Ein Hoffnungsschimmer bei der KTM AG

Exklusiv: Red Bull Honda macht mit Leon Camier weiter

Von Ivo Schützbach
Leon Camier fährt auch 2019 für Red Bull Honda

Leon Camier fährt auch 2019 für Red Bull Honda

Leon Camier ist der erfolgreichste Fahrer auf der neuen Honda CBR1000RR Fireblade SP2, der weltgrößte Motorrad-Hersteller wird mit dem schnellen Engländer 2019 weitermachen. Der zweite Platz ist offen.

2017, die erste Saison der neuen Fireblade, entwickelte sich für Honda zu einem Desaster. Die Leistungscharakteristik des Motors passte nicht, die Elektronik von Cosworth funktionierte nicht richtig. Im Mai wurde Nicky Hayden bei einem Unfall mit dem Rennrad in Italien aus dem Leben gerissen, Stefan Bradl verletzte sich bei seinem Sturz in Portimao Mitte September so schwer an der Hand, dass die Saison des Bayern beendet war.

Honda rettete sich mit Ersatzfahrern wie Davide Giugliano, Jake Gagne und Takumi Takahashi über die Saison, Platz 6 von Bradl im ersten Assen-Rennen markiert die Bestleistung.

Für 2018 verpflichtete Honda Motor Europe Leon Camier als Nummer 1, der Engländer hat in den drei Jahren zuvor auf der MV Agusta erstaunliche Leistungen gezeigt. Weil Camier außerhalb der Superbike-Szene weitgehend unbekannt ist und von den Erfolgen nicht an Hayden und Bradl heranreicht, wollte ihn Hauptsponsor Red Bull nicht gleich für zwei Jahre binden, sondern seine Leistungen abwarten.

Camier bekam einen Ein-Jahres-Vertrag mit Option auf eine zweite Saison. Diese Option liegt alleine bei Honda, «in den kommenden sechs Wochen steht unser gesamtes Programm für nächstes Jahr», sagte ein hochrangiger Honda-Manager.

Bereits beschlossene Sache ist: Es geht mit Camier weiter. Der 31-Jährige legte mit den Rängen 7, 6, 4 und 6 in Australien und Thailand einen famosen Saisonstart hin, brach sich dann aber beim Europa-Auftakt in Aragón fünf Rippen und zog sich außerdem eine Lungenprellung zu. Erst Ende Mai war Camier wieder einsatzfähig, bis seine Verletzungen komplett auskuriert sind, wird noch einige Wochen dauern.

«Nur Honda hat die Möglichkeit, die Option zu ziehen», bestätigte Camier gegenüber SPEEDWEEK.com. «Es ist gut, wenn ich im Team bleibe, das war immer meine Idee. Deshalb rede ich auch mit keinen anderen Teams.»

Wer neben Camier fahren wird, ist offen.

Jake Gagne zeigt eine ordentliche Rookie-Saison, der fahrerischen Klasse von Camier kommt er aber nicht einmal nahe. Als Camier verletzt war, rutschte Honda wieder in die Drittklassigkeit ab und jeder Punkt wurde zum Erfolg.

Honda sucht deshalb einen zweiten Topfahrer und schaut sich auch im MotoGP-Fahrerlager um. Am Schweizer Moto2-Pilot Dominique Aegerter besteht Interesse, auch Alvaro Bautista ist reizvoll. Oder Alex Lowes, falls Yamaha seinen Superbike-Werksvertrag trotz seines Brünn-Siegs nicht verlängert.

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