KTM: Im Werk gingen die Lichter aus

ADAC Sachsenring Classic voller Emotionen

Von Andreas Gemeinhardt
Bei der Neuauflage der ADAC Sachsenring Classic gab es am vergangenen Wochenende viele bewegende Momente. Für einen davon sorgten Stefan Tennstädt und Ferenc Drapál.

Inzwischen sind knapp 30 Jahre vergangen, als der vierfache Grand-Prix-Sieger János Drapál am 11. August 1985 in Piestany tödlich verunglückte. Seither konnte sich dessen Sohn Ferenc Drapál unzählige Male von der Wertschätzung, die noch heute seinem Vater entgegengebracht wird, überzeugen. Bei Besuchen an den ehemaligen Rennstrecken oder auf diversen Internetseiten wird immer wieder deutlich, dass der sympathische Ungar in den Herzen der Fans weiterlebt.

Neben Mike Hailwoods Sohn Dave sollte Ferenc Drapál bei der Neuauflage der ADAC Sachsenring Classic in der Kategorie «Motorsport-Legenden» an den Start gehen. Aufgrund finanzieller Differenzen schien der Start gefährdet, doch die Facebook-Gruppe «GDR Races Memorys» um Jörg Rascher, Mike Benker und Lutz Gerber organisierten eine Spendenaktion, bei der kurzfristig auf privater Ebene das dazu nötige Geld gesammelt wurde.

Der veranstaltende ADAC Sachsen verzichtete auf das Startgeld. Der ehemalige 250ccm-DDR-Meister Stefan Tennstädt, der am Sachsenring beide Läufe der 250ccm-Zweitakt-Trophy gewann, stellte Drapál jr. die von seinem Team aufgebaute OZ 250 zur Verfügung und so stand der Teilnahme nichts mehr im Weg.

Ferenc Drapál war von dieser Aktion zutiefst beeindruckt, bedankte sich bei allen Beteiligten und überreichte Stefan Tennstädt als Zeichen seiner Dankbarkeit genau den Pokal, den Vater János Drapál 1983 beim «Großen Preis der DDR» als Sieger des 125ccm-Rennes verliehen bekam. Ein sichtlich gerührter Stefan Tennstädt erklärte, dass er diese Trophäe dem Rennsport-Museum in Hohenstein-Ernstthal zur Verfügung stellen wird, wo sie am alten Sachsenring einen würdigen Platz findet.

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