit Karin Thannhäuser unterwegs war. Trotz eines Ausfalls und begünstigt durch die Probleme der Verfolger verteidigte Björn Satorius (24) im Toyota Yaris die Führung im ADAC Rallye Junior Cup.

Die anspruchsvollen Wertungsprüfungen der 'LiterMonte' mit einem Mix aus Asphalt-und Schotteranteilen rund um das Rallye-Zentrum in Saarwellingen forderten ihren Tribut. Nur 30 der 67 gestarteten Teams erreichten das Ziel. Lars Mysliwietz, Mitglied des veranstaltenden MSC Piesbach e.V. im ADAC, erläutert: «Unsere Rallye ist hart, sie ist für alle eine Herausforderung. Hier muss man beim Besichtigen der Strecken genau darauf achten, wo man später langsam und vorsichtig sein sollte.»

Naturgemäss war die Begeisterung für die Wertungsprüfungen bei denen, die ins Ziel kamen deutlich höher als bei jenen, die den Anforderungen nicht standhielten. «Tolle Prüfungen, das ist hier ja fast wie in Ypern», freute sich Willi-Peter Pitz (Deutscher Rallye-Meister von 1973 als Beifahrer von Gerd Behret). Und das, obwohl er im Saarland zusammen mit Pilot Heinz-Walter Schewe, dem Deutschen Meister von 1976, im historischen Porsche 930 das Ziel letztlich nicht sah.

«Ich mag diese anspruchsvollen Prüfungen», bekannte Hermann Gassner nach seinem dritten Sieg im Saarland, «hier musst du voll konzentriert und sehr exakt fahren um keine Reifenschäden zu riskieren.» Nach zwei Nullrunden zu Beginn ist der vierfache Deutsche Rallye-Meister in der Masters-Tabelle nun auf der Überholspur. Durch den zweiten Gesamtsieg in Folge schob er sich in der Zwischenwertung auf den vierten Gesamtrang, «so kann es jetzt ruhig weitergehen.»

Mit dem zweiten Gesamtrang war Patrick Gengler sehr zufrieden, «Hermann (Gassner) ist eine Welt für sich, ich bin aber froh, in Schlagdistanz zu sein.». Strahlende Mienen auch bei Rainer Noller: «Hinter zwei R4-Fahrzeugen aufs Podium zu fahren und Dritter bei einem Masters-Lauf zu werden, das ist im Gruppe-N-Lancer ein tolles Ergebnis.»

Die weite Anreise aus Dänemark hatte sich für Kim Boisen gelohnt. Mit dem dritten Divisionssieg in Folge eroberte er sich die Masters-Führung. «Darauf hatten wir gehofft – und es hat funktioniert», strahlte er im Ziel. Den zweiten Divisionsrang eroberte sich Heiko Hahn in einem weiteren M3 vor Markenkollege. Die mit 18 Teams am stärksten besetzte Division wurde erneut eine klare Beute von Lars Mysliwietz (Citroën C2R2). Sie verloren zwar um einen Zähler die Masters-Führung, festigten aber ihren Platz in der Spitzengruppe. Mit einer starken Fahrt sicherte sich Marcel Becher hinter 'Mysli' den zweiten Divisionsrang und fuhr im Gesamtklassement auf den achten Rang. Mit diesem Top-Resultat festigte der 23-Jährige im Citroën C2R2 auch seine Top Platzierung im ADAC Rallye Junior Cup. Ein Reifenschaden brachte Raffael Sulzinger (26) ausser Schlagdistanz zur Spitze, später musste er seinen Ford Fiesta R2 ganz abstellen.

ADAC Rallye Junior Cup
Die anspruchsvollen Wertungsprüfungen der ADAC Litermont Rallye (03. - 04. August 2012) forderten bei den Top-Piloten des ADAC Rallye Junior Cup ihren Tribut. Beim fünften der sechs Vorläufe musste fast die gesamte Spitzengruppe nach Ausrutschern oder technischen Defekten ohne Punkte abreisen. Obwohl Björn Satorius (21, Toyota Yaris) und Raffael Sulzinger (26, Ford Fiesta R2) punktlos blieben, verteidigten sie die Plätze eins und zwei bei den Youngstern. Nach dem dritten Sieg in der Diesel-Division in Folge schob sich der 23-jährige Marijan Griebel (Hahnweiler) im Opel Astra GTC auf den dritten Platz der Zwischenwertung. Strahlende Gesichter gab es auch beim ebenfalls 23-jährigen Marcel Becher (Velchede), der seine Top-Position bei den ADAC Junioren durch den achten Gesamtrang im Citroën C2R2 weiter festigte.

Der nächste Lauf zum ADAC Rallye Masters und dem ADAC Rallye Junior Cup findet am 07. und 08. September 2012 bei der 5. ADAC Ostsee Rallye rund um Grömitz in Holstein statt.

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