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Stefan Bradl: «So viel kann ich nicht gutmachen»

Von Ivo Schützbach
Stefan Bradl vor Roman Ramos und Raffaele De Rosa

Stefan Bradl vor Roman Ramos und Raffaele De Rosa

Rang 13 von Stefan Bradl im zweiten Rennen als bestes Ergebnis: Die Superbike-WM auf dem Lausitzring wurde für Red Bull Honda ein weiterer Reinfall. Pech hatte die Truppe auch jede Menge.

Stefan Bradl ist im zweiten Training am Freitagnachmittag wegen mangelnder Flaggensignale auf Öl ausgerutscht und konnte das erste Rennen am Samstag mit lädiertem linkem Arm nicht bestreiten.

Davide Giugliano fiel im ersten Rennen mit Motorschaden aus, im zweiten drehte sich der Hinterreifen auf der Felge und der Italiener verlor über eine Minute auf Sieger Chaz Davies (Ducati) – null Punkte für den Neuzugang.

Somit markiert Stefan Bradls 13. Platz im zweiten Rennen das beste Honda-Ergebnis an diesem Wochenende – ein Trauerspiel. In der Weltmeisterschaft liegt der Bayer nach 18 von 26 Läufen auf Platz 14.

SPEEDWEEK.com traf sich mit ihm zum Interview.

Stefan, wie schlimm war das Rennen mit deinem verletzten Arm?

Das Motorrad in so einem schlechten Zustand zu sehen tat mehr weh, als der Arm.

Klar, ich habe schon ein bisschen gelitten, aber es ging – es war nicht so schlimm.

Was war so schlecht am Motorrad?

Auf dieser welligen Strecke schaukelte sich die Maschine am Kurvenausgang in voller Beschleunigung auf. Die Elektronik arbeitet nicht sauber genug, es war sehr anspruchsvoll, das Motorrad zu fahren. Es ist schwierig ans Limit zu gehen, weil du jederzeit bereit sein musst, dass etwas Unerwartetes passiert und du das abfangen musst – speziell beim Beschleunigen.

Wie viele dieser Probleme gehen auf deine verpasste Trainingszeit und das fehlende erste Rennen zurück?

Das sind grundsätzliche Probleme, das wäre auch am Samstag kein anderes Rennen geworden. Das Motorrad hat sich nicht weiterentwickelt. Der Motor ist aggressiv, das sagt auch Davide Giugliano.

Er sagt auch, der Motor sei unten herum gut, in der Mitte und im oberen Drehzahlbereich nicht. Vor allem bemängelt er aber fehlende Leistung.

Wir sind nicht konkurrenzfähig, weil uns das Motorrad nicht erlaubt, ans Limit zu gehen – ich fühle das Limit nicht. Ich war das ganze Rennen hinter De Rosa und habe die letzten drei Runden attackiert. Das ist aber mit sehr viel Risiko verbunden. Ich muss fahren, als würde ich in der letzten Runde um den Sieg kämpfen. Das steht nicht in Relation zu dem, was am Ende dabei herauskommt. Die Situation ist nach wie vor frustrierend.

Wie läuft die Zusammenarbeit mit Giugliano?

Wir haben uns grundsätzlich unterhalten und er erzählte mir am Samstag, wie sein Rennen war. Auch er hat deutlich höhere Ansprüche als das, was er bekommt. Ich habe bei ihm herausgehört, dass das Motorrad nicht konkurrenzfähig ist. Er bestätigt, was ich schon die ganze Saison sage.

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